Im Topf sind Tulpen sehr pflegeleicht. Die Pflanzung ist einfach. Damit getopfte Tulpenzwiebeln tatsächlich austreiben und mit farbenfrohen Blüten vom Frühling künden, ist eine besondere Eigenart zu berücksichtigen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über den Kältereiz und wie Sie Tulpen im Topf richtig pflanzen und pflegen. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist von Leonora (Ellie) Enking – CC BY-SA 2.0
Kurzfassung
Beste Pflanzzeit für Tulpen im Topf ist der Spätherbst, wenn die Temperaturen draußen auf 10 Grad bis 1 Grad gesunken sind. Als Substrat eignet sich normale Blumenerde. Die Pflanztiefe entspricht dem doppelten Durchmesser einer Tulpenzwiebel, mindestens 10 cm, höchstens 20 cm, bei einem Pflanzabstand von 5 cm bis 7 cm. Um den erforderlichen Kältereiz zu erhalten, stellt man Tulpenzwiebeln im Topf mit Winterschutz draußen an einen geschützten Standort. Bei Frost siedeln die Töpfe vorübergehend um an einen frostfreien Standort mit kühlen 5 Grad (+/-4 Grad). Das Substrat hält man leicht feucht mit kalkarmem Wasser. Gedüngt wird, sobald die Blätter austreiben.
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Tulpen im Topf pflanzen ist einfach, wenn man den Kältereiz beachtet
Tulpenzwiebeln in einen Topf und Kübel zu pflanzen, ist keine Kunst. Wer allerdings ihre spezielle Eigenschaft nicht beachtet, wird im Frühling nach den farbenfrohen Blütenbechern vergeblich Ausschau halten. Tulpenzwiebeln wollen in der dunklen Topferde für einige Wochen Temperaturen zwischen 0 Grad und 8 Grad ausgesetzt sein. Erst dieser Kältereiz weckt in den Frühlingsblumen die Blühfreudigkeit.
Welche Standortmöglichkeiten gibt es für Tulpenzwiebeln während der Kältephase?
An welchem Standort Tulpenzwiebeln im Topf ihre Kältephase durchlaufen, bleibt Ihnen überlassen. Idealerweise stellen Sie das Pflanzgefäß mit Winterschutz auf eine Unterlage aus Holz in eine windgeschützte Ecke auf dem Balkon oder der Terrasse. Gut geeignet ist auch ein Platz draußen vor der Hauswand oder unter einem Fenster. Fällt das Thermometer unter den Gefrierpunkt, muss der Topf mit den Tulpen umziehen in den Schuppen, das Gartenhaus oder den kühlen Keller, denn Frost vertragen die Blumenzwiebeln auf Dauer nicht.
Kann man den Kältereiz für Tulpenzwiebeln künstlich erzeugen?
Für einen künstlichen Kältereiz, die sogenannte Stratifikation, deponiert man Tulpenzwiebeln für 8 bis 12 Wochen in einer Plastiktüte mit angefeuchteter, ungedüngter Kokoserde (gibt’s bei Amazon) im Gemüsefach des Kühlschranks und setzt sie anschließend in einen Topf.
Beste Pflanzzeit für Tulpen im Topf
Traditionell erstreckt sich die Pflanzzeit für Tulpen von September bis Dezember. Seit die Klimaerwärmung unser Wetter immer stärker beeinflusst, verschiebt sich der Beginn der Pflanzzeit in den Oktober, in milden Lagen sogar in den November. Und das aus gutem Grund.
Ist die Topferde für Tulpenzwiebeln nicht kühl genug, kann es zu einem verfrühten Austrieb der Blätter vor dem Winter kommen, wie im Herbst 2024. Darum sollte man Blumenzwiebeln von Frühblühern, wie Tulpen und Osterglocken erst ab einer Temperatur zwischen 1 Grad und 10 Grad pflanzen. Das gilt für die Pflanzung im Topf, Balkonkasten und Garten gleichermaßen.
Grüner-Daumen-Tipp: Ein Minimum-Maximum-Thermometer zeigt auf Knopfdruck am nächsten Morgen die nächtliche Tiefsttemperatur an. Mit dieser Information können Hobbygärtner besser entscheiden, wann Tulpen im Topf im Freien aufgestellt werden können. Bei Amazon hoch bewertet und oft gekauft ist das digitale Min Max Thermometer der Marke Thermometer World.
