Hätten Sie gerne eine Kletterpflanze für Standorte ohne bepflanzbaren Boden? Dann ist die Clematis im Kübel die beste Wahl. Mit langen Ruten begrünt die Waldrebe aus ihrem Topf heraus Hausfassaden, Fallrohre, Rankbögen und Geländer. Je nach Sorte begeistert die Clematis mit einer wunderschönen Blütezeit im Frühling oder Sommer. In diesem Ratgeber lesen Sie, wie Sie Clematis im Kübel richtig pflanzen, pflegen, schneiden und überwintern. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist von Laura Blanchard – CC BY-SA 2.0
Kurzfassung
Was ist zu beachten, wenn man die Clematis im Kübel richtig pflanzen und pflegen will?
Im Frühjahr pflanzt man die Clematis am sonnigen bis halbschattigen Standort in einen hellen Kübel mit mindestens 25-30 l Volumen und mehreren Abzugslöchern. Als Erde eignet sich jede strukturstabile, torffreie Kübelpflanzenerde, die über einer 5-8 cm hohen Drainage eingefüllt wird. Vorbeugend gegen einen Ausfall durch Clematiswelke pflanzt man 7-10 cm tiefer, als im Anzuchttopf. Wichtig ist die Montage einer stabilen Rankhilfe am oder im Kübel. Clematis im Topf können mit Winterschutz draußen überwintern. Die Pflege besteht aus Gießen bei getrockneter Erde und düngen von März bis Anfang August. Wie man eine Waldrebe im Topf schneidet, richtet sich nach der Schnittgruppe.
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Clematis im Kübel richtig pflanzen – Die 5 besten Tipps
Für die richtige Pflanzung einer Clematis im Kübel gibt es wichtige Unterschiede zu ausgepflanzten Clematis im Gartenboden. Die folgenden 5 Tipps fassen zusammen, wie Sie Clematis im Topf richtig pflanzen:
Die optimale Topfgröße für Clematis
Ein Kübel für Clematis sollte über ein Fassungsvermögen von mindestens 25 bis 30 Litern verfügen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass einer Waldrebe genug Substratvolumen zur Verfügung steht. Je nach Art und Sorte kann man in einen 30-Liter-Kübel bis zu 3 Clematis einpflanzen. Ebenso wichtig, wie die Topfgröße sind mehrere Abzugslöcher im Boden, damit überschüssiges Gieß- und Regenwasser ablaufen kann.
Gedeihen Clematis im ausreichend großen Topf, wirken sich Frost und Trockenheit weniger schädlich aus. Im hellen Steinkübel kann sich der Wurzelballen im Sommer nicht so stark aufheizen und bietet einer Clematis auch auf dem windigen Balkon eine verlässliche Standfestigkeit.
Drainage verhindert Staunässe im Kübel einer Clematis
Eine 5 cm bis 8 cm hohe Drainage auf dem Topfboden verhindert, dass sich das Wasser staut und die gefürchtete Staunässe bildet. Mit dauerhaft nassen Füßen ist eine Clematis im Kübel leichtes Opfer für Wurzelfäulnis und Clematiswelke. Als Drainagematerial gut geeignet sind Splitt und Tongranulat, die man beide günstig bei Amazon kaufen kann. Idealerweise legt man noch ein Drainagevlies (gibt es auch bei Amazon) darüber, damit Splitt oder Tongranulat nicht verschlämmt und verstopft.
Clematis im Frühjahr in nahrhafte Kübelerde tiefer pflanzen, als im Anzuchttopf
Beste Pflanzzeit für Clematis im Topf ist das Frühjahr. Grundsätzlich können Sie Waldreben ganzjährig einpflanzen. Als Kübelpflanze wünscht die Clematis sich eine humose, strukturstabile Erde mit erstklassiger Wasser- und Nährstoffhaltekraft. Zum Wohle unserer Umwelt sollte die Erde keinen Torf enthalten. Man kann die Kübelerde für eine Clematis selber mischen aus Komposterde, Mutterboden, Kokosfasern als Torfersatz und den anorganischen Zuschlagstoffen Perlite, Sand oder Tongranulat. Gute, gebrauchsfertige Kübelpflanzenerde gibt es bei Amazon, wie die hoch bewertete und oft gekaufte Floragard Bio-Erde.
Pflanzen Sie die Waldrebe im Kübel 7 cm bis 10 cm tiefer, als im Anzuchttopf. Bei einem Befall mit der gefürchteten Clematiswelke kann die Waldrebe aus einem gesunden Wurzelstock erneut austreiben, wachsen und blühen. Wie Sie die Clematiswelke erkennen und mit Hausmitteln bekämpfen, können hier in einem gesonderten Ratgeber nachlesen.
