Stauden

Gämswurz: Pflege-Tipps mit Steckbrief

20. Juli 2024
Gämswurzen sind in Berg und Tal mit leuchtend gelben Blüten zu bewundern.
Gämswurzen sind in Berg und Tal mit leuchtend gelben Blüten zu bewundern.

Gämswurzen sind wie geschaffen für den naturnahen Garten. Die Blumen sind bienenfreundlich, ungiftig, blühen üppig mit gelben Strahlenblüten und sind sehr pflegeleicht. Doronicum-Arten aus Nordafrika blühen im Frühling, heimische Gämswurzen blühen im Sommer. Hier lernen Sie die leuchtend gelben Naturschönheiten im Steckbrief kennen. Alle Fragen rund um Pflanzung und Pflege erhalten eine präzise, kompakte Antwort. Auf geht’s!

Gämswurzen gedeihen gerne auf feuchten Bergwiesen.

Kurzfassung

Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Wie pflanze und pflege ich die Gämswurz richtig?

Pflanzen Sie Gämswurzen im Herbst oder Frühjahr an einen sonnigen Standort mit frisch-feuchter, durchlässiger Erde mit einer organischen Startdüngung. Von März bis Juni ist die beste Zeit für eine Aussaat und Pflanzung im Topf. Der richtige Pflanzabstand beträgt 25-35 cm. Gießen Sie Gämswurzen bei Trockenheit ohne Staunässe. Im Beet düngt man im Herbst oder Frühjahr. Im Topf von März bis zum Ende der Blütezeit. Ausputzen verwelkter Blüten verlängert die Blütezeit. Im Frühjahr wird die Staude bodeneben zurückgeschnitten. Winterschutz ist nur auf dem Balkon erforderlich. Teilung ist die einfachste Vermehrung. Krankheiten sind selten. Häufigste Schädlinge sind Nacktschnecken.

Gämswurz Steckbrief

PflanzenfamilieKorbblütler (Asteraceae)
Gattung mit 35 Arten, 12 heimische ArtenGämswurzen (Doronicum)
VorkommenEuropa, Asien, Nordafrika
StandortpräferenzenWälder, Wiesen, steinige Lagen vom Tal bis 5.000 m üNN
Wuchsartmehrjährige, krautige Staude
Wuchsformaufrecht, selten kriechend
Wuchshöhe10-60 cm, selten bis 90 oder 150 cm
BlütenKörbchen, bis zu 250 Röhrenblüten und bis zu 40 Zungenblüten
BlütezeitMärz bis Juni oder Juni bis September
Blütenfarbeleuchtend gelb
Blättergrundständig, am Stängel wechselständig, viele verschiedene Formen, sommergrün, mittelgrün, kahl oder selten behaart
FrüchteAchänen (Pusteblumen)
Winterhärtewinterhart
Giftigkeitungiftig
Bienenfreundlichkeitbienenfreundlich
VerwendungZierpflanze, Schnittblume, Bienenweide

Gämswurz-Arten für den Garten

Die facettenreiche Gattung beschert dem kreativen Hobbygärtner die folgenden 5 schönen Arten als Zierpflanzen für den Garten:

Nahaufnahme etlicher Blüten der Kaukasus-Gämswurz

Kaukasus-Gämswurz oder Zwerg-Gämswurz (Doronicum orientale): Wuchshöhe 10-50 cm, Blütezeit von März bis Juni, Besonderheit: geeignet für Kübel und Balkonkasten.

Frühlings-Gämswurz blüht im Wald.

Frühlings-Gämswurz oder Wegerich-Gämswurz (Doronicum plantagineum): Wuchshöhe 50-80 cm, Blütezeit Mai bis Juli, Besonderheit: schöne Schnittblume.

Kriechende Gämswurz als Bodendecker

Kriechende Gämswurz (Doronicum pardalianches): Wuchshöhe 60-80 cm, Blütezeit Mai bis Juli, Besonderheit: blühender Bodendecker.

Großblütige Gämswurz im Geröll vor einer Bergkulisse.

Großblütige Gämswurz (Doronicum grandiflorum): Wuchshöhe 10-40 cm, Blütezeit Juni bis August, Besonderheit: 6-8 cm große Blüten.

