Die Medinilla magnifica begeistert mit ihren üppigen Blütenrispen in Rosa oder Pink. Mit der richtigen Pflege bringt diese tropische Pflanze ein Stück Paradies in Ihr Wohnzimmer. Lesen Sie hier einen Steckbrief zum Kennenlernen der atemberaubenden Kübelpflanze. Eine praxiserprobte Pflegeanleitung informiert Sie über alles Wissenswerte von Blütezeit, Standort und Giftigkeit bis pflanzen, gießen, schneiden und überwintern. Auf geht’s!
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Kurzfassung
Was ist eine Medinilla und wie wird die Pflanze gepflegt?
Die Medinilla magnifica ist ein exotischer, immergrüner Kleinstrauch von den Philippinen mit prachtvollen, rosa bis korallenroten Blütenrispen. Blütezeit ist von Februar bis August. Die schwach giftige bis ungiftige Medinilla bevorzugt einen hellen, warmen, luftfeuchten Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Pflege erfordert regelmäßiges Gießen, Düngen, Umtopfen und Schneiden. Überwintert wird die tropische Pflanze bei 15° bis 20° Celsius. Einfachste Vermehrung gelingt durch Stecklinge. Krankheiten und Schädlinge sind selten, allerdings leidet die Medinilla als Zimmerpflanze gelegentlich unter Pflegefehlern.
Medinilla magnifica Steckbrief
Kommentare zum Steckbrief
Giftigkeit einer Medinilla
Die Medinilla ist schwach giftig bis nicht giftig. Schwarzmundgewächse verdanken ihren Namen der Gattung Miconia, deren essbare Beeren beim Verzehr den Mund schwarz färben. Beeren einer Medinilla sind zwar sehr wahrscheinlich ungiftig. Allerdings sollte man aus Gründen der Vorsicht weder die Beeren, noch andere Pflanzenteile essen. Grund für die Empfehlung ist folgender Hinweis bei Wikipedia: Zitat „Viele der Melastomataceae akkumulieren Aluminium.“ (Quelle: Wikipedia.org, Schwarzmundgewächse Inhaltsstoffe) Wir nehmen zwar täglich Aluminium auf über unser Trinkwasser und unsere Nahrung. Ab einer bestimmten Menge wird Aluminium im Körper giftig. Hierzu berichtet Wikipedia: Zitat „Aluminium gehört nicht zu den essentiellen Spurenelementen, bei der Toxizität kommt es im Wesentlichen auf die Menge an: 10 µg/l Aluminium im Blut gilt als Normalwert, Werte über 60 µg/l sprechen für übermäßige Belastung und Werte über 200 µg/l im Blut gelten als toxisch.“ (Quelle: Wikipedia.org, Aluminium Toxizität). Da nicht bekannt ist, ob die Medinilla magnifica überhaupt Aluminium ansammelt und wenn ja, in welcher Menge, sollten wir von einer schwachen Giftigkeit ausgehen, bis das Gegenteil bewiesen wird.
Medinilla magnifica Blüten
Die glamouröse Blütezeit ist der Höhepunkt im Medinilla-Jahr. Warum das so ist, verdeutlichen folgende Angaben zu den Eigenschaften einer Blüte:
Blütezeit: Februar bis August
Blütenstand: langstielige Rispe mit mehreren Hundert Einzelblüten
Besonderheit: große, gegenständige Tragblätter
Blütenfarbe: rosa bis korallenrot
Größe: 30 cm bis 50 cm lange Blütenrispen
Erscheinungsbild: überhängende Blütenstände
Position: im oberen Strauchbereich in den Blattachseln
Vorkommen von Medinilla auf den philippinischen Inseln
Auf den Philippinen gedeiht die Medinilla als imposanter Epiphyt oder terrestrischer Strauch. Stolz thront die Blütenschönheit in den Kronen mächtiger Regenwaldbäume. Dort klammert sich der Strauch mit seinen Wurzeln an die Äste, wie wir es von Orchideen kennen. Seit sein luftiger Lebensraum infolge gnadenloser Regenwaldabholzung schrumpft, gedeiht der immergrüne Blütenstrauch zumeist fest verwurzelt in der Erde. In Mitteleuropa hat sich die unkomplizierte Kultivierung mit Wurzelballen durchgesetzt. Eingedenk des Wachstums als tropische Aufsitzerpflanze sind die Wurzeln in Pflanzenerde ziemlich brüchig.
Medinilla kaufen und am richtigen Standort aufstellen
Eine Medinilla sollte man während der Blütezeit kaufen. Vom Umtopfen einer blühenden Medinilla sei dringend abgeraten, denn die furiosen Blütenrispen sind sehr zerbrechlich. Als Willkommensgruß wählen Sie für die empfindliche Tropenschönheit einen idealen Standort, an dem sie dauerhaft stehen bleibt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Medinilla magnifica auf einen Standortwechsel mit dem Abwurf von Blüten und Blättern reagiert.
