Wussten Sie, dass die meisten Clematis in den ersten Jahren einen Winterschutz benötigen? Nur einige wenige Waldreben sind uneingeschränkt winterharte Clematis. Dieser Ratgeber verrät die Namen der kernigsten Arten und zeigt in Bildern ihre natürliche Schönheit. Welche immergrüne Clematis sich einreiht in den illustren Kreis, erfahren Sie hier. Wissenswerte Tipps erklären, was zu tun ist, wenn man sich nicht sicher ist, ob eine Clematis winterhart ist. Los geht’s!
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Kurzfassung
Welche winterharten Clematis gibt es?
Alle laubabwerfenden Clematis sind ab dem dritten oder vierten Jahr winterhart und benötigen bis dahin Winterschutz. Fünf Wildarten sind besonders winterhart: Clematis alpina, Clematis vitalba, Clematis montana rubens, Clematis orientalis und Clematis ‚Nelly Moser‘. Die einzige immergrüne winterharte Clematis ist die Clematis armandii. Als Kübelpflanzen sind auch winterharte Clematis auf Winterschutz angewiesen.
Winterharte Clematis: 5 Waldreben-Arten mit maximaler Frosthärte
Die gute Nachricht ist: Alle laubabwerfenden Clematis sind winterhart. Allerdings müssen sich die meisten üppig blühenden Sorten ihre Winterhärte in den ersten Standjahren erarbeiten. Bis dahin ist in den ersten beiden Jahren ein Winterschutz zu empfehlen. Darauf können robuste Wildarten verzichten. Die reinen Waldreben Arten haben im rauen Klima bewaldeter Berge gelernt, sich von Anfang an gegen Frost zu wappnen. Lernen Sie im Folgenden die 5 winterhärtesten Clematis mit Bildern kennen:
Clematis alpina (Alpen-Waldrebe)
Bild von (c) Mark gemäß CC BY 2.0
Die Alpen-Waldrebe ist eine bis zu 3 m hohe, sehr winterharte Clematis, die zwei Mal im Jahr blüht, im Frühling am alten Holz und im August an den diesjährigen Trieben. Markenzeichen einer Clematis alpina und ihrer Sorten sind nickende Glockenblüten in den wunderschönen Farben weiß, gelb, pink, rot, blau, violett-blau oder purpur-violett. Dank einer Zuordnung zur Winterhärtezone Z5 (-23,4° bis -28,8° Celsius) ist die Alpen-Waldrebe für nahezu jeden Standort geeignet.
Clematis vitalba (Echte Waldrebe)
Bild von (c) Maria R gemäß CC BY 2.0
Die Echte Waldrebe ist eine bis zu 10 m hohe, besonders winterharte Clematis mit langer Blütezeit von Juli bis Oktober mit weißen, bis zu 5 cm großen Blüten. Aufgrund der monatelangen Blütezeit sind an einer Clematis vitalba die dekorativen Samenstände und Blüten gleichzeitig im bewundern. Echte Waldreben werden der Winterhärtezone Z4 (-28,9° bis -34,5° Celsius) zugeordnet und sind somit die winterhärtesten Clematis überhaupt. In Deutschland und Österreich eignet sich die Clematis vitalba auch für extreme Standorte.
Clematis montana rubens (Berg-Waldrebe)
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Die Berg-Waldrebe ist nicht nur eine sehr pflegeleichte und winterharte Clematis, sondern legendär für ihre überreiche Blütenpracht von Mai bis Juni an bis zu 8 m langen Ranken. Oftmals sind die sommergrünen Blätter vollständig bedeckt von den duftenden, zart-rosa Sternenblüten. Zugeordnet wird die Clematis montana rubens der Winterhärtezone Z5 (-23,4° bis -28,8° Celsius).
Clematis orientalis
Bildquelle (c) Andrey Zharkikh gemäß CC BY 2.0
Gedeiht die winterharte Clematis orientalis im Garten, beißen sich Frost und Schnee an der robusten Kletterpflanze die Zähne aus, denn sie gehört zur Winterhärtezone Z5 (-23,4° bis -28,8° Celsius). Ihre leuchtend gelben, nickenden Blüten stellt die kernige Waldrebe von Juni bis Oktober an bis zu 8 m langen Klettertrieben zur Schau. Die Clematis orientalis ist außerdem hoch dekoriert mit dem Award of Garden Merit, denn ihre Schönheit und Winterhärte kombiniert die Waldrebe mit einer robusten Widerstandskraft gegen die Clematiswelke.
