Steigt dem Wanderer ein frischer Pfefferminzduft in die Nase, ist die Bergminze nicht weit entfernt. Wer sich vom Duft leiten lässt, kann eine üppig blühende Staude bewundern, von deren Blättern man gerne naschen darf. Leider ist dieses Vergnügen nur wenigen Menschen vergönnt, denn die heimische Bergminze ist bedroht. Ein guter Grund, die Calamintha nepeta im Garten und Topf zu säen. In diesem Ratgeber erfahren Sie im Steckbrief alles Wissenswerte über die Bergminze mit den besten Pflegetipps. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist von Megan Hansen – CC BY-SA 2.0
Kurzfassung
Was ist eine Bergminze und wofür kann man sie verwenden?
Die Bergminze (Calamintha nepeta) ist eine 30-80 cm große, pflegeleichte, winterharte Staude mit duftenden Blüten von Juli bis September. Bester Standort ist eine sonnige, warme Lage mit steinig-sandiger, durchlässiger, magerer Gartenerde. Bergminzen kann man verwenden als Bienenweiden, Duftstauden im Steingarten, auf Trockenmauern, im Topfgarten und auf dem Balkon. Blätter und Blüten sind essbar.
Bild von Marie Shallcross – CC BY-NC-ND 2.0
Bergminze Steckbrief
Bergminze Steckbrief Erläuterungen und wissenswerte Details
Bergminze Wachstum
Die Bergminze ist des Hobbygärtners Ass im Ärmel für ein sommerliches Blütenmärchen zum Wohle von Menschen und Insekten. Schon aus der Ferne kündigt sich die Naturschönheit an mit einem zarten Minze-Duft, begleitet vom lauten Summen und Brummen fleißiger Bienen. Folgende Übersicht wagt einen Versuch, die malerische Komposition aus Blütenzauber, Farbenpracht und Dufterlebnis in sachliche Eckdaten des Wachstums zu fassen:
Wuchstyp: ausdauernde krautige Pflanze mit behaarten Blättern und zahlreichen Lippenblüten entlang der Stängel.
Wuchsform: locker buschig-aufrecht und horstbildend.
Stängel: vierkantig
Wuchshöhe: 30 cm bis 60 cm, während der Blütezeit bis 80 cm.
Wurzeln: flache, kriechende Rhizome ohne invasiven Charakter.
Bergminze Blüte
Die duftigen Blütenwolken einer Bergminze bestehen aus zarten Einzelblüten, die sich zu dichten Blütenständen versammeln. Bei idealen Rahmenbedingungen entfaltet sich ein üppiges Blütenmeer, das alle Laubblätter verdeckt. An folgenden Merkmalen ist eine Calamintha Blüte zu erkennen:
Blütenstände: kurz gestielt, büschelartig mit 5 bis 20 Einzelblüten und lanzettlichen Tragblättern.
Einzelblüte: röhren- bis glockenförmige 2-5 cm lange Lippenblüte, 5 Kronblätter, 2 bis 5 Staubblätter.
Blütenfarbe: weiß bis pastell-lila.
Blütenökologie: zwittrig, reich an Nektar (Insektenwert 4)
Blütezeit: Juli bis September
Der hochkarätige Insektenwert und die lange Blütezeit machen die Echte Bergminze zu einer wichtigen Trachtpflanze. Insbesondere in der blütenarmen Zeit vom Spätsommer bis Spätherbst bieten die Steinquendel Wildbienen, Honigbienen, Hummeln, Käfern und Schmetterlingen ein reichhaltiges Nektar- und Pollenbuffet.
Bergminze Blatt
Das schlichte Erscheinungsbild werten Bergminze Blätter auf mit einem aromatischem Duft nach Minze. An folgenden Merkmalen ist ein Steinquendel-Blatt eindeutig zu erkennen:
Blattform: gestielt, eiförmig bis länglich-oval, zugespitzt, gezähnter Blattrand, 2 cm bis 8 cm lang.
Besonderheiten: wollig behaart, beim Zerreiben intensiviert sich der Minze-Duft, essbar.
Blattfarbe: graugrün bis blaugrün, einige Arten mit silbrigem Schimmer.
Anordnung: gegenständig
Bild von Tony Spencer – CC BY-NC 2.0
Bergminze Verwendung – Ideen und Tipps
Die Bergminze kann viel mehr, als die Begrünung steiniger, karger Schuttflächen. Über ihre Funktion als dekorative Pionierpflanze hinaus eignet sich die Calamintha nepeta für mannigfaltige Verwendungsmöglichkeiten. Lassen Sie sich von diesen Ideen inspirieren, Steinquendel kreativ zu integrieren in die Gestaltung von Beet und Balkon.
Im Naturgarten und Staudenbeet: Duftpflanze, Kulissenpflanze, Einfassung, Bienenweide.
Im Landhaus- und Bauerngarten: Beetumrandung, Bodendecker, Zaunbegrünung.
Im Rosengarten: dekorative Begleitstaude, duftige Unterpflanzung von Rosenstämmchen.
Im Steingarten: blütenreiche Bepflanzung von Kiesbeet, Trockenmauer, Felssteppe.
Im Obstgarten: unter Obstbäumen und Beerensträuchern als verlockende Trachtpflanze für Bestäuber.