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Idealer Standort für die Medinilla magnifica
Luftfeuchtigkeit: mehr als 60 Prozent
Temperatur: im Sommer zwischen 19° und 25° Celsius, im Winter etwas kühler, Temperaturminimum 15° Celsius.
Licht: hell, ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Wichtig: keine Temperaturschwankungen, geschützt vor Zugluft, Bodentemperatur entspricht der Lufttemperatur.
Geeignete Standorte sind ein temperierter Wintergarten, die beheizbare und verglaste Terrasse, ein Gewächshaus, ein geschlossenes Blumenfenster und ein helles Badezimmer.
Medinilla Pflegeanleitung
Medinilla Pflegeanleitung
Die Pflege einer Medinilla ist nur anfangs anspruchsvoll. Mit ein wenig Übung, dem optimalen Standort und dieser Pflegeanleitung meistern auch Anfänger die Herausforderung mit Bravour.
Medinilla richtig gießen
Die richtige Feuchtigkeit im Substrat und in der Luft sowie die Qualität des Gießwassers sind wichtige Elemente in der fachgerechten Medinilla-Pflege. Mit einer ausgewogenen Rundum-Wasserversorgung ermuntern Sie die exotische Blütendiva zu einer langen Blütezeit. So machen Sie es richtig:
Wasserqualität: idealerweise Regenwasser, alternativ entkalktes, abgestandenes Leitungswasser
Wassertemperatur: mild temperiert, vorzugsweise entsprechend der Umgebungstemperatur
Gießbedarf: bei fühlbar angetrockneter Erde (2 cm tiefe Fingerprobe)
Faustregel: Substrat konstant leicht feucht halten ohne stauende Nässe
Besprühen: Blätter (nicht die Blütenrispen) regelmäßig einsprühen mit kalkfreiem, zimmerwarmem Wasser
Für die perfekte Gießtechnik lassen Sie das Wasser langsam so lange auf den Wurzelballen laufen, bis sich der Untersetzer füllt. Den Untersetzer befüllen Sie zuvor mit Splitt, Lavagranulat oder Blähton (gibt’s bei Amazon). Auf diese Weise kann überschüssiges Gießwasser verdunsten und die lokale Luftfeuchtigkeit erhöhen.
Düngung einer Medinilla
Für die Bildung ihrer überschwänglichen Blütenstände benötigt die Medinille genügend Nährstoffe. Verabreichen Sie daher vom Frühling bis zum Herbst regelmäßig einen Flüssigdünger. Geben Sie den Dünger wöchentlich ins Gießwasser. Die richtige Dosierung ist auf der Verpackung nachzulesen.
Grüner-Daumen-Tipp: Sind Sie es leid, bei jeder Pflanzen darüber nachzudenken, welcher Dünger der Richtige ist? Mit dem innovativen Compo Complete Pflanzendünger versorgen Sie alle Blüh- und Grünpflanzen mit den Nährstoffen, die sie brauchen für gesunde Blätter und eine üppige Blütenpracht. Einfache Handhabung: Saubere und sichere Dosierung anhand der im Deckel gekennzeichneten Stufen I bis III (für 2, 4 und 6 Liter Gießwasser), Volle Kappe für 10 Liter Wasser, Anwendung 1 x pro Woche (Mär. – Okt.), Anwendung 1 x pro Monat (Nov. – Feb.).
Medinilla jedes Jahr schneiden
Die alljährliche Schnittpflege beugt sparrigem Wachstum vor und fördert die Blühfreudigkeit. Ein Medinilla-Strauch blüht stets an den vorjährigen Zweigen. Bester Zeitpunkt für den Rückschnitt ist nach der Blütezeit. Schneiden Sie verwelkte Blütenstände ab. Überlange Triebe verschneiden Sie um ein Drittel oder die Hälfte. Ein Schnitt ins alte Holz ist problemlos möglich. Ansatzpunkt für die Scherenklingen ist wenige Millimeter über einem Blattpaar oder einer Knospe auf den kantigen Zweigen. Verwenden Sie eine Bypass-Schere, die mit zwei scharfen Klingen glatte Schnittwunden hinterlässt, die schneller heilen. Ein hochbewerteter Bestseller bei Amazon ist die Fiskars Bypass-Gartenschere bis Ø 2,2 cm.
