Aus einem Kranz strahlend weißer Zungenblüten lacht uns die Margerite keck mit ihrem gelben Auge an. Wohlbekannt aus dem idyllischen Bauerngarten, hat die historische Staude an Aktualität nichts eingebüßt. Ob als verschwenderisch blühender Solitär oder dekorative Gesellschafterin im Prachtstaudenbeet – die zauberhafte Leucanthemum ziert alle sonnigen Standorte mit Bravour. In diesem Ratgeber lesen Hobbygärtner alles Wissenswerte über die Margerite und ihre Pflege. Auf geht’s!

Kurzfassung
Margeriten sind pflegeleichte Stauden, die in voller Sonne gedeihen und frisch-feuchte, durchlässige Böden bevorzugen. Sie benötigen mäßiges Gießen, regelmäßigen Schnitt für Nachblüten, Kompostdüngung im Beet und Flüssigdünger im Topf. Überwintert werden sie mit Herbstlaubschutz oder im frostfreien Innenbereich.


Sind Margeriten winterhart?
Ja, Margeriten sind winterhart und alle Leucanthemum mehrjährig. Die heimische Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare) führt das Ranking an mit einer Zuordnung zur Winterhärtezone Z3, was gleichbedeutend ist mit einer Frosthärte bis zu -40,1 Grad. Hybriden, wie die Hohe Sommer-Margerite (Leucanthemum Maximum) werden der Winterhärtezone Z5 zugerechnet, was einer Frosthärte von bis zu -28,8 Grad entspricht und für Gärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausreicht.
Was bedeutet der Begriff Winterhärtezone? Von Winterhärtezonen können Hobbygärtner ableiten, in welchen Regionen von Mitteleuropa die jeweilige Pflanze einen Durchschnitts-Winter mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 80 % und ohne Winterschutz überstehen kann. Vor einigen Jahren sind hiesige Staudengärtnereien dazu übergangen, in den Produktbeschreibungen von Pflanzen die dazugehörige Winterhärtezone auszuweisen. Bekannt ist das System schon lange Zeit vom US Departement of Agriculture unter der Bezeichnung USDA-Map. Wissenswert ist, dass sich die Temperaturangaben einer Winterhärtezone auf das mittlere, jährliche Minimum der Lufttemperatur und ausschließlich auf ausgepflanzte Stauden und Gehölze beziehen. Das bedeutet, dass Margeriten im Topf nur eingeschränkt winterfest sind.

Margerite Steckbrief


Bester Standort für Margeriten
Ihre Sehnsucht nach jedem Sonnenstrahl ist so groß, dass die Margerite ihre Blütenkörbchen graziös in Richtung unseres Muttersterns dreht. Machen Sie Ihrer Lieblings-Staude das Leben leicht und weisen ihr einen vollsonnigen Standort zu. Wiesenmargeriten blühen auch im Halbschatten, allerdings ist mit einer reduzierten Anzahl an Blüten zu rechnen. Hoch wachsende Hybriden nehmen eine windgeschützte Lage dankbar an.

Welche Erde ist ideal für die Margerite?
Die Wiesen-Margerite gedeiht in jeder normalen Gartenerde, die frisch-feucht bis mäßig-trocken strukturiert ist. Solange am Standort keine Staunässe entsteht, fühlt sie sich im humosen, locker-durchlässigen Boden pudelwohl. Die Herbst-Margerite (Leucanthemella serotina) zeigt sich gegenüber feuchter Erde toleranter, als die sonnenverliebte Sommer-Margerite (Leucanthemum maximum). Die Großblumige Margerite (Leucanthemum superbum) legt dagegen etwas mehr Wert auf einen nährstoffreichen Boden.

Margeriten pflanzen wann?
Beste Pflanzzeit für Margeriten ist im Frühjahr. Wenn Sie die Stauden zwischen Ende April und Mitte Juni einpflanzen, steht ihnen genug Zeit zur Verfügung für eine kräftige Verwurzelung bis zum Winter. Grundsätzlich ist für pflanzfertig getopfte Margeriten ganzjährig Pflanzzeit, solange der Spaten in den Boden kommt.

Margeriten richtig pflanzen – So geht es in 5 Schritten
Am schönsten kommen Garten Margeriten in Gruppen mit 3 bis 5 Pflanzen zur Geltung in einem Abstand von 40 cm bis 50 cm.

Vor der Pflanzung stellen Sie den Wurzelballen mit Topf für einige Minuten in Wasser.



Derweil lockern und harken Sie die Pflanzfläche, jäten das Unkraut und entfernen Steine oder alte Wurzeln.



