Man nehme eine große Portion ländlichen Charme, gebe eine Prise erhabene Eleganz hinzu und heraus kommen wunderschöne Stauden Lupinen (Lupinus polyphyllus), auch Vielblättrige Lupine genannt. Mit ihren bunten Blütenkerzen ziert die üppigen Sommerblumen den Garten, dienen als Futter-, Gründüngung- und Gemüsepflanze. Sie fragen sich, wie die bemerkenswerte Stauden-Lupine sachgemäß zu kultivieren ist? Dann lesen Sie in diesem Ratgeber alles Wissenswerte über die Aussaat, Pflanzung und Pflege. Auf geht’s!
Kurzfassung
Wie sind Lupinen im Garten richtig zu pflanzen und zu pflegen?
Pflanzzeiten für die winterharte Vielblättrige Lupine sind: Anzucht auf der Fensterbank ab März, Direktaussaat von April bis August. Die Keimzeit der Dunkelkeimer beträgt 7-14 Tage bei einer Keimtemperatur von 15-18 Grad. Auspflanzung ins Gartenbeet ab April im Pflanzabstand von 30-55 cm, je nach Sorte. Der beste Lupinen Standort ist sonnig bis halbschattig mit einem sandig-humosen, kalkarmen, frischen und durchlässigen Boden. Stauden Lupinen werden nach dem Anwachsen nur bei längerer Trockenheit gegossen mit Regenwasser. Düngen ist nicht notwendig. Nach dem ersten Blütenflor und im Herbst schneidet man eine Lupine auf 10 cm zurück. Statt Winterschutz ist ein Nässeschutz sinnvoll.
Lupinen Steckbrief
Wann ist für die Lupine Pflanzzeit im Garten?
Der beste Zeitpunkt für die Anzucht auf der Fensterbank ist im März. Für die Direktaussaat von Stauden Lupinen öffnet sich das Zeitfenster im April und bleibt geöffnet bis in den Herbst. In wintermilden Lagen beginnt für fertig vorgezogene Lupinen Mitte/Ende April die Pflanzzeit im Garten und auch im Topf. Wo sich der Winter lange hält, markieren die Eisheiligen den Beginn der Pflanzzeit für Lupinenpflanzen.
Auf der Fensterbank vorgezogene oder im Frühjahr direkt ausgesäte Stauden Lupinen blühen im ersten Jahr. Je später im Jahr eine Lupine ausgepflanzt oder direkt ins Beet gesät wird, desto wahrscheinlicher verschiebt sich die erste Blütezeit ins nächste Jahr.
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Stauden Lupine Standort
Die Vielblättrige Lupine bevorzugt einen sonnigen Standort. Im Unterschied zu anderen Lupinenarten toleriert sie auch einen Platz im Halbschatten. Für eine üppige Blütenpracht sollte der Boden kalkarm, sandig-humos und frisch sein. Ideal ist ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,9. Mit Lackmuspapier (gibt’s bei Amazon) können Sie innerhalb weniger Sekunden den pH-Wert am vorgesehenen Standort für Lupinen ermitteln.
Sollte die Bodenqualität am Standort nicht den Ansprüchen von Stauden-Lupinen entsprechen, können Sie mit einfachen Mitteln die Gartenerde verbessern: In zu sandigen Boden arbeitet man 5 l/m² Kompost ein. Lehmboden wird mit 3-5 l/m² Sand optimiert. Mit Granitmehl, Kaffeesatz und anderen Hausmitteln kann man im Gartenboden den pH-Wert senken.
Stauden Lupinen im Garten säen – Anleitung für die Aussaat
Haben Lupinen in einem Garten erst einmal Fuß gefasst, säen sie sich von alleine jedes Jahr aufs Neue aus. Daher ist die Aussaat in der Regel nur ein Mal erforderlich. Spielt die Farbnuance der Blumen keine Rolle, spricht nichts dagegen, befreundete Hobbygärtner um selbst geerntete Samen zu bitten. Eine sortenreine Aussaat ist hingegen nur möglich nach dem Erwerb zertifizierten Saatguts aus dem Fachhandel. Die folgenden Anleitungen erklären Schritt für Schritt die Direktaussaat und Anzucht auf der Fensterbank:
Stauden-Lupinen Direktaussaat – 5-Schritte-Anleitung
Den Gartenboden spatentief lockern, jäten und feinkrümelig harken
Je m² 100-200 Gramm Hornspäne (gibt’s bei Amazon) als Startdüngung einarbeiten.