Medinilla magnifica umtopfen
Im Frühjahr können Sie eine Medinilla umtopfen. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus 4 Teilen torffreier, schwach saurer Plantura-Bio-Blumenerde, (gibt’s bei Amazon) 2 Teilen Kokoserde, 1 Teil Tongranulat und etwas Sand. Wie man Kokoserde mit Blumenerde richtig mischt, können Sie hier als Schritt-für-Schritt-Anleitung nachlesen. Die optimale Erde ist locker, humos, torffrei und weist einen pH-Wert von 5,5 auf. Den Topfboden bedecken Sie bitte mit Tonscherben oder Blähtonkügelchen als Drainage gegen Staunässe. Den Wurzelballen sollten Sie mit Samthandschuhen anfassen, wenn Sie das ausgediente Substrat entfernen. Behalten Sie die bisherige Pflanztiefe bei und gießen Sie durchdringend an.
Medinilla vermehren
Die Vermehrung gelingt am besten im Frühling durch 10 cm lange, nicht verholzte Stecklinge. Pflanzen Sie jeden Steckling in einen Anzuchttopf mit Sphagnum-Moos oder ungedüngter Kokoserde (gibt’s bei Amazon). Damit ein Medinilla-Steckling bewurzelt, sind eine Luftfeuchtigkeit von 80 % und Temperaturen von 30° bis 35° Celsius obligatorisch. Für die anspruchsvollen Rahmenbedingungen eignet sich das beheizbare Hortosol Zimmergewächshaus mit 30 Watt Heizleistung, das Sie bei Amazon kaufen können. Gegossen wird mit handwarmem, weichem Gießwasser. Zusätzlich können Sie das Wurzelwachstum mit Hausmitteln anregen, wie Weidenwasser oder Baldrianblüten-Sud. Je besser Sie für die Stecklinge das feucht-warme Regenwaldklima simulieren, desto schneller bilden sich die ersten Wurzeln.
Medinilla überwintern
Der Rückschnitt stimmt Ihre Medinilla ein auf die bevorstehende Winterzeit. Eine winterliche Verschnaufpause von acht bis zwölf Wochen stellt die Weichen für die nächste Blütezeit. Begleitet wird die Ruheperiode von einer modifizierten Pflege. So geht es:
Medinille überwintern bei 15° bis 20° Celsius.
Helle Lichtverhältnisse und hohe Luftfeuchtigkeit (60 % plus) beibehalten.
Sparsamer gießen bis zum Knospenschwellen im Frühjahr.
Blätter alle 3 Tage besprühen.
Vom Herbst bis zum nächsten Austrieb nicht düngen.
Extra-Tipp: Einen großen Kübel mitsamt Untersetzer auf Holz stellen zum Schutz vor aufsteigender Bodenkälte.
Eine optimale Ruhepause für die Medinilla magnifica simuliert die Trockenzeit im philippinischen Regenwald. Richtiges Gießen ist in dieser Zeit besonders heikel. Mithilfe eines Feuchtigkeitsmessers (gibt’s bei Amazon) nehmen Sie auch diese Hürde im Pflegeprogramm.
Grüner-Daumen-Tipp: In einem Topf mit Bewässerungssystem wird Ihre Medinilla magnifica mit genau der richtigen Menge Gießwasser versorgt. Über einen Gießanzeiger haben Sie die volle Kontrolle. Hoch bewerteter Bestseller bei Amazon ist LECHUZA Classico für ein Volumen von 17 l bis 90 l.
Krankheiten, Schädlinge, Pflegefehler
Fernab ihrer tropischen Heimat ist die Medinilla anfällig für Krankheiten und Schädlinge und verzeiht selten einen Pflegefehler. Wenn die Blütendiva schwächelt, gibt das Schadbild wichtige Hinweise auf die Ursache. Daraus folgen effektive Gegenmaßnahmen, die eine Medinilla retten können. Folgende Tabelle gibt einen kompakten Überblick:
Schadbild | Ursache | Gegenmaßnahme |
verliert Blätter | kaltes Gießwasser, Lichtmangel | Wasser erwärmen, heller aufstellen |
Blätter rollen sich ein | trockene Luft | Blätter täglich einsprühen |
verliert Knospen | Standortwechsel während der Knospenbildung | während der Knospenbildung nicht umstellen |
braune Flecken | Schildläuse, Sonnenbrand | Schildläuse abwischen mit Alkohol, beschatten |
wird schwarz und schlaff | Staunässe | umtopfen |
Blätter werden braun | Trockenstress | Wurzelballen tauchen, häufiger gießen |
Blätter werden gelb | Blattchlorose durch hartes Gießwasser | gießen mit kalkarmem Wasser |
Quellen: Wikipedia.org, Schwarzmundgewächse und Wikipedia.org, Medinilla magnifica und Lubera.com, Medinilla Pflege und Plantura.garten, Medinilla und Garten.Uni-Rostock, Medinilla magnifica und über 20 Jahre Erfahrung als Hobbygärtnerin
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