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Richtiger Pflanzabstand für Tulpen im Topf
Damit Tulpen üppig blühen, sollten im Topf mehrere Blumenzwiebeln nebeneinander passen. Den beim Setzen von Tulpenzwiebeln empfohlenen Pflanzabstand von 15 cm bis 20 cm, darf man in Pflanzgefäßen um 5 cm verkürzen. Berühren dürfen sich die Zwiebeln nicht. Die Topfhöhe bemessen Sie so, dass Platz bleibt für eine 2-5 cm hohe Drainage, die Tulpenzwiebeln und eine Erdschicht, die dem doppelten Zwiebeldurchmesser entspricht. Sinnvoll ist außerdem ein Gießrand von 1 cm bis 2 cm. Wichtig zu beachten ist, dass im Topf eine Bodenöffnung vorhanden ist, damit überschüssiges Gießwasser ablaufen kann.
Ziehen Sie bitte Handschuhe an, um einen direkten Hautkontakt mit den schwach giftigen Inhaltsstoffen von Tulpenzwiebeln, Stängeln, Blättern und Blüten zu vermeiden.
Tulpen im Topf pflanzen – Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Für Tulpen im Topf eignet sich eine gut drainierte Blumenerde. Empfehlenswert ist die kompakte Blumenerde von Substral (gibt’s günstig bei Amazon), die aus Kokosfasern besteht und vorgedüngt ist. Ein ideales Drainagematerial sind die Tongranulat Kügelchen von Westland (gibt’s auch bei Amazon), mit denen ich die allerbesten Erfahrungen gemacht habe. So pflanzen Sie Tulpen im Topf in 5 Schritten:
Den Topfboden bedecken mit einer 2 cm hohen Drainage.
Über der Drainage eine Handvoll Substrat einfüllen und leicht andrücken.
Die Tulpenzwiebeln mit der Nase nach oben im richtigen Pflanzabstand auf das Substrat legen.
So viel Substrat nachfüllen, dass die Zwiebeln um das Doppelte ihres Durchmessers bedeckt sind. Im kleinen Topf sollten die Zwiebelspitzen mindestens 3 cm unter der Erde liegen.
Die Erde im Topf nicht oder behutsam andrücken, damit genug Sauerstoff an die Tulpenzwiebeln gelangt und durchdringend angießen mit kalkarmem Wasser.
Grüner-Daumen-Tipp: Sind Sie es leid, bei jeder Pflanze darüber nachzudenken, welcher Dünger der Richtige ist? Mit dem Compo Complete Pflanzendünger versorgen Sie alle Blüh- und Grünpflanzen mit den Nährstoffen, die sie brauchen für gesunde Blätter und eine üppige Blütenpracht. Erhältlich ist der Flüssigdünger bei Amazon.
Bild von Matthias Böckel auf Pixabay
Tulpen im Topf pflegen und richtig schneiden
Am Standort im Freien halten Sie die Topferde ganz leicht feucht, aber keinesfalls nass. Nach 8 bis 12 Wochen beginnen die Tulpenzwiebeln mit dem Austrieb der Blätter. Ab jetzt geben Sie wöchentlich einen Flüssigdünger ins Gießwasser. Innerhalb von weiteren 4 bis 6 Wochen zeigen sich die ersten Blütenknospen. Während der Blütezeit trocknet die Erde von Tulpen im Topf schneller aus, als man es von Zwiebelblumen im Gartenbeet gewohnt ist. Prüfen Sie daher alle 2 bis 3 Tage mit einem Finger den Feuchtigkeitsgehalt. Kurzzeitige Trockenheit verkrafteten Tulpenzwiebeln problemlos. Ausgetrocknete Erde über einen längeren Zeitraum bringt die Frühlingsboten zur Strecke. Als Gießwasser eignet sich kalkarmes Wasser.
Tulpen im Topf richtig schneiden
Die Pflege von Tulpen im Topf während der Blütezeit ist einfach. Für eine Verwendung als Schnittblumen sollten sich die Knospen ein wenig geöffnet haben. Den Rückschnitt erhalten Tulpen im Topf, wenn alle oberirdischen Pflanzenteile vollständig abgestorben sind. Verwelkte Blüten können Sie schon vorher abschneiden (Handschuhe nicht vergessen).
Die Kultivierung von Tulpen im Topf ist nur im ersten Jahr möglich. Weil eine Tulpenzwiebel bis zu 20 Mal austreiben und blühen kann, ist der Aufwand einer Auspflanzung im Garten lohnenswert. Am besten übersommern die Tulpen nach dem Rückschnitt mitsamt ihrem Topf im dunklen, kühlen Keller, bis die Pflanzzeit beginnt. Bei Platzmangel kann man die Tulpenzwiebeln austopfen und genauso übersommern, wie Dahlienzwiebeln überwintern.
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