Alpenpflanzen

Mädesüß im Garten pflanzen und pflegen

2. September 2024
Mädesüß ist eine dekorative und wertvolle Staude für den Garten.
Mädesüß ist eine dekorative und wertvolle Staude für den Garten.

Echtes Mädesüß ist eine heimische Staude, die in den Alpen weit verbreitet ist. Hobbygärtner schätzen die Wiesenkönigin als prächtige Zierstaude, verlockende Duftpflanze, wertvolle Bienenweide und segensreiche Heilpflanze. Den wirkungsvollen Inhaltsstoffen verdankt die Medizin das Aspirin. In diesem Ratgeber lesen Sie eine praxiserprobe Anleitung für die Aussaat, Pflanzung und Pflege von Mädesüß im Garten mit Tipps für rückenfreundliches Gärtnern. Auf geht’s!

Unter Bäumen in einem großen Garten gedeihen flächendeckend weiß-blühende Mädesüß
Man kann Mädesüß im Garten verwildern lassen.

Bild von: (c) Dan-Henrik Lunabba by Flickr

Kurzfassung

Pflanzen oder säen Sie Mädesüß vom Herbst bis zum Frühling an einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit feuchter, mäßig saurer, humos-lockerer und nährstoffreicher Erde. Mädesüß-Samen sind Kühl- und Lichtkeimer. Der richtige Pflanzabstand beträgt 45 cm. Gießen Sie die Wiesenkönigin reichlich und regelmäßig. Im März düngen Sie mit Kompost oder organischem Langzeitdünger. Ausputzen verlängert die Blütezeit. Der Ernteschnitt erfolgt, sobald die Blüten sich entfaltet haben. Zum Trocknen hängt man die Blütenstängel kopfüber auf. Im Februar/März schneiden Sie die Wildstaude bodeneben ab. Krankheiten und Schädlinge sind selten.

Beitragsbild: (c) Rick Webb by Flickr

Mädesüß Steckbrief

Nicht nur in den Alpen, sondern in ganz Europa ist Echtes Mädesüß in freier Natur zu entdecken, wo Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt die Rahmenbedingungen des Standortes dominieren. Schon aus der Ferne betrachtet, kann auch das ungeschulte Auge ein Filipendula ulmaria identifizieren anhand unverwechselbarer Kennzeichen. Dieser Steckbrief gibt einen kompakten Überblick.

PflanzenfamilieRosengewächse (Rosaceae)
Gattung mit 15 ArtenMädesüß (Filipendula)
Name der ArtEchtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)
SynonymeWiesenkönigin, Metkraut, Wiesensüß, Waldbart u.v.m.
VorkommenEuropa, Alpen bis auf 1800 m üNN
Wuchsartausdauernde, krautige Pflanze
Wuchsformaufrecht, kräftig, ausläuferbildend
Wuchshöhe50-150 cm, selten bis 200 cm
Blütentrichterförmige Rispe mit zahlreichen, 5-zähligen Einzelblüten mit doppelter Blütenhülle, schubweise aufblühend
Besonderheitintensiver, süßlicher Duft mit Mandelaroma
BlütezeitJuni bis August
Blütenfarbecremeweiß
Blätterdunkelgrün, wechselständig, gestielt, unterbrochen gefiedert
FrüchteFrucht aus 6-8 zusammenstehenden, flachen Nüsschen mit 1 Samen, Samenreife im Oktober
Winterhärtewinterhart, Winterhärtezone Z2 (-40,1° C. bis -45,5°C.)
Giftigkeitnicht giftig
Ökologiewichtige Insektenpflanze, Pollenwert 3/4, wenig Nektar, Futterpflanze für 14 Schmetterlingsarten
VerwendungZierstaude, Bienenweide, Duftgarten, Heidegarten, Uferpflanze, Freifläche, Verwilderung, Heilpflanze, Teekraut,

Mädesüß im Garten: Standort und Boden

Die Lichtverhältnisse sind für ein Mädesüß nicht so wichtig, wie die Bodenbeschaffenheit. Im Garten ist darum der richtige Platz für das Rosengewächs schnell gefunden. Die Erde kann man bei Bedarf einfach verbessern. An diesem Standort entfaltet das Mädesüß seine natürliche Pracht:

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Sickernasse, feuchte Erde ohne Wasserstand; zumindest ein normaler, frischer Boden.

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Nährstoffreich, humos, lehmig-sandig.

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Schwacher bis mäßig saurer pH-Wert zwischen 4,5 bis 6,5.

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Sonne bis Halbschatten, in lichtschattiger Lage ist mit reduzierter Blütenfülle zu rechnen.