Clematis ‚Nelly Moser‘
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Die Clematis ‚Nelly Moser‚ hat es als einzige Hybride unter die Top 5 geschafft, weil sie ihre Winterhärte seit 1897 über Jahrzehnte in vielen tausend Gärten unter Beweis stellt. Unverkennbar sind die bis zu 20 cm großen, rosa Blüten mit den rosaroten Streifen, die von Juni bis Oktober erscheinen. Steht eine Rankhilfe zur Verfügung klettert Nelly Moser bis 3 m in die Höhe.
Eine einzige immergrüne Clematis ist winterhart
Immergrüne Clematis stammen aus dem Mittelmeerraum, Australien und Neuseeland. Aufgrund ihrer Herkunft sind diese Waldreben in Mitteleuropa nicht winterhart. Trotzdem sind immergrüne Clematis mehrjährig und werden hierzulande in Wintergärten, Kalthäusern, wintermilden Weinbauregionen und im Rheinland kultiviert.
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Eine winterharte immergrüne Clematis gibt es, die bis 4 m hohe, weiß blühende Clematis armandii. Hierzu ein Zitat von Clematis Westphal, einem der bekanntesten Züchter in Deutschland und Österreich: „In vielen Gebieten Europas ist kein oder wenig Winterschutz nötig. (Weinbauklima). Alle Immergrünen Clematis blühen im Frühjahr! Die armandii Sorten z.B. sind die Clematis mit der besten Frosthärte und vertragen Minus 15-18°.“ (Quelle: Clematis-Westphal.de, Clematis immergrün).
Grüner-Daumen-Tipp: Ein Minimum-Maximum-Thermometer zeigt auf Knopfdruck am nächsten Morgen die nächtliche Tiefsttemperatur an. Mit dieser Information können Hobbygärtner besser entscheiden, wann der Winterschutz an Clematis angebracht und im Frühjahr wieder entfernt werden sollte. Bei Amazon hoch bewertet und oft gekauft ist das digitale Min Max Thermometer der Marke Thermometer World.
Winterharte Clematis: Im Zweifel besser mit Winterschutz
Im Steckbrief ist nachzulesen, dass es weltweit 300 Clematis-Arten gibt. Daraus hervorgegangen sind Hunderte Sorten. Es ist kein leichtes Unterfangen, diejenigen mit der besten Winterhärte zu erkennen, abgesehen vielleicht die eine winterharte immergrüne Clematis. Bestehen für den Hobbygärtner Zweifel darüber, welche Waldrebe da in seinem Garten gedeiht, ist ein leichter Winterschutz sinnvoll. So geht es:
An laubabwerfenden Clematis im Pflanzjahr und Folgejahr die Ranken umhüllen mit Wintervlies (gibt’s günstig bei Amazon).
Die Wurzelscheibe vor dem ersten Frost anhäufeln mit Komposterde oder Rindenmulch oder Laub und Nadelreisig.
Die immergrüne winterharte Clematis armandii sollte aus Gründen der Vorsicht in jedem Jahr mit Winterschutz überwintern. Wichtig zu beachten ist, den Winterschutz an Clematis so spät, wie möglich einzurichten und so früh, wie möglich zu entfernen.
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Winterharte Clematis: Im Kübel jedes Jahr mit Winterschutz überwintern
Die Angaben über die Winterhärte beziehen sich grundsätzlich auf ausgepflanzte Clematis. Im Kübel ändert sich die Zuordnung auf Winterhärtezone Z9 (-1,2° bis -6,7°Celsius). Es ist darum sehr zu empfehlen, Clematis als Kübelpflanzen mit folgendem Winterschutz auszustatten:
Bodenschutz: Den Kübel auf einen Holzblock oder eine Styroporplatte (gibt’s bei Amazon) stellen.
Kübelschutz: Das Pflanzgefäß ummanteln mit Wintervlies aus Schafwolle (gibt’s bei Amazon).
Substratschutz: Die Erde mulchen mit Rindenmulch oder Laub und Nadelreisig.
Klettertriebeschutz: Über die Kletterhilfe mit den Ranken eine Schutzhaube aus atmungsaktivem Wintervlies stülpen (gibt’s bei Amazon).
Idealerweise lässt sich die Kübel-Waldrebe vor Winterbeginn unter ein Vordach oder eine Markise schieben, zumindest aber in den Windschatten einer Mauer.
Quellen: Wikipedia.org, Waldreben und Lubera.com, Clematis Sorten winterhart und Schmidt-Gartenpflanzen.de, Immergrüne Sorten und Clematis-Westphal.de und Baumschule-Horstmann.de, Clematis orientalis ‚Bill McKenzie‘ und Gaissmayer.de, Winterhärtezonen
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