Heben Sie für jede Margerite eine Pflanzgrube aus mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens und geben den Stauden-Langzeitdünger von Compo (gibt’s bei Amazon) hinein oder reichern den Aushub zu einem Drittel mit Kompost an.



Setzen Sie einen nunmehr ausgetopften Wurzelballen in die Pflanzgrube und füllen die Hohlräume mit Erde.



Zum guten Schluss drücken Sie die Erde mit beiden Händen fest und gießen durchdringend an.
Für hohe Margeriten, wie die bis zu bis zu 160 cm große Leucanthemum serotina, eignet sich ein Staudenhalter (gibt’s bei Amazon) zum Schutz gegen Windwurf.




Margeriten im Topf pflanzen – Schritt für Schritt Anleitung
Die Pflanzung von Margeriten im Topf unterscheidet sich in wichtigen Punkten von Margeriten im Garten. Aus diesem Grunde folgt an dieser Stelle für Balkongärtner eine detaillierte Pflanzanleitung. Der ideale Kübel für eine Margerite hat das doppelte Volumen des Wurzelballens und verfügt über Bodenlöcher als Wasserabzug. Als Substrat eignet sich eine torfreduzierte Kübelpflanzenerde mit Holzfasern als Torfersatz, wie die bei Amazon hoch bewertete Floragard Blumenerde. Als Drainagematerial eignet sich das Tongranulat von Westland, das Sie ebenfalls bei Amazon günstig kaufen können. So pflanzen Sie Margeriten im Topf richtig:



Den Wurzelballen mit Anzuchttopf in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.



Im Topf eine 3-5 cm hohe Drainage anlegen aus Tongranulat oder Tonscherben. Clever: Ein Drainagevlies (gibt’s bei Amazon) verhindert, dass sich Erde zwischen das Tongranulat oder die Tonscherben setzt und die Drainage verstopft.



Über der Drainage eine Handvoll Substrat einfüllen, dann vom wassergetränkten Wurzelballen den Topf abziehen und die Margerite auf die Erde stellen, mit einer Hand gerade halten und mit der anderen Hand die Hohlräume mit Erde befüllen. Clever: Ein Gießrand von 1-2 cm sorgt dafür, dass später kein Wasser-Erde-Gemisch überschwappt.



Die Topferde andrücken für einen guten Bodenschluss des Wurzelballens und durchdringend gießen, bis die ersten Wassertropfen unter dem Topf herauslaufen.



Margeriten im Topf im Halbschatten aufstellen und den Untersetzer nach 10 Minuten ausschütten. Nach 3 bis 5 Tagen die Sommerblumen an einen sonnigen Standort stellen. Clever: Ist der Untersetzer mit Tongranulat gefüllt, muss das angesammelte Gieß- oder Regenwasser nicht ausgegossen werden.


Margerite richtig pflegen – Die besten Tipps
Am richtigen Standort sind Garten Margeriten sehr pflegeleicht, Topf-Margeriten etwas pflegebedürftiger. Die Wasser- und Nährstoffversorgung ist einfach. Ein Rückschnitt zur rechten Zeit macht den Weg frei für eine schöne Nachblüte. Obschon Garten Margeriten winterhart sind, ist ein leichter Winterschutz sinnvoll. Ein Blick auf die folgenden Pflegetipps lohnt sich:


Margeriten bei Trockenheit gießen
Bei längerer Trockenheit gießt man eine Margerite unmittelbar auf die Wurzelscheibe. Kurzzeitige Trockenheit beeinträchtigt Wachstum und Blütenfülle nicht. Dennoch sollte der Wurzelballen nicht austrocknen. Es ist besser, eine Margerite 2 bis 3 Mal pro Woche durchdringend zu gießen, als täglich ein wenig.
Margeriten im Topf haben dagegen an heißen Sommertagen und wenn ein warmer Wind weht, täglichen Gießbedarf. Damit keine Staunässe entsteht, wird erst nach einer Fingerprobe gegossen. Kann man in den oberen 2-3 cm keine Feuchtigkeit ertasten, möchte die Topf-Margerite durchdringend gewässert werden. Bis zur nächsten Wassergabe lässt man das Substrat fühlbar antrocknen.


Margeriten organisch düngen
Am einfachsten versorgen Sie Margeriten im Garten mit dem Bio-Universaldünger von Compo mit einer Wirkung von bis zu 5 Monaten. Das Granulat wird im Frühjahr ausgestreut, eingeharkt und eingegossen. Im Unterschied zu Kompost und Hornspänen wird das Düngergranulat sofort aktiv und versorgt die Sommerblumen mit allen wichtigen Nährstoffen.
Kompost und Hornspäne müssen zuerst von Bodenlebewesen zu Humus verarbeitet werden, um pflanzenverfügbar zu sein. Diese organischen Dünger stehen Margeriten nur dann rechtzeitig zur Verfügung, wenn Sie bereits im Herbst des Vorjahres in den Boden eingearbeitet werden. Mineralischer Dünger, wie Blaukorn, ist nicht zu empfehlen, weil der hohe Stickstoffgehalt primär die Blätter wachsen lässt und schädlich für die Umwelt ist.
Für Margeriten im Topf eignet sich der Bio-Flüssigdünger Substral Naturen (gibt’s bei Amazon), den Sie von März bis August alle 8 bis 14 Tage ins Gießwasser geben.