Mit diesen Standortanforderungen ist das Mädesüß wie geschaffen als Uferpflanze oder in feuchten Senken in Kombination mit Butterblumen (Ranunculus lingua). Sehr schön zur Geltung kommt die Wiesenkönigin mit Alpenpflanzen, die ebenfalls eine frisch-feuchte, saure Erde bevorzugen. Hierzu zählen die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), Huflattich (Tussilago farfara) und natürlich der Staude des Jahres 2024 Blutweiderich (Lythrum salicaria).

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Grüner-Daumen-Tipp: Hat der Hobbygärtner Lackmuspapier zur Hand, kennt er innerhalb von 2-3 Sekunden den pH-Wert seiner Gartenerde. Die Teststreifen messen den pH-Wert von 1-14 mit einer Farbkarte, die sich in jeder Packung befindet. Übrigens lässt sich mit Lackmuspapier auch Wasser, Pool, Aquarium, Milch, Waschmittel, Getränke und vieles mehr in Sekundenschnelle auf den pH-Wert testen. Erhältlich sind die pH-Wert-Teststreifen bei Amazon zum günstigen Preis.

Mädesüß gedeiht am liebsten in der Nähe eines Gewässers.

(c) Ralf Schmid von NABUlnaturgucker geG bei Flickr

Zwei Hände halten Samen und lassen diese langsam aus den Händen rieseln.

Mädesüß im Garten: Tipps für die Aussaat

Mädesüß Samen sind Kühlkeimer. Es bedarf einer Phase von 4 bis 6 Wochen bei knackig kalten -4° C. bis +4° C., damit die Samen keimen. Beste Jahreszeit für die Aussaat ist vom Spätherbst bis zum zeitigen Frühjahr. Sollten während dieser Zeit die Temperaturen über- oder unterschritten werden, beeinträchtigt das die Keimfreude nicht. Wichtig zu beachten ist, dass die Samen des Mädesüß Lichtkeimer sind. Darum wird die Saat nicht oder nur sehr dünn mit Erde bedeckt und am besten überzogen mit einem Gartenvlies, z. B. von Windhager (gibt’s bei Amazon).

Mädesüß im Garten: Beste Pflanzzeit

Beste Pflanzzeit für Echtes Mädesüß im Garten ist im Herbst, im milden Winter auch durchgehend bis zum zeitigen Frühjahr. Grundsätzlich kann man getopftes Sumpf-Mädesüß ganzjährig pflanzen, solange der Boden nicht gefroren ist und der Spaten in die Erde kommt.

Metermaß in Gelb.

Mädesüß im Garten: Richtiger Pflanzabstand

Der richtige Pflanzabstand für Mädesüß im Garten beträgt 45 cm. Die Staude übt eine starke Präsenz aus, sodass man sie auch als Solitär halten kann. Für eine flächendeckende Begrünung setzen Sie 5 bis 7 Mädesüß je m².

Vektor mit einer Frau und einem Mann in Gartenkleidung und Gummistiefeln. Beide halten einen Topf mit einer Pflanze im Arm und eine Gießkanne oder eine Schaufel.

Mädesüß im Garten pflanzen: Die 5 besten Tipps

Die Zahl auf in Weiß vor grünem Hintergrund

Vor der Pflanzung stellt man den Wurzelballen mit Topf in eine Schale mit abgestandenem Wasser.

die Zahl 2 vor grünem Hintergrund

Die Pflanzstelle wird spatentief gelockert und gejätet, am besten mit der Sternfräse und dem Unkrautstecher von Gardena (gibt’s beides bei Amazon).

Die Zahl 3 vor grünem Hintergrund

Ein Pflanzloch hat das doppelte Volumen des Wurzelballens.

Als Startdüngung Hornspäne ins Pflanzloch geben oder einen organischen Langzeitdünger, z. B. von Compo (gibt’s bei Amazon).

Die Zahl 5 vor grünem Hintergrund

Reichliches Gießen am Pflanztag und in der Folgezeit sowie Mulchen mit Rindenmulch sorgen dafür, dass ein Mädesüß gut anwächst.

Ein Mann in Gartenkleidung und gelben Gummistiefeln hält eine grüne Schubkarre in Händen mit Utensilien für die Pflanzenpflege.

Mädesüß im Garten: Pflege Tipps

Am richtigen Standort ist das Mädesüß im Garten sehr pflegeleicht. Im Grunde genommen können Sie die heimische Staude nach der Pflanzung sich selbst überlassen und höchstens bei langer Trockenheit gießen. Wird der Wildblume folgende Pflege zuteil, entfaltet sie eine malerische Blütenpracht mit betörendem Duft.

Mädesüß im Garten gießen und düngen

Die Erde einer Wiesenkönigin sollte vor allem in den ersten Monaten nicht austrocknen. Wenn die Wildstaude im Boden gut verwurzelt ist, kann sie auch Trockenheit verkraften, sofern sie nicht zu lange dauern. So gießen und düngen Sie ein Mädesüß im Garten richtig:

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Den Boden konstant feucht halten, ohne dass über längere Zeit Staunässe entsteht.

