Alpenpflanzen

Ist der Alpen Mannsschild winterhart? Ist er giftig?

1. März 2025
Alpen Mannsschild ist eine Rarität.
Alpen Mannsschild ist eine Rarität.

Haben Sie den Alpen Mannsschild als idealen Lückenfüller für den Steingarten entdeckt? Bevor Sie den Pflanzplan in die Tat umsetzen, sollten zwei Fragen geklärt werden. Ist ein Androsace alpina mehrjährig und winterhart? Die zweite Frage liegt Hobbygärtnern mit Familiengarten und Haustieren auf dem Herzen: Ist ein Alpen Mannsschild giftig? Lesen Sie hier die Antworten.

Das Beitragsbild ist von Sergio Cerrato – Italia auf Pixabay

Blühender Alpen Mannsschild im Hochgebirge
Alpen-Mannsschild bringt Farbe ins Hochgebirge.

Bild von Henna K.CC BY-NC 2.0

Ist ein Alpen Mannsschild winterhart?

Ja, der Mannsschild aus den Alpen ist sogar extrem winterhart bis -40° Celsius. Grund für die robuste Frosthärte ist das natürliche Verbreitungsgebiet der immergrünen Mannsschild-Art aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Wie der Name bereits andeutet, ist Alpen Mannsschild beheimatet in den europäischen Alpen. Hier gedeiht die Pflanze hauptsächlich auf felsigen, feuchten Böden, die lange mit Schnee bedeckt sind. Mutig erklimmt die Alpenpflanze schwindelerregende Höhen von bis in 4200 Meter üNN auf dem Matterhorn. Infolgedessen gehört Alpen Mannschild zu den 10 am höchsten steigenden Pflanzen der Alpen. Spitzenreiter ist der Gletscher-Hahnenfuß, den man im Garten mit Alpen Mannsschild zusammen pflanzen kann, weil beide Pflanzen kalkmeidend gedeihen.

Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Ist Alpen Mannsschild bienenfreundlich?

Ja, Alpen-Mannsschild ist sehr bienenfreundlich und belohnt seine Bestäuber mit Nektar. Frei zugänglich ist der Nektar freilich nicht, sondern liegt verborgen im gelblichen Blütenschlund. In tieferen Lagen fliegen Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge die kleinen Blüten an. Weiter oben im Gebirge kümmern sich Schwebfliegen um die Bestäubung, während sie sich am Nektar und Pollen laben.

Alpen Mannsschild als Bodendecker im Steingarten
Alpen Mannsschild eignet sich als Bodendecker im Steingarten

Bild von Apollonio TottoliCC BY-NC-ND 2.0

Sommerliche Blütezeit und mehrjähriges Wachstum

Geduldig wartet ein Alpen Mannsschild hoch oben im Gebirge auf die Schneeschmelze. Dann entfaltet die 5-15 cm kleine Staude ihre zierliche Blütenpracht. Von Juni bis August dauert die Blütezeit. Die weißen oder rosafarbenen Tellerblüten thronen am kurzen Blütenstängel über den grundständigen, immergrünen Blattrosetten. Nicht nur im Hochgebirge, sondern auch im Garten, im Hochbeet und auf dem Balkon ist der winterharte Alpen-Mannsschild mehrjährig. Am vollsonnigen Standort mit saurer, kiesig-steiniger, frischer Erde wiederholt die Alpenschönheit im Garten über viele Jahre ihr apartes Blütenfestival. Im Unterschied dazu gibt der einjährige Nördliche Mannsschild (Androsace septentrionalis) nur ein kurzes Stelldichein mit einer Blütezeit von April bis Juni.

Quellen: Wikipedia.org, Alpen-Mannsschild und Baumschule-Horstmann.de, Mannsschild Gattung und Ökologie-Seite.de, Alpen-Mannsschild

Ist der Alpen Mannsschild giftig?

Über die Giftigkeit von Alpen Mannsschild gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Weil die Alpenpflanze zur Familie der Primelgewächse gehört, besteht die Vermutung, dass Androsace alpinaschwach giftig ist. Charakteristisch für Primelgewächse sind Triterpensaponine, schleimhautreizende Substanzen, die in vielen Pflanzen enthalten sind, unter anderem auch im Primelgewächs Zimmer-Alpenveilchen (Cylamen persicum). Aus Gründen der Vorsicht und bis wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, sollte man Alpen Mannsschild als schwach giftige Pflanze betrachten.

Quellen: Web.Archive.org, Biologie.Uni-Ulm.de Primelgewächse und CliniTox Pflanzengifte, Cyclamen persicum und Giftzentrale-Bonn.de, Ergebnis Primelgewächse

Den Fotografinnen und Fotografen herzlichen Dank!

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