Bild von conticium – CC BY-ND 2.0


Margeriten schneiden
Für eine lange Blütezeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild können Sie natürlich jede einzelne verwelkte Margeritenblüte ausputzen. Schneiden Sie mit der Fresh-Cut Schere von Gardena (gibt’s bei Amazon) die verwelkte Körbchenblüte bis zum nächsten Knospe oder Blatt ab. Es werden sich stetig neue Strahlenblüten entfalten. Schneller geht es mit einem Remontierschnitt. Nach dem ersten Blütenflor schneiden Sie die Margeriten um die Hälfte zurück und machen somit den Weg frei für eine prächtige Nachblüte. Wenn Sie das Ziel verfolgen, dass die Margeriten, speziell Wiesen-Margeriten verwildern, schneiden Sie nur einen Teil der Blütenstängel zurück.


Den bodennahen Staudenschnitt erhalten Margeriten wahlweise im Herbst, wenn keine Selbstaussaat erwünscht, oder im Spätwinter. Bestes Schneidwerkzeug ist die Takahana Staudensichel, die man günstig bei Amazon kaufen kann.


Margeriten überwintern – Das sollten Sie beachten!
Die kernige Winterhärte schützt Garten Margeriten nicht vor winterlicher Dauernässe durch Regen, Schnee und Tauwasser. Darum ist es empfehlenswert, die Stauden im Winter mit Fichtenzweigen oder Wintervlies (gibt’s bei Amazon) abzudecken. Wichtig zu beachten ist, den Winterschutz rechtzeitig vor dem Austrieb zu entfernen.
Margeriten im Topf sind bedingt winterhart bis -5 Grad, weil der Wurzelballen von allen Seiten angreifbar ist für Frost. Am besten überwintern die Stauden nach dem Rückschnitt frostfrei bei Temperaturen um 8 Grad (+/- 5 Grad), wie es sich für viele winterharte Topfpflanzen in der Praxis bewährt hat. Die Winterpflege besteht aus gelegentlichem Gießen, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.


Grüner-Daumen-Tipp: Der innovative Wurzel-Spaten erleichtert Hobbygärtnern das Ausgraben und die Teilung von Garten Margeriten. Die V-förmige Schneidspitze und die Sägezähne an den Spatenkanten versenken das Spatenblatt auf Druck von oben in jedem Gartenboden. Für eine ermüdungsfreie Handhabung sorgt der ergonomische Griff. Hoch bewerteter Bestseller bei Amazon ist der Hammersmith RayzerShovel All-in-one Spaten.


Sollte man Garten Margeriten umpflanzen?
Garten Margeriten neigen dazu, blühfaul zu werden und von innen her zu verkahlen. Darum sollte man die Stauden durch Umpflanzen verjüngen. Alle 2-3 Jahre ist es an der Zeit, eine Margerite aufzunehmen, zu teilen und neu einzupflanzen. Bester Zeitpunkt ist im Frühjahr nach dem Staudenschnitt, wenn der Boden vollständig aufgetaut ist. Graben Sie den Wurzelballen aus und legen diesen auf eine stabile Unterlage. Mit einem scharfen Messer oder dem Spaten zerteilen Sie die Pflanze in mehrere Segmente, von denen jedes über mindestens zwei Knospen verfügt. Am neuen Standort pflanzen Sie die Margeritenteilstücke unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe ein und gießen durchdringend an.




Ist die Margerite giftig?
Nein, die Margerite ist nicht giftig. Traditionell sind Margeriten ein fester Bestandteil im Bauerngarten, weil alle Pflanzenteile essbar sind. Auch moderne Rohkost-Fans genießen die zarten Blätter und dekorativen Blüten als Salat, auf Brot oder im Müsli. Die langen Wurzeln werden als Steckrüben-Ersatz zubereitet.
Quellen: Wikipedia.org, Magerwiesen-Margerite und Wikipedia.org, Margeriten und Baumschule-Horstmann.de, Kleine Margerite und Pflanzenversand-Gaissmayer.de, Leucanthemum vulgare und Bio-Gaertner.de, Magerwiesen-Margerite
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