Mit dem Stiel der Harke im Boden Saatfurchen ziehen im Abstand von 40 cm für die Gartenzwerg-Mischung und 60 cm für große Lupinen-Sorten.
Jeweils 3 Korn im Abstand von 30 cm in die Furchen legen und 1-2 cm dick mit Erde bedecken.
Lupinen Saatbeet mit feiner Brause angießen und ein Schutznetz aufspannen.
Am sonnigen, warmen Standort mit Temperaturen um 18 Grad setzt die Keimung innerhalb von 7 bis 14 Tagen ein. Bei Bedarf werden die jungen Lupinen vereinzelt, wenn sich zusätzlich zu den Keimblättern die ersten echten Laubblätter gebildet haben. Während dieser Zeit sollte die Aussaat konstant feucht gehalten werden, ohne die Erde einzuschlämmen. Darüber hinaus ist es ratsam, alle paar Tage Unkraut zu jäten, damit die Wurzelkonkurrenz den Lupinen nicht das Wasser und die Nährstoffe raubt.
Stauden Lupinen Anzucht auf der Fensterbank – 5-Schritte-Anleitung
Damit Lupinen im Garten schneller blühen, können Sie die Stauden hinter Glas vorziehen. Am einfachsten gelingt die Anzucht auf der hellen, warmen Fensterbank. Weitere Standortmöglichkeiten sind der Wintergarten, die verglaste Terrasse, das Gewächshaus und das temperierte Frühbeet (ein schickes Modell mit Holzrahmen gibt’s bei Amazon). Folgende Anleitung erklärt, wie Sie in 5 Schritten Lupinen vorziehen:
Lupinensamen für 12 bis 24 Stunden in Wasser oder Kamillentee einweichen.
Anzuchttöpfe befüllen mit Kokoserde (gibt’s bei Amazon) und in eine wasserdichte Schale stellen.
Jeweils 3-5 eingeweichte Samen 1-2 cm tief in die Kokoserde stecken und etwas andrücken.
Anzuchttöpfe bzw. Schale auf die helle, nicht vollsonnige Fensterbank stellen.
Die Anzuchterde von unten gießen mit entkalktem Wasser. Lupinenkeimlinge nicht düngen.
Je weniger Nährstoffe das Substrat enthält, desto mehr strengen sich die Sämlinge an, ihre Wurzeln zu entwickeln, auf der Suche nach Nahrung. Darum ist ungedüngte Kokoserde am besten geeignet für die Anzucht von Stauden Lupinen. Weil jede organische Anzuchterde die Gefahr birgt, dass sich darin Eier von Schädlingen, Viren oder Pilzsporen befinden, wird diese vor der Verwendung desinfiziert. Das gelingt ganz einfach in einer feuerfesten Schale im Backofen für 30 Minuten bei 100 Grad Ober- und Unterhitze. Man füllt das Substrat in die Schale, besprüht es mit kalkfreiem Wasser, stellt die Schale auf ein Backblech in der mittleren Schiene und steckt den Stiel eines Kochlöffels in die Ofentüre.
Staudenlupinen im Garten pflanzen – Tipps & Tricks
Spätestens nach den Eisheiligen kommen eigenhändig vorgezogene oder fertig gekaufte Lupinen in die Erde. Die Bodenvorbereitung entspricht der Direktaussaat. So pflanzen Sie die Vielblättrige Lupine im Garten richtig:
Den Wurzelballen für einige Minuten mitsamt Topf in ein kalkfreies Wasserbad stellen.
Im Abstand von 30-55 cm (je nach Sorte) Pflanzlöcher ausheben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens.
Den Grubenboden mit Sand bedecken als Drainage und den Aushub vermischen mit Kompost oder Hornspänen als Startdüngung.
Vom wassergetränkten Wurzelballen den Kunststoff-Topf abziehen, die Lupine einpflanzen, die Erde andrücken und durchdringend gießen mit kalkarmem Wasser.
