Alpenpflanzen

Bergminze Pflege – Tipps mit Steckbrief

29. März 2025
Weiße Blüten der Bergminze umgeben von grünen Blättern und anderen Pflanzen im Garten.
Weiße Blüten der Bergminze umgeben von grünen Blättern und anderen Pflanzen im Garten.

Steigt dem Wanderer ein frischer Pfefferminzduft in die Nase, ist die Bergminze nicht weit entfernt. Wer sich vom Duft leiten lässt, kann eine üppig blühende Staude bewundern, von deren Blättern man gerne naschen darf. Leider ist dieses Vergnügen nur wenigen Menschen vergönnt, denn die heimische Bergminze ist bedroht. Ein guter Grund, die Calamintha nepeta im Garten und Topf zu säen. In diesem Ratgeber erfahren Sie im Steckbrief alles Wissenswerte über die Bergminze mit den besten Pflegetipps. Auf geht’s!

Das Beitragsbild ist von Megan Hansen – CC BY-SA 2.0

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Kurzfassung

Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Was ist eine Bergminze und wofür kann man sie verwenden?

Die Bergminze (Calamintha nepeta) ist eine 30-80 cm große, pflegeleichte, winterharte Staude mit duftenden Blüten von Juli bis September. Bester Standort ist eine sonnige, warme Lage mit steinig-sandiger, durchlässiger, magerer Gartenerde. Bergminzen kann man verwenden als Bienenweiden, Duftstauden im Steingarten, auf Trockenmauern, im Topfgarten und auf dem Balkon. Blätter und Blüten sind essbar.

Bergminze Marvelette White
Calamintha nepeta ‚Marvelette White‘ begeistert mit, duftigen, weißen Blütenkelchen

Bild von Marie Shallcross – CC BY-NC-ND 2.0

Vektor für Steckbrief, Wissen, Informationen

Bergminze Steckbrief

Name der ArtBergminze (Calamintha nepeta)
SynonymeEchte Bergminze, Steinquendel, Kleinblütige Bergminze
PflanzenfamilieLippenblütler (Lamiaceae)
Gattung mit 17 bis 150 Arten, je nach AutorBergminzen (Clinopodium)
Vorkommenheimisch im Hügel- und Bergland
Standortpräferenzensteinig, kalkhaltig, Schuttflure, Felsen, an Mauern, im Feinschutt
Wuchsartausdauernde, krautige Staude
Wuchsformaufrecht, buschig, horstbildend
Wuchshöhe30-60 cm, selten bis 80 cm
Blütetypische Lippenblüte, 5-zählig, 5-8 cm lang, kelchförmig, 5 Kelchzähne
BlütezeitJuli bis September
Blütenfarbehell-lila bis weiß
Blattgestielt, breit-eiförmig, wollig behaart, Blattrand gekerbt oder gesägt
FruchtKlausenfrucht, vierteilig
Winterhärtewinterhart, Winterhärtezone Z6 (-17,8 Grad bis -23,3 Grad)
Giftigkeitungiftig, essbar
Ökologiebienenfreundlich
Statusvom Aussterben bedroht

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Bergminze Steckbrief Erläuterungen und wissenswerte Details

Vektor für Wuchsart

Bergminze Wachstum

Die Bergminze ist des Hobbygärtners Ass im Ärmel für ein sommerliches Blütenmärchen zum Wohle von Menschen und Insekten. Schon aus der Ferne kündigt sich die Naturschönheit an mit einem zarten Minze-Duft, begleitet vom lauten Summen und Brummen fleißiger Bienen. Folgende Übersicht wagt einen Versuch, die malerische Komposition aus Blütenzauber, Farbenpracht und Dufterlebnis in sachliche Eckdaten des Wachstums zu fassen:

Wuchstyp: ausdauernde krautige Pflanze mit behaarten Blättern und zahlreichen Lippenblüten entlang der Stängel.

Wuchsform: locker buschig-aufrecht und horstbildend.

Stängel: vierkantig

Wuchshöhe: 30 cm bis 60 cm, während der Blütezeit bis 80 cm.

Wurzeln: flache, kriechende Rhizome ohne invasiven Charakter.

Vektor Blüte, Blütezeit

Bergminze Blüte

Die duftigen Blütenwolken einer Bergminze bestehen aus zarten Einzelblüten, die sich zu dichten Blütenständen versammeln. Bei idealen Rahmenbedingungen entfaltet sich ein üppiges Blütenmeer, das alle Laubblätter verdeckt. An folgenden Merkmalen ist eine Calamintha Blüte zu erkennen:

Blütenstände: kurz gestielt, büschelartig mit 5 bis 20 Einzelblüten und lanzettlichen Tragblättern.