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

An heißen, trockenen Sommertagen das Mädesüß täglich gießen, am besten morgens oder abends.

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Im März düngen mit Komposterde, Hornspänen oder organischem Langzeitdünger.


Der hohe Gießbedarf gestaltet eine Kultivierung von Mädesüß im Kübel, insbesondere in Tongefäßen, als ausgesprochen aufwändig. Wenn ein warmer Sommerwind durch poröses Material den Wurzelballen trocknen lässt, dürfte es mit einem einmaligen Gießvorgang pro Tag nicht getan sein. Wer auf den dekorativen Effekt von Filipendula ulmaria nicht verzichten möchte, wählt einen großen, 40 Liter Keramikkübel und stellt ihn in einen permanent mit Wasser gefüllten Untersetzer, wie man es beim Oleander erfolgreich praktiziert.

Mädesüß ist ein Naturschatz unserer heimatlichen Berge, Täler, Wälder und Gewässer.

(c) Glass Angel by Flickr

Mädesüß im Garten schneiden, ernten und trocknen

Schneiden von Mädesüß im Garten fördert die Blütenfülle, verlängert die Blütezeit und dient der Ernte für die Verwendung als Heilpflanze oder Teekraut. Für eine lange Haltbarkeit kann man die Wildstaude trocknen. Lesen Sie im Folgenden alle wichtigen Details:

Mädesüß ausputzen und schneiden

Wenn man die verwelkten Blütenstände am Mädesüß zeitnah abschneidet, wird der Weg frei für neue Knospen und fluffige, cremeweiße Dolden. Mit dem Ausputzen wird zugleich die Selbstaussaat unterbunden. Ist diese Form der Vermehrung erwünscht, lassen Sie im August die verwelkten Blüten stehen. Den bodenebenen Staudenschnitt führen Sie am besten im Spätwinter aus, damit die abgestorbenen Pflanzenteile sich als Winterschutz nützlich machen können.

Mädesüß ernten und trocknen

Den höchsten Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen weist ein Wiesensüß auf, kurz nachdem die Blüte in voller Pracht floriert. Die Stängel werden mit einem scharfen Messer bodennah abgeschnitten. Mithilfe einer Schnur kopfüber aufgehängt am dunklen, warmen, luftigen Ort, geht der Trockenvorgang besonders zügig vonstatten. Wenn Echtes Mädesüß knistert und raschelt, zupft der Hobbygärtner die Blätter und Blüten ab, um sie in einem dunklen Gefäß mit Schraubverschluss im kühlen Keller bis zur Verwendung aufzubewahren.

Einfrieren lassen sich die duftenden Blätter, Blüten und süßen Samen gleichfalls. Ausgesprochen praktisch erweist sich dabei eine Eiswürfelschale, aus der kleine Portionen später kinderleicht entnommen werden.

Ein Pflanzenblatt mit schwarzen Blattläusen.

Krankheiten und Schädlinge an Mädesüß im Garten

Echtes Mädesüß entwickelt am richtigen Standort unter umsichtiger Pflege eine robuste Widerstandskraft und gesunde Vitalität, die es Krankheiten und Schädlingen schwer macht, sich auszubreiten. Gelegentlich treten Blattläuse auf. Die Schädlinge kann man sehr gut bekämpfen mit einer Lösung aus 30-40 Gramm Kernseife, 1-2 Spritzer Spiritus und 1 Liter abgekochtes Wasser. Regelmäßig mit einem Handsprüher (gibt’s bei Amazon) aufgetragen, verschwinden die Blattläuse in der Regel wieder.

Fazit

Echtes Mädesüß hält als stolze Wiesenkönigin eindrucksvoll Hof im naturnahen Garten, im Staudenbeet, in der Wildblumenwiese, im Kräutergarten, Bauerngarten und am Teichufer. Verfügt das Erdreich über ausreichend Wasser, bedarf Filipendula ulmaria kaum noch nennenswerter Pflege. Ab und zu ein wenig Kompost sowie ein beherzter Rückschnitt zur Ernte oder im Spätwinter reichen völlig aus, damit die magische Wildstaude in der nächsten Saison erneut erscheint.

Quellen: Wikipedia.org, Echtes Mädesüß und Baumschule-Horstmann.de, Sumpf-Mädesüß und Nordischer-Shop.at, Filipendula ulmaria und Gaissmayer.de, Filipendula ulmaria und Naturadb.de, Echtes Mädesüß und Botanikus.de, Mädesüß und Jelitto.com, Filipendula ulmaria

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Rick Webb, Luca Zaninelli, Calle Söderberg, Viking_77, Natasha de Vere, bei Flickr. Den Fotografinnen und Fotografen herzlichen Dank!

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