Für den Bogenhanf (Sansevieria) ist das Thema Luftfeuchtigkeit mehr, als eine Randnotiz. Das dekorative Spargelgewächs aus Südafrika leistet als Zimmerpflanze einen wertvollen Beitrag zum gesunden Raumklima. Warum das so ist, erfahren Hobbygärtner in diesem Ratgeber. Auf geht’s!
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Kurzfassung
Wie beeinflusst ein Bogenhanf die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen?
Der Bogenhanf (Sansevieria) senkt hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen, indem er wenig Wasser benötigt, kaum Feuchtigkeit an die Raumluft abgibt und über seine Blätter überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft absorbiert. Sanseverien bevorzugen eine niedrige Luftfeuchtigkeit um 40 Prozent und vertragen sogar trockene Heizungsluft im Winter problemlos. Die großen Blätter filtern außerdem Schadstoffe aus der Luft.
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Welcher Zusammenhang besteht zwischen Bogenhanf und Luftfeuchtigkeit?
Bogenhanf gehört zu den wenigen Zimmerpflanzen, die hohe Luftfeuchtigkeit senken. Feuchte Luft in Wohnräumen beeinträchtigt unser Wohlbefinden. Steigt die Luftfeuchtigkeit auf ein tropisches Niveau von über 60 Prozent, breitet sich Schimmel auf Wänden und Blumenerde aus. Hier kommt der pflegeleichte Bogenhanf ins Spiel. Die sukkulente Grünpflanze benötigt wenig Gießwasser, wird nicht besprüht und gibt kaum Feuchtigkeit an die Raumluft ab. In Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit entziehen die großen Bogenhanf Blätter der Luft das Wasser. Mit diesen Eigenschaften leistet die Schwiegermutterzunge einen physikalischen Beitrag für die Vorbeugung gegen Schimmelbildung.
Bogenhanf ist eine CAM-Pflanze
Die Fähigkeit der Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Luft besitzen nur 6-8 % aller Gefäßpflanzen. Sansevierien gehören zu den sogenannten CAM-Pflanzen (Crassulacean Acid Metabolism). Diese Pflanzen haben eine besondere Anpassung entwickelt, um in trockenen Umgebungen zu überleben, wie den wüstenhaften Heimatregionen des Bogenhanfs in Afrika. Die Blätter öffnen ihre Stomata nachts, um Kohlendioxid aufzunehmen. Tagsüber halten CAM-Pflanzen ihre Stomata geschlossen, um im trockenen-heißen Wüstenklima den Wasserverlust zu minimieren. Nachts öffnen sich die Poren, um Sauerstoff abzugeben. In einer Umgebung mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit bleiben die Stomata auch tagsüber offen und absorbieren das Wasser aus der Luft. Ausführlich beschrieben wird dieser faszinierende Prozess bei Wikipedia „Crassulaceen-Säurestoffwechsel“)
Bogenhanf filtert Schadstoffe aus der Raumluft
Bei seinem Beitrag zur Senkung der Luftfeuchte lässt Bogenhanf es nicht bewenden. Mit den immergrünen Blättern filtert die Zimmerpflanze unermüdlich diese Giftstoffe aus der Atemluft:
Formaldehyd ist eine der meisthergestellten Chemikalien. Zitat: „Bestimmte formaldehydhaltige Materialien, unter anderem Holzwerkstoffe, Bodenbeläge, Möbel und Textilien, können durch Ausgasung eine Kontamination der Atemluft in geschlossenen Räumen bewirken.“ Weiter heißt es bei Wikipedia zur Toxizität Zitat: „Formaldehyd kann bei unsachgemäßer Anwendung Allergien, Haut-, Atemwegs- oder Augenreizungen verursachen. Bei chronischer Exposition ist er karzinogen und beeinträchtigt zudem das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit und den Schlaf“ (Quelle: Wikipedia.org Formaldehyd Innenräume).
Benzol, eine chemische Verbindung der Kohlenwasserstoffe, der zahlreiche gesundheitsschädigende Wirkungen attestiert werden, wie krebserregend und Senkung der roten Blutkörperchen (siehe den umfangreichen Wikipedia-Artikel „Benzol“)
Toluol, ist Benzol ähnlich, Zitat: „Toluol ist gesundheitsschädlich. Es kann beim Verschlucken oder Einatmen tödlich sein. Toluol verursacht Nerven-, Nieren- und möglicherweise auch Leberschäden.“ (Quelle: Wikipedia.org, Toluol-Toxikologie).
Trichlorethylen ist ein starkes Lösungsmittel, das vor allem in der Herstellung von Kunststoffen verwendet wird. Die Experten von Wikipedia sagen zur Toxizität Zitat „Trichlorethen ist gesundheitsschädlich und stark narkotisierend: Das Einatmen von Luft mit 200 ppm führt zu Müdigkeit. Akute Vergiftungen führen zu Hirnschäden, Erblindung und zur Aufhebung der Geruchs- und Geschmacksempfindung.“ (Quelle: Wikipedia.org, Trichlorethen Toxizität).
Zahlreiche weitere Zimmerpflanzen filtern mit ihren Blättern ebenfalls Schadstoffe aus der Luft. Allerdings handelt es sich dabei zumeist um tropische Grünpflanzen aus Südamerika, wie die Alocasia, mit einem hohen Gießbedarf, deren Blätter regelmäßig mit Wasser zu besprühen sind und für deren Wohlbefinden die Luftfeuchtigkeit mehr als 60 Prozent betragen sollte, was wiederum die Schimmelbildung fördert.
Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Wie kann man Schimmel in Wohnräumen am besten vorbeugen?
Wie viel Luftfeuchtigkeit verträgt der Bogenhanf?
Bogenhanf wächst am schönsten bei niedriger Luftfeuchtigkeit um 40 Prozent. Die Vorliebe einer Sansevieria für trockene Luft ist ihrer Herkunft und ihrem Wachstum als Sukkulente geschuldet.
Bogenhanf-Arten stammen überwiegend aus dem trockenen, heißen Klima Südafrikas. Dort besiedelt das immergrüne Spargelgewächs (Asparagaceae) sonnige bis halbschattige Standorte mit sandig-steiniger Erde. Gelegentlicher Regen wird als Wasservorrat in den Blättern gespeichert. Von dieser Überlebensstrategie profitiert der Bogenhanf auch als Zimmerpflanze und verträgt trockene Heizungsluft im Winter und trockene Hitze auf dem sommerlichen Balkon problemlos.
Kommt Bogenhanf mit hoher Luftfeuchtigkeit zurecht?
Mit hoher Luftfeuchtigkeit kommt die Sansevieria ebenso gut zurecht, wie mit niedriger Luftfeuchte. Es ist daher problemlos zu möglich, Bogenhanf neben Alokasie, Birkenfeige und anderen tropischen Zimmerpflanzen aufzustellen, deren Blätter einzusprühen oder einen Luftbefeuchter aufzustellen. Bogenhanf bekommt erst dann ein Problem mit Feuchtigkeit, wenn man ihn zu oft gießt. Bogenhanf Blätter knicken um, sobald man ihn mit Staunässe quält.
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