Auf Balkon und Terrasse macht sich Steinquendel nützlich als Kübelpflanze, Unterpflanzung von Sichtschutz-Sträuchern und duftende Topfschönheit auf der Kräutertreppe.
Bergminze pflanzen
In der Baumschule und Staudengärtnerei kann man die Bergminze pflanzfertig kaufen. Ambitionierte Hobbygärtner entscheiden sich für die Anzucht auf der Fensterbank. Lesen Sie hier die besten Pflanz-Tipps für Steinquendel im Beet und auf dem Balkon.
Anzucht von Bergminze durch Aussaat
Die keimfreudigen Calamintha Samen eignen sich für die Anzucht auf der Fensterbank. Ab Ende Februar streuen Sie die zarten Samen aus auf ungedüngter Kokoserde (gibt’s bei Amazon). Anfeuchten mit feiner Brause. Decken Sie die Lichtkeimer nicht ab. Leichtes Andrücken reicht aus für einen guten Bodenschluss. Eine transparente Haube über dem Saatgefäß fördert die Keimung. Halten Sie Bergminzen-Saat am hellen Standort bei 20° Celsius konstant feucht ohne Staunässe. Die Keimzeit beträgt 8 bis 14 Tage. Nach erfolgter Keimung stellen Sie das Saatgefäß kühler bei 16° bis 18° Celsius. Sämlinge mit mehreren Blättern, vereinzeln Sie in 9 cm Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde (gibt’s bei Amazon).
Bergminze Standort
Die Echte Bergminze ist ein Muster an Genügsamkeit. Ihre Anspruchslosigkeit schlägt sich nieder in diesen Standortbedingungen:
Vollsonniger, warmer und trockener Standort.
Steinig-sandige bis lehmig-kiesige, gut durchlässige Erde.
Dank ihrer gutmütigen Anpassungsfähigkeit toleriert die Calamintha nepeta auch einen Standort im Halbschatten mit normaler Gartenerde, solange die Staude sich nicht mit Staunässe herumplagen muss.
Pflanztipps für Bergminze im Garten und auf dem Balkon
Beste Pflanzzeit für Bergminze ist im Frühling, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Einfache Handgriffe beim Pflanzen stellen die Weichen für ein überschwängliches Blütenfestival. Ein Blick auf diese 5 besten Pflanz-Tipps lohnt sich:
Feuchte Gartenerde verbessern mit Sand, feinkörnigen Splitt oder Tongranulat (gibt’s bei Amazon) für optimale Durchlässigkeit.
Bergminze vor dem Pflanzen einige Minuten in Wasser stellen, dann austopfen und ebenso tief einpflanzen, wie zuvor im Anzuchttopf oder Kauf-Container.
Pflanzabstand beträgt im Beet: 35 cm oder 7 bis 10 Pflanzen je m², im Kübel 20 cm bis 25 cm.
Als Topfsubstrat torffreie Blumenerde mit Kokoserde mischen, etwas Sand, Splitt oder Tongranulat dazu geben und einfüllen über einer 3-5 cm hohen Drainage über dem Wasserabzug im Kübelboden.
Am schönsten kommt die Echte Bergminze zur Geltung in Tuffs mit drei bis fünf Pflanzen.
Bergminze pflegen
Die Bergminze ist sehr pflegeleicht. Ein Rückschnitt nach dem ersten Blütenflor fördert eine schöne Nachblüte im Herbst. Leichter Winterschutz ist lediglich für Topfpflanzen nötig. So einfach pflegen Sie Steinquendel im Beet und auf dem Balkon:
Gießen: im Topf regelmäßig gießen bei fühlbar angetrockneter Erde; gut verwurzelte Bergminze im Garten nur bei längerer Trockenheit. Als Gießwasser eignet sich normales Leitungswasser für eine Extraportion Kalk.
Düngen: Bergminze im Garten nicht düngen, als Topfpflanze von Mai bis August alle 4 Wochen flüssig düngen.
Schneiden: Rückschnitt um die Hälfte bis zwei Drittel nach dem ersten Blütenflor, bodennaher Rückschnitt im Spätwinter.
Vermehrung: Teilung des Wurzelballens im Frühjahr, Stecklinge schneiden im Frühsommer, Direktaussaat im Frühling oder Herbst.
Überwintern: Topf vor die Hauswand auf Holz stellen und mit Vlies (gibt’s bei Amazon) ummanteln. Bergminze im Garten mulchen mit Rindenmulch oder schon im Spätherbst schneiden und vollständig abdecken mit Nadelreisig.
Über Krankheiten und Schädlinge werden Sie an einer Bergminze selten zu klagen haben. Schnecken machen einen Bogen um die duftende Staude. Blattläuse werden ebenfalls abgeschreckt von den ätherischen Ölen, die den Minze-Duft erzeugen. Bei feucht-warmer Witterung kann Echter Mehltau auftreten, erkennbar am weißen Belag. Schneiden Sie betroffene Pflanzenteile ab und entsorgen Sie das Schnittgut im Hausmüll. Hartnäckigen Mehltau bekämpfen Sie mit Hausmitteln.
Quellen: Wikipedia.org, Kleinblütige Bergminze und Baumschule-Horstmann.de, Gattung Bergminzen und Baumschule-Horstmann.de, Bergminze und Rote-Liste-Zentrum, Artensuchmaschine Calamintha nepeta und Jelitto.com, Calamintha nepeta Saatgut
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