In Deutschland und Österreich wimmelt es draußen von kleinen und großen dunkelfarbigen Käfern. Lernen Sie hier 5 heimische Arten kennen mit Kurz-Portrait und Bildern. Außerdem erfahren Sie, mit welchen Eigenschaften sich Käfer von anderen Insekten unterscheiden. Auf geht’s!
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Käfer erkennen – Typische Eigenschaften
Wussten Sie, dass Käfer die größte Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten sind? Rund um den Globus sind 180 Käfer-Familien mit mehr als 350.000 Arten bekannt; jährlich kommen mehrere hundert hinzu. In Mitteleuropa heimisch sind geschätzt 20 Käfer-Familien mit etwa 8.000 Arten in mannigfaltigen Formen und Farben. An welchen typischen Eigenschaften Sie Käfer von anderen Insekten unterscheiden können, lesen Sie hier:
- Körperbau: Kopf, Halsschild, Deckflügel (mit oder ohne Schildchen)
- Flügelbau: 2 Flügelpaare, sklerotisierte (verhärtete) Deckflügel vorne, häutige, zusammengefaltete Hinterflügel
- Mundwerkzeug: beißend-kauend
- Größe: 0,5 bis 80 mm (europäische Arten)
- Extremitäten: 6 Beine und 2 Fühler (kurz, lang, fadenförmig, gekeult, gefächert, gekämmt)
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu anderen Insekten sind Körperbau und Flügelbau. Die klassische Insekten-Gliederung aus Kopf, Brust und Hinterleib gilt nicht für einen Käferkörper. Hier bilden Brust und Hinterleib eine optische Einheit, bedeckt von verhärteten Deckflügeln, unter denen sich Hautflügel befinden. Der Halsschild ist auf der Käferoberseite sichtbar. Darum sehen die meisten Käfer gepanzert aus.
Schwarze Käfer in Deutschland und Österreich – 5 häufige Arten
Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)
Bild von (c) Ryszard – CC BY-NC 2.0
Von etwa 1.000 Rüsselkäfern in Deutschland und Österreich ist der Gefurchte Dickmaulrüssler oder Breitmaulrüssler der bekannteste Vertreter. Er gilt als bedeutender Schädling. Die Käfer fressen Blätter und Knospen. Ihre Larven ernähren sich von Pflanzenwurzeln. Seine Erkennungsmerkmale sind:
10 mm groß.
Langer Rüssel.
Schwarze Oberseite mit grob gestreiften Flügeldecken und hellen Haarflecken.
Käferfamilie der Rüsselkäfer (Curculionidae).
Ganzjährig anzutreffen im Garten, in Blumentöpfen und Gärtnereien.
Quellen: Wikipedia.org, hier Gefurchter Dickmaulrüssler und Naturspaziergang, hier Otiorhynchus sulcatus
Hausbock (Hylotrupes bajulus)
Bild von (c) Ryszard – CC BY-NC 2.0
Trägt ein Käfer im Namen den Zusatz „Bock“ läuten die Alarmglocken. Viele Arten dieser Familie gelten als gefürchtete Holzschädlinge, wie der schwarze Hausbock. An diesen Eigenschaften ist der Käfer zu bestimmen:
8 mm bis 24 mm lang und schlank.
Lange Fühler, Halsschild mit zwei Beulen.
Schwarz mit weißen Haarflecken auf den Flügeldecken
Käferfamilie der Bockkäfer (Cerambycidae)
Von Mai bis August draußen anzutreffen, ganzjährig in Gebäuden.
Quellen: Naturspaziergang.de, hier Hylotrupes bajulus und Museumsschädlinge.de, hier Hausbockkäfer und Wikipedia.org, hier Hausbock
Großer Breitkäfer (Abax parallelepipedus)
Bild von (c) Ben Sale – CC BY 2.0
Das schwarz glänzende Prachtexemplar eines Käfers ist ein nachtaktiver Räuber. Nicht nur die Nachtschwärmer unter den Hobbygärtnern können den Großen Breitkäfer bewundern. Tagsüber wird der schwarze Käfer aufgeschreckt, wenn man ein Stück Totholz oder einen Stein hochhebt. An folgenden Merkmalen ist der heimische Käfer zu erkennen:
16 bis 21 mm groß.
Schwarzer, breit gebauter Körper mit 2 Borsten über den Facettenaugen.
Längsrillen auf den Flügeldecken, Halsschild mit 2 länglichen Dellen.
Käferfamilie der Laufkäfer (Carabidae).
Von April bis September in Gärten, Parks und Wäldern anzutreffen.
Quellen: Wikipedia.org, hier Großer Breitkäfer und Naturspaziergang.de, hier Abax parallelepipedus und Naturspektrum.de, hier Abax parallelepideus
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Die Begegnung mit einem Hirschkäfer lässt unsere Herzen höher schlagen, denn der größte Käfer Deutschlands und Österreichs gibt sich die Ehre. Hirschkäfer suchen vorzugsweise „blutende“ Eichen auf. Hier schlürfen sie nicht nur die Baumsäfte, sondern treffen auch auf die Dame ihres Herzens. Treffen zwei Männchen aufeinander, kommt es zum Kampf. Mit aller Kraft versuchen die Kontrahenten, sich gegenseitig vom Baum zu stoßen. Das siegreiche Hirschkäfermännchen bekommt das Weibchen und wird es gegen andere Männchen und Fressfeinde vereidigt. Im Ernstfall setzt sich das Männchen auf das Weibchen und opfert sich, um ihr die Flucht zu ermöglichen. Den Käferhelden können Sie an diesen Merkmalen erkennen:
25 mm bis 80 mm groß
Schwarz-braune Grundfarbe mit rotbraunen Deckflügeln.
Markenzeichen der Männchen ist ein „Geweih“ als stark vergrößerter Oberkiefer.
Käferfamilie Schröter (Lucanidae)
Während der Hauptflugzeit von Mitte Mai bis Ende Juni in Wäldern anzutreffen.
Quellen: Naturspaziergang.de, hier Lucanus cervus und Wikipedia.org, hier Hirschkäfer und Tierenzyklopädie.de, hier Hirschkäfer im Steckbrief
Schwarzer Kugelmarienkäfer (Stethorus punctillum)
Bild von (c) Christophe Quintin – CC BY-NC 2.0
Kugelmarienkäfer sind kaum größer, als ein schwarzer Kugelschreiberpunkt und dennoch erfolgreiche Räuber. Die schwarzen Käfer und ihre Larven ernähren sich von Spinnmilben. Mit diesem Speiseplan sind Stethorus punctillum sehr nützlicher kleiner Helfer im Garten und Gewächshaus. Ihr Appetit ist gewaltig. Beachtliche 20 bis 40 Spinnmilben verputzen die Kerlchen am Tag. Diese Eigenschaften zeichnen den Schwarzen Kugelmarienkäfer aus:
1,2 mm bis 1,5 mm klein.
Schwarz, kugelig und fein behaart.
Beine, Mundwerkzeuge und Fühler gelblich orange.
Käferfamilie Marienkäfer (Coccinellidae).
Von Mai bis Oktober anzutreffen auf Laubbäumen, Sträuchern und Hecken.
Quellen: Wikipedia.org, hier Schwarzer Kugelmarienkäfer und Naturspaziergang.de, hier Stethorus punctillum