Im Frühling und Sommer hält sich eine Physalis alkekengi bescheiden im Hintergrund. Ihre große Stunde schlägt im Herbst, wenn sich bestäubte Blüten in leuchtend orangefarbene Laternen verwandeln mit scharlachroten Beeren mittendrin. Wenn Ihnen auf dem Balkon noch ein herbstliches Highlight fehlt, sollten Sie diesen Ratgeber nicht verpassen. Wie Sie Physalis im Topf richtig pflanzen, pflegen, überwintern und schneiden, lesen Sie hier.
Das Beitragsbild ist von Valleybrook Gardens – CC BY-NC-ND 2.0
Kurzfassung
Die heimische Physalis alkekengi ist im großen Topf (>20 l) winterhart und kann mit Winterschutz draußen überwintern. Im kleinen Topf sollte die Lampionblume frostfrei überwintern. Auch im Winter wird die Staude im Topf bei Trockenheit gegossen. Düngen ist nicht nötig. Im März/April kann man die Physalis im Topf zurückschneiden und umtopfen. Bei fühlbar angetrockneter Erde gießt man durchdringend. Von April bis Anfang August wird eine Lampionblume alle 14 Tage gedüngt. Der beste Standort ist sonnig. Physalis alkekengi im Topf benötigt keine Rankhilfe.
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Physalis Lampionblume Steckbrief
Ist die Physalis im Topf winterhart?
Die heimische Physalis alkekengi wird der Winterhärtezone Z3 zugeordnet und ist als ausgepflanzte Staude vollkommen winterhart bis -40,3 Grad. Im Topf müssen Abstriche bei der Winterhärte hingenommen werden, weil die Lampionblume von allen Seiten für Frost angreifbar ist. Mit Winterschutz kann eine Physalis wie alle winterharten Topfpflanzen draußen überwintern. Einzige Voraussetzung ist ein Substratvolumen von mindestens 20 Litern.
Physalis im Topf überwintern – Tipps & Tricks
Physalis im kleinen Topf (<20 l) nach dem ersten Frost zurückschneiden und einräumen in ein frostfreies, dunkles oder helles Winterquartier mit kühlen 10 Grad bis 15 Grad.
Physalis im großen Topf ab September nicht mehr düngen und sparsamer gießen.
Nach dem ersten Frost den Topf mit Wintervlies ummanteln und die Lampionblume vor die Hauswand stellen auf eine Holzplatte oder eine Styroporplatte (gibt es alles bei Amazon).
Physalis draußen vor dem Winter nicht schneiden, sondern nur die Erde mit Nadelreisig oder Rindenmulch bedecken.
Die Pflege im Winter von Physalis im Topf besteht aus Gießen bei Trockenheit. Während der Überwinterung wird die Erde trockener gehalten, als im Sommer, sollte indes nicht vollkommen austrocknen. Dünger gibt es dann wieder ab März.
Wenn im Frühjahr die Zeit starker Fröste vorüber ist, können Sie die Physalis im kleinen Topf ins Freie stellen. Am großen Topf kann der Winterschutz entfernt und die abgestorbenen Pflanzenteile abgeschnitten werden. Mit diesen Maßnahmen endet die Überwinterung und mündet in das folgende Pflegeprogramm.
Grüner-Daumen-Tipp: Ein Gießanzeiger macht Schluss mit dem Rätselraten, ob man seine Physalis im Topf nun gießen soll oder nicht? Bei Amazon hoch bewerteter Bestseller ist das analoge Feuchtigkeitsmessgerät von Wendowerk, das ohne Batterien funktioniert. Einfach den Feuchtigkeitsmesser ins Substrat stecken, ein paar Sekunden warten und schon können Sie an der Skala ablesen, ob die Lampionblume gegossen werden möchte. Zum guten Schluss nur noch den Gießanzeiger herausziehen und säubern.
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Physalis im Topf pflegen
Die heimische Lampionblume ist vom Frühjahr bis zum Herbst im Topf sehr pflegeleicht. Zwei wichtige Unterschiede zu ausgepflanzten Physalis im Beet sollte man beachten: 1. Physalis im Topf toleriert keine längere Trockenheit. 2. Als Topfpflanze sind während der Wachstums- und Blütezeit regelmäßige Düngergaben erforderlich, denn auch in vorgedüngter Erde reichen die Nährstoffvorräte nur für 6 Wochen. Alles Weitere lesen Sie in den nächsten Abschnitten.
