Wenn Herbstzeitlose blühen, sind ihre Blüten ein unübersehbares Warnsignal, dass hier eine Giftpflanze wächst. Problematisch wird es im Frühling, wenn nur der Herbstzeitlosen-Blattschopf gedeiht – ausgerechnet zur besten Sammelzeit von Bärlauch. Wer die beiden Pflanzen verwechselt, bezahlt den Irrtum schlimmstenfalls mit einer lebensgefährlichen Vergiftung. Lassen Sie es nicht soweit kommen! Lesen Sie hier die besten Tipps, wie man eine Herbstzeitlose am Blatt erkennt. Auf geht’s!
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Kurzfassung
Das Blatt der Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist dickfleischig, hat keinen sichtbaren Mittelnerv und erreicht bis zu 40 cm Länge mit einer kahnförmigen, leicht eingerollten Spitze. Aus einer Sprossachse wachsen mehrere Herbstzeitlose-Blätter linksschraubig verdreht. Im Gegensatz dazu ist ein Bärlauch-Blatt (Allium ursinum) einzeln gestielt, glänzend auf der Oberseite und matt auf der Unterseite, mit einer lanzettlichen, spitz auslaufenden Form. Bärlauch-Blätter sind schlaffer und duften nach Knoblauch.
Herbstzeitlose Blatt Erkennungsmerkmale
Das Blatt von Herbstzeitlose weist verschiedene, eindeutige Eigenschaften aus. Das ermöglicht die Unterscheidung von harmlosen Pflanzen, wie Bärlauch. Der folgende Überblick mit Bild zeigt und nennen Ihnen eindeutige Merkmale, an denen man das giftige Herbstzeitlose-Blatt erkennen kann:
Bild von (c) Malgorzata Krolikowska/NABUlnaturgucker – CC BY-SA
Aus einer Sprossachse wachsen mehrere Blätter leicht linksschraubig verdreht, ähnlich wie bei Porree.
Das dickfleischige, steife Herbstzeitlose-Blatt weist keinen sichtbaren Mittelnerv auf.
Ein Blatt wird bis zu 40 cm lang mit einer kahnförmigen, leicht eingerollten Spitze, was die breit-lanzettliche Blattform schmaler erscheinen lässt.
Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Wie giftig ist die Herbstzeitlose?
Bärlauch Blatt unterscheidet sich sichtbar und fühlbar vom Herbstzeitlose Blatt
Jedes Bärlauch-Blatt ist einzeln gestielt und verbreitert sich abrupt zu einer 2-5 cm breiten und 20-30 cm langen, elliptisch-lanzettlichen Form.
Der Mittelnerv ist stark ausgeprägt.
Die Blattoberseite ist dunkelgrün und leicht glänzend, die -unterseite matt.
Ein Bärlauch-Blatt ist fühlbar schlaffer, als ein dick-steifes Herbstzeitlose-Blatt.
Herbstzeitlose blüht immer ohne Blätter
Herausragendes Merkmal der Giftpflanze ist, dass an Herbstzeitlosen die Blüten und Blätter niemals zugleich erscheinen. Wenige Wochen nach der Pflanzzeit, treibt eine Herbstzeitlose ihre Krokus-ähnlichen Blüten aus. Erst im darauf folgenden Frühling, wenn die Blüten längst verwelkt sind, schieben sich die Blätter hervor. Das ist genau der richtige Zeitpunkt, um Herbstzeitlose zu bekämpfen.
Herbstzeitlose von Bärlauch unterscheiden durch Geruchstest
Bild von Restaurant Nuovo Antica Roma auf Pixabay
Auf das Schauen und Ertasten sollten Sie sich beim Bärlauch sammeln nicht ausschließlich verlassen. Bestehen noch letzte Zweifel, ob Sie ein giftiges Herbstzeitlose-Blatt oder ungiftiges Bärlauch-Blatt vor sich haben, führen Sie den Geruchstest durch. Zu diesem Zweck zerreiben Sie das Laub zwischen den Fingern und schnuppern daran. Steigt Ihnen ein deutlicher Knoblauchduft in die Nase, halten Sie ein Bärlauch-Blatt in Händen. Ein giftiges Herbstzeitlose-Blatt riecht nicht.
Vorsicht ist dennoch geboten. Das Gremium des Sondergartens Wandsbeck für die Wahl der Giftpflanze des Jahres macht auf folgendes Problem aufmerksam: Zitat „Beim Pflücken von Bärlauch-Blättern übernimmt die Haut den typischen Knoblauch-Duft. Bei der Geruchskontrolle von versehentlich gesammelten Herbstzeitlosen-Blättern nimmt die Nase deutlich den Geruch von Knoblauch war. Dieser stammt jedoch nicht von den Blättern, sondern von den Händen. Abhilfe kann hier nur besonnenes Sammeln mit einer sicheren optischen Kontrolle der Blätter schaffen. Durch Verwechslung kommt es jedes Jahr zu tödlichen Vergiftungsunfällen.“ (Quelle: Hamburg.de, Giftpflanze des Jahres 2010 Herbstzeitlose)
Quellen: Wikipedia.org, Herbstzeitlose und Wikipedia.org, Bärlauch und Botanikus.de, Herbstzeitlose