Österreichische Gämswurz unter Bäumen.

Österreichische Gämswurz (Doronicum austriacum): Wuchshöhe 30-150 cm, Blütezeit Juni bis August, Besonderheit: größte Gämswurz der Gattung.

Ein Blick auf die Blütezeit verdeutlicht: Mit einer klugen Kombination verschiedener Gemswurz-Arten setzen die Stauden vom zeitigen Frühjahr bis zum Spätsommer leuchtend gelbe Farbtupfer im Beet und auf dem Balkon.

Gämswurz pflanzen

Beste Pflanzzeit für Gämswurz im Garten

Getopfte Gämswurzen haben im ganzen Jahr Pflanzzeit, sofern es nicht friert. Beste Pflanzzeit ist im Spätsommer und Herbst. Im Frühjahr öffnet sich ein zweites Zeitfenster für die Pflanzung unter der Voraussetzung einer feuchten Witterung. Für die Aussaat und Pflanzung im Topf sind die Monate März bis Juni am besten geeignet.

Optimaler Standort und Boden, ideales Substrat für Gämswurzen

An diesem Standort gedeihen Gämswurzen blütenreich und pflegeleicht:

Sonnige bis absonnige Lage (am halbschattigen oder schattigen Platz leidet die Blütenfülle).

Normale, nährstoffreiche Gartenerde, frisch-feucht, durchlässig, ohne Gefahr von Staunässe. Die Großblütige Gämswurz vorzugsweise in kalkhaltigem Geröll über feuchtem Boden.

Als Substrat für Topf und Kasten eignet sich handelsübliche Blumenerde (gibt’s bei Amazon) ohne Torfanteil. Zuschlagstoffe, wie Kokoserde, Blähton oder Lavagranulat optimieren die Strukturstabilität und Durchlässigkeit.

Gämswurz Pflanztipps

Im Rahmen von Aussaat und Pflanzung stellt die Gemswurz ihre Anspruchslosigkeit unter Beweis:

Aussaat: Normalkeimer, sehr feine Samen, höchstens samentief aussäen oder nur andrücken, am hellen Standort bei idealen +20° Celsius leicht feucht halten.

Pflanzung im Beet: Pflanzloch ausheben, Aushub anreichern mit Kompost oder Bio-Langzeitdünger von Compo (gibt’s bei Amazon), wassergetränkten Wurzelballen einpflanzen und angießen.

Pflanzung im Gefäß: Drainage aus Blähton anlegen, Substrat einfüllen bis 3 cm unter dem Rand, Mulde formen, wassergetränkte Staude mittig einsetzen, Erde andrücken und durchdringend gießen.

Pflanzabstand: 25 cm bis 35 cm, 10 bis 12 Gämswurzen je m².

Am schönsten kommt die Gemswurz im Staudenbeet zur Geltung, vergesellschaftet mit anderen Frühlings- und Sommerblühern, wie dem blau blühenden Alpenglöckchen (Soldanella alpina), den herrlich duftenden Duftveilchen (Viola odorata), farbenprächtigen Krokus (Crocus) und die Staude des Jahres 2024 Blutweiderich (Lythrum salicaria).

In einem hügeligen Gelände gedeihen Gämswurzen in unmittelbarer Nähe von Wollgräsern.
Gämswurzen suchen gerne die Gesellschaft von Wollgras (Eriophorum)

Gämswurz pflegen

Die Gämswurz ist sehr pflegeleicht. Eckpfeiler der einfachen Pflege sind regelmäßiges Gießen, organisches Düngen und ein Rückschnitt zur rechten Zeit. Vermehrung und Winterschutz bereiten auch dem Anfänger kein Kopfzerbrechen. Wichtige Fragen rund um die beste Gemswurz-Pflege erhalten hier eine kurzgefasste Antwort:

Gießen

Wann gießen? Wenn sich die Oberfläche von Gartenerde oder Topfsubstrat trocken anfühlt (Fingerprobe).

Wie gießen? Wasser aus der Gießkanne direkt an den Wurzelhals einer Gämswurz laufen lassen (feuchte Blätter sind Mehltau anfällig).