Einzelblüte: röhren- bis glockenförmige 2-5 cm lange Lippenblüte, 5 Kronblätter, 2 bis 5 Staubblätter.

Blütenfarbe: weiß bis pastell-lila.

Blütenökologie: zwittrig, reich an Nektar (Insektenwert 4)

Blütezeit: Juli bis September

Der hochkarätige Insektenwert und die lange Blütezeit machen die Echte Bergminze zu einer wichtigen Trachtpflanze. Insbesondere in der blütenarmen Zeit vom Spätsommer bis Spätherbst bieten die Steinquendel Wildbienen, Honigbienen, Hummeln, Käfern und Schmetterlingen ein reichhaltiges Nektar- und Pollenbuffet.

Vektor für Blatt und Blätter

Bergminze Blatt

Das schlichte Erscheinungsbild werten Bergminze Blätter auf mit einem aromatischem Duft nach Minze. An folgenden Merkmalen ist ein Steinquendel-Blatt eindeutig zu erkennen:

Blattform: gestielt, eiförmig bis länglich-oval, zugespitzt, gezähnter Blattrand, 2 cm bis 8 cm lang.

Besonderheiten: wollig behaart, beim Zerreiben intensiviert sich der Minze-Duft, essbar.

Blattfarbe: graugrün bis blaugrün, einige Arten mit silbrigem Schimmer.

Anordnung: gegenständig

Bergminze im Gartenbeet als Unterpflanzung von Sonnenhut und Bäumen
Hier zeigt die Bergminze ‚Blue Cloud‘ (rechts unten) ihr Potenzial als dekorative Unterpflanzung.

Bild von Tony Spencer – CC BY-NC 2.0

Vektor für Tipp, Ideen, Inspiration, Lösung, Problemlösung

Bergminze Verwendung – Ideen und Tipps

Die Bergminze kann viel mehr, als die Begrünung steiniger, karger Schuttflächen. Über ihre Funktion als dekorative Pionierpflanze hinaus eignet sich die Calamintha nepeta für mannigfaltige Verwendungsmöglichkeiten. Aus diesem Grunde ist die Bergminze wiederzufinden auf der Empfehlungsliste für klimawandeltolerante Pflanzen des Rheinland-Pfalz-Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen. Lassen Sie sich von diesen Ideen inspirieren, Steinquendel kreativ zu integrieren in die Gestaltung von Beet und Balkon.

Im Naturgarten und Staudenbeet: Duftpflanze, Kulissenpflanze, Einfassung, Bienenweide.

Im Landhaus- und Bauerngarten: Beetumrandung, Bodendecker, Zaunbegrünung.

Im Rosengarten: dekorative Begleitstaude, duftige Unterpflanzung von Rosenstämmchen.

Im Steingarten: blütenreiche Bepflanzung von Kiesbeet, Trockenmauer, Felssteppe.

Im Obstgarten: unter Obstbäumen und Beerensträuchern als verlockende Trachtpflanze für Bestäuber.

Auf Balkon und Terrasse macht sich Steinquendel nützlich als Kübelpflanze, Unterpflanzung von Sichtschutz-Sträuchern und duftende Topfschönheit auf der Kräutertreppe.

Vektor mit einer Frau und einem Mann in Gartenkleidung und Gummistiefeln. Beide halten einen Topf mit einer Pflanze im Arm und eine Gießkanne oder eine Schaufel.

Bergminze pflanzen

In der Baumschule und Staudengärtnerei kann man die Bergminze pflanzfertig kaufen. Ambitionierte Hobbygärtner entscheiden sich für die Anzucht auf der Fensterbank. Lesen Sie hier die besten Pflanz-Tipps für Steinquendel im Beet und auf dem Balkon.

Zwei Hände halten Samen und lassen diese langsam aus den Händen rieseln.

Anzucht von Bergminze durch Aussaat

Die keimfreudigen Calamintha Samen eignen sich für die Anzucht auf der Fensterbank. Ab Ende Februar streuen Sie die zarten Samen aus auf ungedüngter Kokoserde (gibt’s bei Amazon). Anfeuchten mit feiner Brause. Decken Sie die Lichtkeimer nicht ab. Leichtes Andrücken reicht aus für einen guten Bodenschluss. Eine transparente Haube über dem Saatgefäß fördert die Keimung. Halten Sie Bergminzen-Saat am hellen Standort bei 20° Celsius konstant feucht ohne Staunässe. Die Keimzeit beträgt 8 bis 14 Tage. Nach erfolgter Keimung stellen Sie das Saatgefäß kühler bei 16° bis 18° Celsius. Sämlinge mit mehreren Blättern, vereinzeln Sie in 9 cm Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde (gibt’s bei Amazon).

