Zimmerfarne haben sich fest etabliert in der modernen Wohnraumgestaltung. Der Anblick ihrer frisch-grünen Wedel lässt den Betrachter aufatmen, wie bei einem erholsamen Waldspaziergang. Eine Fülle prachtvoller Zimmerfarn Arten versteht es, sich besonders dekorativ in Szene zu setzen. An welchem Standort und mit welcher Pflege die urzeitlichen Relikte prächtig gedeihen, lesen Sie in diesem Ratgeber mit den Tipps für die Pflege von Zimmerfarn. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist von Hornbeam Arts – CC BY-NC 2.0
Kurzfassung
Der beste Zimmerfarn Standort ist halbschattig bis schattig mit einer hohen Luftfeuchtigkeit bei 18-25 Grad Celsius. Regelmäßiges Drehen sorgt für eine gleichmäßige Wuchsform. Kalkarmes Wasser, eine leicht feuchte Erde und regelmäßiges Einsprühen der Wedel sind die wichtigsten Eckpunkte für richtiges Gießen. Von März bis Oktober gibt man alle 14 Tage einen Flüssigdünger ins Gießwasser. Im Winter wird ein Zimmerfarn monatlich gedüngt. Als Topfsubstrat eignet sich eine lockere, humose Erde mit einem pH-Wert von 4,5 bis 5,5. Die Schnittpflege von Zimmerfarnen beschränkt sich auf das Auslichten vertrockneter Wedel im Frühjahr. Krankheiten und Schädlinge sind selten.
Bild von Forest and Kim Starr – CC BY 2.0
Zimmerfarne – Allgemeiner Steckbrief
Zimmerfarn Pflege
Trotz unterschiedlichster Ordnungen, Familien und Gattungen sind sich die 11.000 Zimmerfarnarten hinsichtlich ihrer Pflegeansprüche sehr ähnlich. Folglich ist es problemlos möglich, verschiedene Farne in der Wohnung zu kultivieren, ohne sich mit etlichen Pflegeanleitungen herumschlagen zu müssen. Das ist umso erfreulicher, als dass geübte Hobbygärtner herausgefunden haben, dass eine gemischte Haltung von Farnen sich positiv auf deren Vitalität und Gesundheit auswirkt.
Zimmerfarn Pflege – Der beste Standort
Botaniker rechnen Farne zu den Schattenpflanzen. Diese Zuordnung bedeutet nicht, dass Zimmerfarne auf Licht verzichten können. In ihren Verbreitungsgebieten, gedeihen Stubenfarne zumeist im Schutz tropischer Bäume. Dort finden sie ausreichend Helligkeit vor, um eifrig Photosynthese zu betreiben, die Grundvoraussetzung für ein üppiges Wachstum. Darum wünscht sich ein Zimmerfarn diesen Standort:
Helle Lage im Halbschatten oder Schatten, ohne direkte Sonneneinstrahlung am Nachmittag.
Idealerweise ein Platz am Ost-, West- oder Nordfenster.
Milder Sonnenschein am Morgen oder Abend ist willkommen.
Fällt nur von einer Seite das Licht auf einen Zimmerfarn, geht im Laufe der Zeit die harmonisch gerundete Silhouette verloren, weil sich die Wedel in Richtung der Sonne strecken. Dem beugen erfahrene Hobbygärtner vor, indem sie ihren Stubenfarn alle 3 bis 4 Tage um ein Viertel drehen. Einfacher geht es mit einem manuellen Drehteller oder einer elektrischen Drehscheibe, die man bei Amazon günstig kaufen kann.
Luftfeuchtigkeit am Zimmerfarn Standort
Die tropische Herkunft deutet es bereits an: Zimmerfarn benötigt eine recht hohe Luftfeuchtigkeit, die über den durchschnittlichen Werten von 40 % bis 60 % liegt. Ein Platz im feucht-warmen Klima des Badezimmers bietet optimale Bedingungen für ein makelloses Wachstum. Damit sich Farne im Wohnzimmer heimisch fühlen, ergreifen geübte Zimmergärtner folgende Maßnahmen:
Luftbefeuchter aufstellen, z. B. von Levoit (gibt’s bei Amazon).
Einen Zimmerbrunnen neben dem Farn platzieren.
Ideal ist eine feuchte Wärme bei 20 bis 25 Grad tagsüber und 18 bis 20 Grad nachts.
Vorteilhaft für ein feuchtes Mikroklima ist, den Pflanztopf mit dem Wohnungsfarn in einen größeren Kübel zu stellen und den Zwischenraum mit feuchtem Westland Tongranulat oder Kokosfasersubstrat (gibt’s bei Amazon) zu füllen. Auf eine reine Wasserfüllung sollte man verzichten, weil sich in der Folge Staunässe bildet, wenn das Wasser aufgrund der Kapillarkräfte in den Wurzelballen aufsteigt.