Ein dekoratives Erscheinungsbild entsteht, wenn man Lupinen in kleinen Tuffs mit 3 bis 5 Exemplaren pflanzt und dabei verschiedenfarbige Sorten kombiniert. Es entsteht ein Fest der Farben, dem sich kein Betrachter entziehen kann.
Grüner-Daumen-Kreativ-Tipp: Erfahrene Hobbygärtner machen sich vor dem Pflanzen ein Bild von der Anordnung ihrer Stauden-Lupinen im Garten. Zu diesem Zweck legen sie die getopften Jungpflanzen auf dem Boden aus, treten ein paar Schritte zurück und bewerten die optische Wirkung. Idealerweise legt man schöne Begleitpflanzen dazu, wie Akelei (Aquilegia), Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica), Schwertlilie (Iris spec.), Margerite (Leucanthemum vulgare) und Sonnenbraut (Helenium Hybride ‚Waltraut‘).
Stauden Lupinen im Garten Pflegetipps
Lupinen im Garten sind sehr pflegeleicht. Im ersten Jahr sind regelmäßiges Gießen und Unkrautjäten wichtig. Angewachsene Lupinen versorgen sich mit ihren langen Pfahlwurzeln selbst mit Wasser und Nährstoffen. Unkraut hat unter den dichten Blättern kaum Chancen, sich durchzusetzen. Düngen ist nicht nötig. Eine Portion Kompost oder Hornspäne im Frühjahr ist dennoch willkommen.
Stauden-Lupine im Garten schneiden
Die Schnittpflege von Lupinen im Garten ist einfach. Nach dem ersten Blütenflor schneiden Sie eine Pflanze bis Handbreit über dem Boden zurück. Dieser Rückschnitt hat zwei Vorteile: die Lupine treibt ein zweites Mal durch für eine schöne Nachblüte und bildet keine Samen für die gefürchtete invasive Ausbreitung. Im Herbst schneiden Sie die Stauden-Lupine erneut bis zum Boden zurück, bevor sie ihre Samen in den Garten schleudern kann. Sollte die Selbstaussaat erwünscht sein, vertagen Sie den Staudenschnitt am besten auf das zeitige Frühjahr.
Lupinen für die Vase und den Blumenstrauß schneidet man, wenn sich nahezu alle Einzelblüten einer Blütenkerze geöffnet haben.
Stauden-Lupine im Garten überwintern
Eine gut verwurzelte Stauden-Lupine ist winterhart bis -40,1 Grad Celsius. Das entspricht der Winterhärtezone Z3, die alle Regionen von Mitteleuropa abdeckt, einschließlich der Alpen von Deutschland und Österreich. Trotzdem ist ein Winterschutz als Nässeschutz empfehlenswert. Nach dem Staudenschnitt zu Winteranfang wird die Wurzelscheibe bedeckt mit Rindenmulch oder Fichtenzweigen. Wichtig zu beachten ist, die Abdeckung im Frühjahr abzuräumen, bevor der Austrieb beginnt.
Vielblättrige Lupine ist eine invasive Pflanze
Die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus) zählt zu den offiziell gelisteten invasiven Pflanzen. Dieser Umstand sollte umsichtige Hobbygärtner aufmerken lassen, wenn sie sich um die Pflege der attraktiven Gartenblumen kümmern. Wie Forscher herausgefunden haben, bringt eine einzelne Lupine bis zu 2000 Samen hervor, die sie 5 bis 7 Meter weit in ihrem Umfeld aus den Fruchtklappen herausschleudert. Ist diese Selbstaussaat unerwünscht, erfolgt unmittelbar nach der Blüte der Rückschnitt, damit die Körner erst gar nicht ausreifen können. Sollten die Lupinen den Garten bereits annektiert haben, wirkt im Grunde nur noch die konsequente Ausgrabung, um die Ausbreitung im Zaum zu halten.
Quellen: Wikipedia.org, Vielblättrige Lupine und Bio-Gaertner.de, Vielblättrige Lupinen und Kiepenkerl.de, Lupinensamen und Gaissmayer.de, Lupinus
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