Vektor für Sonne

Bergminze Standort

Die Echte Bergminze ist ein Muster an Genügsamkeit. Ihre Anspruchslosigkeit schlägt sich nieder in diesen Standortbedingungen:

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Vollsonniger, warmer und trockener Standort.

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Steinig-sandige bis lehmig-kiesige, gut durchlässige Erde.

Dank ihrer gutmütigen Anpassungsfähigkeit toleriert die Calamintha nepeta auch einen Standort im Halbschatten mit normaler Gartenerde, solange die Staude sich nicht mit Staunässe herumplagen muss.

Vektor für Topfpflanzen pflanzen und pflegen

Pflanztipps für Bergminze im Garten und auf dem Balkon

Beste Pflanzzeit für Bergminze ist im Frühling, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Einfache Handgriffe beim Pflanzen stellen die Weichen für ein überschwängliches Blütenfestival. Ein Blick auf diese 5 besten Pflanz-Tipps lohnt sich:

Die Zahl auf in Weiß vor grünem Hintergrund

Feuchte Gartenerde verbessern mit Sand, feinkörnigen Splitt oder Tongranulat (gibt’s bei Amazon) für optimale Durchlässigkeit.

die Zahl 2 vor grünem Hintergrund

Bergminze vor dem Pflanzen einige Minuten in Wasser stellen, dann austopfen und ebenso tief einpflanzen, wie zuvor im Anzuchttopf oder Kauf-Container.

Die Zahl 3 vor grünem Hintergrund

Pflanzabstand beträgt im Beet: 35 cm oder 7 bis 10 Pflanzen je m², im Kübel 20 cm bis 25 cm.

Die Zahl 4 in weißer Schrift auf grünem Grund

Als Topfsubstrat torffreie Blumenerde mit Kokoserde mischen, etwas Sand, Splitt oder Tongranulat dazu geben und einfüllen über einer 3-5 cm hohen Drainage über dem Wasserabzug im Kübelboden.

Zahl 5 in Weiß auf grünem Untergrund

Am schönsten kommt die Echte Bergminze zur Geltung in Tuffs mit drei bis fünf Pflanzen.

Vektor für Pflanzenpflege

Bergminze pflegen

Die Bergminze ist sehr pflegeleicht. Ein Rückschnitt nach dem ersten Blütenflor fördert eine schöne Nachblüte im Herbst. Leichter Winterschutz ist lediglich für Topfpflanzen nötig. So einfach pflegen Sie Steinquendel im Beet und auf dem Balkon:

Gießen: im Topf regelmäßig gießen bei fühlbar angetrockneter Erde; gut verwurzelte Bergminze im Garten nur bei längerer Trockenheit. Als Gießwasser eignet sich normales Leitungswasser für eine Extraportion Kalk.

Düngen: Bergminze im Garten nicht düngen, als Topfpflanze von Mai bis August alle 4 Wochen flüssig düngen.

Schneiden: Rückschnitt um die Hälfte bis zwei Drittel nach dem ersten Blütenflor, bodennaher Rückschnitt im Spätwinter.

Vermehrung: Teilung des Wurzelballens im Frühjahr, Stecklinge schneiden im Frühsommer, Direktaussaat im Frühling oder Herbst.

Überwintern: Topf vor die Hauswand auf Holz stellen und mit Vlies (gibt’s bei Amazon) ummanteln. Bergminze im Garten mulchen mit Rindenmulch oder schon im Spätherbst schneiden und vollständig abdecken mit Nadelreisig.

Über Krankheiten und Schädlinge werden Sie an einer Bergminze selten zu klagen haben. Schnecken machen einen Bogen um die duftende Staude. Blattläuse werden ebenfalls abgeschreckt von den ätherischen Ölen, die den Minze-Duft erzeugen. Bei feucht-warmer Witterung kann Echter Mehltau auftreten, erkennbar am weißen Belag. Schneiden Sie betroffene Pflanzenteile ab und entsorgen Sie das Schnittgut im Hausmüll. Hartnäckigen Mehltau bekämpfen Sie mit Hausmitteln.

Quellen: Wikipedia.org, Kleinblütige Bergminze und Baumschule-Horstmann.de, Gattung Bergminzen und Baumschule-Horstmann.de, Bergminze und Rote-Liste-Zentrum, Artensuchmaschine Calamintha nepeta und Jelitto.com, Calamintha nepeta Saatgut

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