Lampionblume im Topf richtig gießen
Als Topfpflanze wünscht sich die Lampionblume eine gleichmäßig feuchte Erde mit zwischenzeitlichen Trocknungsphasen. Fühlt sich das Substrat bei einer Daumenprobe bis in 1-2 cm Tiefe trocken an, besteht Gießbedarf. Lassen Sie das Wasser so lange direkt auf die Wurzelscheibe laufen, bis die ersten Tropfen unter dem Topf herauslaufen oder sich der Untersetzer füllt. Bis zum nächsten Gießen warten Sie ab, dass die Topferde erneut fühlbar getrocknet ist. Eine Physalis im Topf durchdringend bis an die Wurzeln zu gießen, wirkt sich günstiger aus auf eine üppige Blüten- und Fruchtbildung, als täglich in kleinen Mengen zu wässern, ohne dass die Wurzeln etwas vom Wasser abbekommen.
Optimales Düngen einer Laternenblume Physalis im Topf
Damit einer Physalis im Topf während der Wachstums- und Blütezeit nicht die Puste ausgeht, geben Sie von April bis Anfang August alle 14 Tage einen Flüssigdünger ins Gießwasser. Verwenden Sie einen stickstoffarmen Flüssigdünger für Blühpflanzen. Zu viel Stickstoff treibt zwar das Wachstum von Trieben und Blättern voran. Allerdings bilden sich weniger Blüten, die sich in die ersehnten Laternenfrüchte verwandeln. Gut geeignet ist der Compo Balkon- und Kübelpflanzendünger, der bei Amazon hoch bewertet und oft gekauft wird.
Physalis im Topf umpflanzen
Alle ein bis zwei Jahre hat die Physalis ihren Topf durchwurzelt und wird umgepflanzt. Bester Zeitpunkt ist im Frühjahr nach dem bodenebenen Rückschnitt. Wenn Sie den bisherigen Topf weiterhin verwenden möchten, können Sie die Staude teilen und so zugleich vermehren. Der neue Kübel sollte um soviel größer sein, dass zwischen Wurzelballen und Topfrand zwei bis drei Fingerbreit Platz ist. Wichtig zu beachten ist, dass im Topfboden mehrere Abzugslöcher vorhanden sind. Als Substrat eignet sich eine torffreie, strukturstabile Kübelpflanzenerde, wie die NeudoHum Pflanzerde von Neudorff (gibt’s bei Amazon). So wird eine Lampionblume in 5 Schritten richtig umgetopft:
Physalis aus dem Topf ziehen oder den Topf umkippen und schütteln, bis der Wurzelballen herausfällt.
Das Substrat abschütteln und den Wurzelballen beiseite legen oder bei Bedarf mit einem Messer teilen.
Im neuen Topf auf dem Boden eine 3-5 cm hohe Drainage aus Blähton (gibt’s bei Amazon) einfüllen und mit einem Drainagevlies (gibt’s auch bei Amazon) bedecken zum Schutz vor Verschlämmung.
Über der Drainage die Pflanzerde einfüllen bis auf ein Drittel der Topfhöhe, darauf mittig die Physalis stellen, mit einer Hand gerade halten und mit der anderen Hand die restliche Blumenerde einfüllen bis auf einen Gießrand.
Physalis im Topf durchdringend angießen.
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Bester Standort für Physalis
Am sonnigen Standort bildet eine Physalis im Topf die meisten Blüten und orangen Laternen. Wie wir es von heimischen Stauden kennen, wird auch von der Physalis alkekengi ein Platz im Halbschatten akzeptiert mit etwas reduzierter Anzahl an Blüten und Lampionfrüchten. Gut zu wissen: Im Unterschied zu südamerikanischen Physalis, benötigt die heimische Blasenkirschenart keine Rankhilfe.
Quellen: Wikipedia.org, Lampionblume und Pflanzen-Koelle.de, Wie pflege ich meine Lampionblume richtig und Baumschule-Horstmann.de, Gattung Blasenkirschen sowie Lampionblume und Jelitto.com, Saatgut Physalis alkekengi ‚Zwerg‘ und Pflanzenversand-Gaissmayer.de, Physalis alkekengi var. franchetii ‚Gigantea‘
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