Womit gießen? Geeignete Wasserqualitäten für Gämswurzen sind normales Leitungswasser, gesammeltes Regenwasser, abgeschöpftes Teichwasser.

Worauf achten? Eine Gämswurz verträgt weder Staunässe, noch Trockenstress.

Die Gämswurz sucht sich gerne ein feuchtes Plätzchen am rauschenden Bach.

Düngen

Wann im Beet düngen? Bester Zeitpunkt ist im Frühjahr oder Herbst.

Wann im Pflanzgefäß düngen? Gämswurzen von März bis zum Ende der Blütezeit einmal im Monat düngen oder nach Augenmaß bei Mangelerscheinungen (gelbe Blätter, wenige Blüten, Kümmerwuchs).

Womit düngen? Im Beet mit Kompost, Hornspänen oder Bio-Langzeitgranulat düngen, auf dem Balkon Flüssigdünger (gibt’s bei Amazon) ins Gießwasser geben.

Schneiden

Wann schneiden? Wenn die Gemswurz nicht mehr blüht für eine Nachblüte. Bodenebener Staudenschnitt wahlweise nach dem ersten Frost oder im Spätwinter.

Wie schneiden? Während und nach der Blütezeit an der Gämswurz verwelkte Stängel abschneiden, grundständige Blätter stehen lassen. Im Herbst oder Spätwinter alle abgestorbenen Pflanzenteile bis zum Boden zurückschneiden.

Die Gämswurz ist eine kernige Staude.

Gämswurz überwintern

Die Gämswurz ist eine kernige, winterharte Staude. Nach dem ersten Frost zieht sich die Staude in ihr frostfestes Rhizom zurück, aus dem sie im nächsten Frühjahr munter wieder austreibt. Im Topf und Balkonkasten kann der Wurzelballen im Winter durchfrieren. Balkongärtner ummanteln die Pflanzgefäße mit Wintervlies aus Schafwolle (gibt’s bei Amazon) und stellen sie vor die schützende Hauswand auf Holz.

Einfachste Vermehrung von Gämswurzen

Die einfachste Vermehrungsmethode ist eine Teilung des Rhizoms. Bester Zeitpunkt ist nach dem Staudenschnitt im Frühjahr. Graben Sie das Rhizom aus und zerteilen es mit einem Messer oder scharfen Spaten mit Wurzelsäge (gibt’s bei Amazon) in 10-15 cm große Stücke. Ein vermehrungsfähiges Wurzelstück verfügt über mindestens 3 Knospen oder Augen. Pflanzen Sie ein Wurzelstück am Standort mit den Knospen nach oben in die Erde und gießen sparsam an.

Krankheiten an Gämswurzen

Am richtigen Standort kommen an Gämswurzen nur äußerst selten Krankheiten vor. Durch Pflegefehler geschwächte Stauden sind anfällig für Mehltau, den man mit Hausmitteln bekämpfen kann. Zu häufiges Gießen und Staunässe verursachen irreversible Wurzelfäule.

Schädlinge an Gämswurzen

Nacktschnecken haben Gämswurzen zum Fressen gern. Schützen Sie die Stauden mit einem Schneckenkragen, einem Schneckenzaun oder Wanderschranken aus Sägemehl, Splitt oder Holzschnitzel vom letzten Gehölzschnitt. Streuen Sie zusätzlich regelmäßig Kaffeesatz oder Kaffeemehl aus, denn Koffein ist für Schnecken ein tödliches Gift.

Fazit

Die Gämswurz ist dem Gärtner freundlich gesinnt, denn sie ist sehr pflegeleicht, bienenfreundlich, ungiftig und vor allem eine wunderschöne Staude im leuchtend gelben Blütengewand.

Quellen: Wikipedia.org, Gämswurzen und Pflanzmich.de, Doronicum und Baumschule-Horstmann.de, Gattung Gämswurzen und Gaertnerei-Strickler.de, Doronicum austriacum und Artensuchmaschine.de, Ergebnis Doronicum und Naturadb.de, Gämswurzen und Saatgut-Vielfalt.de, Doronicum

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