Zimmerfarn richtig gießen
Eng verknüpft mit dem Thema Luftfeuchtigkeit ist eine ausreichende Versorgung mit Gießwasser. Trocknet der Wurzelballen aus, färben sich die Wedel rasch braun und erholen sich von diesem Manko nicht mehr. So gießen Sie einen Zimmerfarn richtig:
Zimmerfarn Erde konstant leicht feucht halten, ohne dass Staunässe entsteht.
Die Wedel mehrmals in der Woche einsprühen, z. B. mit dem günstigen Tukan Feinsprüher von Amazon.
Als Sprüh- und Gießwasser entkalktes Leitungswasser oder gefiltertes Regenwasser verwenden.
Wasser im Untersetzer zeitnah ausschütten oder den Untersetzer mit Tongranulat befüllen.
Um dem vergleichsweise hohen Wasserbedarf der Zimmerfarne nachzukommen, haben sich Töpfe mit Selbstbewässerung hervorragend bewährt. Dank dieser Erfindung können Hobbygärtner ihre tropischen Pflanzen unbesorgt für einige Tage sich selbst überlassen und in Urlaub fahren.
Bild von Leonora (Ellie) Enking – CC BY-SA 2.0
Zimmerfarn Pflege – Das perfekte Topfsubstrat
In ihrer tropischen Heimat gedeihen Farne durchweg in bzw. auf einem humosen, lockeren Material, unabhängig davon, ob sie aufsitzend (epiphytisch) oder im Boden (terrestrisch) wachsen. Da die Blattschmuckpflanzen empfindlich reagieren auf Salz und Kalk, werden diese Faktoren bei der Wahl einer geeigneten Pflanzerde berücksichtigt.
– Pflegeleicht: Aufsitzend wachsende Zimmerfarne in einem Mix aus Lauberde, Kompost und Sand pflanzen.
– Anspruchsvoll: Epiphyten auf Holzstücken mittels Drahtklammern befestigen oder mit ausgedienten Nylonstrümpfen aufbinden
– Terrestrische Stubenfarne in einer Mischung aus Laubkompost und Komposterde kultivieren.
– Alternativ in Rhododendronerde, Moorbeetsubstrat oder Einheitserde mit dem sauren pH-Wert 4,5 bis 5,5 pflanzen.
Eine thermische Desinfektion sorgt dafür, dass sich im Topfsubstrat keine Krankheitserreger und Schädlinge befinden. Zu diesem Zweck füllen Sie die Erde in eine feuerfeste Schale, sprühen Wasser darüber und schieben das Gefäß in den vorgeheizten Backofen. Bei 100 Grad bis 150 Grad Ober- und Unterhitze sind innerhalb von 20 Minuten alle pathogenen Erreger vernichtet. Diese Vorsichtsmaßnahme ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Sie das Substrat im Wald gesammelt haben.
Zimmerfarn richtig düngen
Die Nährstoffversorgung von Zimmerfarn ist einfach. Von März bis Oktober geben Sie alle 14 Tage einen Flüssigdünger für Grünpflanzen ins Gießwasser (gibt’s bei Amazon). Im Winter düngen Sie alle 4 bis 6 Wochen. Sollten die Wedel verblassen und vergilben, leidet ein Zimmerfarn unter Nährstoffmangel und wird in kürzeren Intervallen gedüngt.
Zimmerfarn schneiden
Einen Rückschnitt erhalten Farne in Zimmerkultur nicht. Im zeitigen Frühjahr kann es erforderlich sein, die Grünpflanze auszulichten. Hierzu schneiden Sie vertrocknete Wedel an der Basis ab. Es gibt Ausnahmen, wie den Geweihfarn (Platycerium grande) dessen untere Schildblätter sich an die Unterlage klammern. Obgleich sie sich im Laufe der Zeit braun verfärben, sind sie für die Stabilität des aufsitzenden Zimmerfarns unverzichtbar und dürfen nicht abgeschnitten werden.
Krankheiten und Schädlinge an Zimmerfarn
Zimmerfarne werden nur selten von Krankheiten und Schädlingen befallen. Kommt es zu Problemen in der Kultivierung, sind diese zumeist auf Pflegefehler zurückführen, wie zu häufigem oder zu seltenem Gießen. Trotzdem machen sich gelegentlich Blattälchen an den Pflanzen zu schaffen. Dabei handelt es sich um winzig kleine Nematoden, die mit dem Gießwasser an die Wedel gelangen. Dort arbeiten sie sich ins Innere vor und saugen am Pflanzensaft. Typische Symptome für Blattälchen sind glasige Pusteln, die sich vergrößern und braune Flecken bilden. Sofern ein Befall frühzeitig entdeckt wird, kann es ausreichen, die erkrankten Blätter zu entfernen. Stark infizierte Zimmerfarne werden entsorgt.
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