Wussten Sie, das die Bergblume Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus) auch in Ihrem Garten gedeihen kann? Ein guter Grund, die wilde Naturschönheit näher kennenzulernen. Lesen Sie hier einen kommentierten Steckbrief über den Zottigen Klappertopf mit einer Liste weiterer, schöner Klappertopf Arten.
Bild von WikimediaImages auf Pixabay
Kurzfassung
Zottiger Klappertopf ist eine 10 cm bis 70 cm große, einjährige Wildblume, die schwerpunktmäßig in den Alpen vorkommt. Der schwach giftige Halbparasit entzieht Gräsern Nährstoffe und Wasser zugunsten der Ausbreitung blühender Pflanzen. Für Hobbygärtner sind Zottige Klappertöpfe gern gesehene Gräserpolizei. Bergbauern schimpfen die Pflanze Milchdieb. Blütezeit ist von Mai bis September. Weil die gelben Lippenblüten fest verschlossen sind, kommen nur langrüsselige Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge als Nektarsammler und Bestäuber von Klappertöpfen infrage.
Wie kommt der Klappertopf zu seinem Namen?
ZottigerKlappertopf Steckbrief
Botanischer Name der Art | Rhinanthus alectorophus |
Pflanzenfamilie | Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae) |
Gattung | Klappertopf mit 50 Arten |
Wuchsform | einjährig, krautig, aufrecht |
Besonderheit | Halbparasit |
Wuchshöhe | 10 cm bis 70 cm |
Blatt | eiförmig, scharf gesägt |
Blüte | zitronengelbe Lippenblüten |
Blütezeit | Mai bis September |
Frucht | Kapselfrucht |
Samen | geflügelt, scheibenförmig |
Giftigkeit | schwach giftig |
Vorkommen | Europa südlich von Düsseldorf |
Klappertopf Steckbrief-Kommentare
Bild von Andreas Rockstein – CC BY-SA 2.0
Klappertopf Samen
Im Anschluss an das Klapperkonzert in den Kapselfrüchten fliegen die geflügelten Samen in alle Richtungen davon. Klappertopf-Samen sind 5 mm groß, 3 mg schwer und flach-scheibenförmig. Wichtig zu wissen für die Aussaat: Klappertopf-Samen sind Kaltkeimer.
Bild von Lythy – CC BY-NC 2.0
Klappertopf Blüte
Im Unterschied zu den meisten Lippenblütlern hält der Klappertopf seine Blütenlippen verschlossen. Nektarsammler müssen eine Blüte öffnen und hineinkriechen. Dazu sind primär langrüsselige Insekten befähigt, wie Hummeln, Wildbienen und einige Schmetterlinge. Zwei violette Zähnchen weisen Nektarsammlern den Weg zum Nektar. Abgesehen von dieser Eigenart sind Klappertopf-Lippenblüten helmförmig mit gebogener Oberlippe und dreizipfeliger Unterlippe. Verborgen unter der Oberlippe befinden sich vier Staubblätter. Die zitronengelben Lippenblüten bilden ährenähnliche Trauben entlang der Sprossachse mit sechs bis zwölf Paar eingeschobenen, ungestielten Laubblättern.
Grüner-Daumen-Tipp: Am besten beobachten Sie die emsigen Nektarsammler am Zottigen Klappertopf von einem bequemen Sitzplatz aus. Hervorragend geeignet ist der gepolsterte Senioren Gartenstuhl extra hoch von Primemaster mit erhöhter Sitzfläche. Der Gartenstuhl your Gear Hochlehner begeistert mit einer Rückenlehne extra hoch und bis 150 kg Traglast.
Klappertopf ist ein Halbparasit
Der Klappertopf bildet ein verkümmertes Wurzelsystem. Die rudimentären Wurzeln tragen spezielle Saugorgane, die sogenannten Haustorien. Damit zapft die Wildpflanze die Wurzeln benachbarter Süßgräser an, um ihnen Nährstoffe und Wasser zu entziehen. Diese Eigenschaft macht Klappertöpfe zur Gräserpolizei in Blumenwiesen, denn die gelb-grünen Wildblumen halten das Wachstum von Gräsern unter Kontrolle zugunsten von Blumen.
Landwirte hingegen bezeichnen den Klappertopf verächtlich als Milchdieb. Zitat: „Die Pflanze hat keinen Futterwert, ist ein Halbschmarotzer und ernährt sich großteils über Wurzeln benachbarter Gräser und Kräuter, die dadurch geschwächt aussehen und verdrängt werden.“ (Ing. Lukas Peel ABL von der Landwirtschaftskammer Tirol) Den vollständigen Artikel können Sie hier nachlesen.
Klappertopf Giftigkeit
Klappertöpfe sind schwach giftig. Grund dafür sind Iridoide Glykoside, wie Aucubin und Rhinantin, die in 50 heimischen Pflanzenfamilien enthalten sind zur Abwehr von Fressfeinden. Ein extrem bitterer Geschmack warnt Menschen und Tiere, insbesondere Kühe und Pferde, vor dem Verzehr. Frau DI Martina Löffler von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich schreibt hierzu: Zitat: „Im grünen Zustand ist der Klappertopf leicht giftig. Im Heu verringert sich die Giftwirkung. Über Silage gibt es keine Angaben.“ Den vollständigen Artikel „Giftpflanzen auf Futterwiesen“ können Sie hier nachlesen.
Klappertopf-Arten
Über den Zottigen Klappertopf hinaus, sind diese 4 Klappertöpfe für die Kultivierung im Naturgarten geeignet:
Bild von Joost J. Bakker – CC BY 2.0
Großer Klappertopf (Rhinanthus angustifolius oder serotinus): besonderes Merkmal: Stängel schwarz gestrichelt, Wuchshöhe 20-60 cm, Blütezeit Mai bis September, Blume des Jahres 2005 der Loki-Schmidt-Stiftung, um auf die Gefährdung aufmerksam zu machen. Die ausführliche Begründung für die Entscheidung der Loki-Schmidt-Stiftung können Sie hier nachlesen.
Bild von Nicholas Turland – CC BY-NC-ND 2.0
Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor) besonderes Merkmal: Blütenkrone bläulich gezähnt, Wuchshöhe 10-30 cm, Blütezeit Mai bis September.
Südalpen-Klappertopf (Rhinanthus freyii) besonderes Merkmal: Blütenkrone hauchzart behaart, Wuchshöhe: 15-60 cm, Blütezeit Mai bis September/Oktober, Vorkommen Almwiesen, Blumenwiesen und Weiden in Kärnten, Salzburg und Südtirol.
Rhinanthus antiquus: besonderes Merkmal: offener Blütenschlund, Wuchshöhe 5-15 cm, Blütezeit Juni bis September.
Fazit
Viele Wildblumen der Bergwiesen gedeihen auch im Seniorengarten nördlich der Alpen. Der Zottige Klappertopf gehört dazu. Ein Blick auf den Steckbrief verrät, dass die einjährige Wildpflanze als „Gräserpolizei“ ein Gewinn ist für den bienenfreundlichen Garten und die Blumenwiese. Obschon Klappertöpfe als schwach giftig gelten, können Sie gefahrlos mit Ihren Enkelkindern dem lustigen Klappern lauschen.
Beitragsbild ist von Hans auf Pixabay
Als Amazon-Partnerin verdiene ich mit qualifizierten Verkäufen.