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Clematis im Kübel mit stabiler Rankhilfe ausstatten
Für die Auswahl einer Rankhilfe für Clematis im Topf sollte man sich ein paar Minuten Zeit nehmen. Grundsätzlich sollte die Kletterhilfe stabil und windfest sein. Darüber hinaus sind die folgenden wichtigen Eigenschaften zu beachten:
Die Rankhilfe entspricht der erwarteten Wuchshöhe.
Geeignete Kletterhilfen für eine Clematis im Topf sind Holz- und Bambusgitter, Maschendrahtzäune und Gliederketten.
Die Streben am Rankgerüst sind zwischen 2 mm und 15 mm im Durchmesser, was den Blattstielranken mindestens 2 Umdrehungen ermöglicht.
Der ideale Abstand einer Clematis-Rankhilfe beträgt 7 cm.
Damit die Clematis im Kübel mobil ist, sollte die Kletterhilfe im oder am Gefäß befestigt sein.
Grüner-Daumen-Tipp: Eine schwergewichtige Clematis im Kübel wird mobil mit einem Pflanzenroller. Bei Amazon hoch bewertet ist der auf die Kübelgröße einstellbare Weibida Pflanzenroller für den Außenbereich mit einer Tragkraft von 200 kg.
Der richtige Standort bietet Clematis im Kübel ein sonniges Haupt und einen schattigen Fuß
In ihren Heimatgebieten klettern Waldreben an Bäumen in Richtung der Sonne, während ihr Wurzelbereich im feuchten Schatten bleibt. Das gibt uns wichtige Hinweise auf den richtigen Standort. Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Standort mit mindestens 6 Stunden Sonne und einem schattigen Fuß. Wo die Standortbedingungen einer Clematis im Kübel keinen schattigen Wurzelbereich ermöglichen, übernimmt eine Unterpflanzung die Aufgabe. Gut geeignet sind schattenverträgliche, anspruchslose Bodendecker, wie Kleines Immergrün (Vinca minor), Funkien (Hosta), Astern und Wilde Erdbeeren (Fragaria vesca).
Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Sind Clematis giftig?
Alle Clematis Arten und Sorten enthalten das Gift Protoanemonin. Der absichtliche oder unabsichtliche Verzehr von Pflanzenteilen kann quälende Vergiftungserscheinungen verursachen, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magen- und Darmkrämpfe. Bei direktem Hautkontakt mit dem Pflanzensaft von Waldreben, insbesondere beim Schneiden, kann es zu Reizungen, Juckreiz und Entzündungen kommen. Das Tragen von Handschuhen (gibt’s günstig bei Amazon) bei Pflanz- und Pflegearbeiten einer Clematis im Kübel verhindert die Hautreizungen.
Quellen: Botanikus.de, hier Waldreben und Pflanzenlust.de, hier Waldrebe giftig oder nicht?
Clematis im Kübel gießen und düngen
Beim Gießen und Düngen einer Clematis im Kübel sind zwei entscheidende Unterschiede zu ausgepflanzten Waldreben zu berücksichtigen: 1. Clematis im Topf toleriert weder längere Trockenheit noch Staunässe. 2. Als Kübelpflanze ist die Clematis angewiesen auf regelmäßiges Düngen, denn auch in vorgedüngter Blumenerde reichen die Nährstoffvorräte nur für 6 Wochen.
Gießen: Im Kübel wünschen sich Clematis eine gleichmäßig feuchte Erde mit zwischenzeitlichen Trocknungsphasen. Fühlt sich das Topfsubstrat bei einer Daumenprobe bis in 2 cm Tiefe trocken an, besteht Gießbedarf. Lassen Sie das Wasser so lange direkt auf die Wurzelscheibe laufen, bis die ersten Tropfen unter dem Kübel herauslaufen oder sich der Untersetzer füllt. Bis zum nächsten Gießen sollte die Erde erneut fühlbar getrocknet sein. Die Clematis selten durchdringend zu gießen, wirkt sich deutlich günstiger auf eine üppige Blütenbildung aus, als täglich in kleinen Mengen zu wässern.
Düngen: Von März bis Anfang August geben Sie wöchentlich einen Flüssigdünger für Blühpflanzen ins Gießwasser. Empfehlenswert ist der spezielle GREEN24 Clematis-Dünger, den es bei Amazon günstig zu kaufen gibt. Ab Mitte August sollte man eine Clematis nicht mehr düngen, weil zu viel Stickstoff die Frosthärte beeinträchtigt. Das ist die perfekte Überleitung zum nächsten Abschnitt rund um die Clematis-Pflege.
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Clematis im Kübel überwintern
Alle laubabwerfenden Clematis sind winterhart bis etwa -23,4 Grad. Die Berg Waldrebe (Clematis vitalba) ist sogar winterhart bis -34,5 Grad. Allerdings beziehen sich die Angaben zur Winterhärte auf eine ausgepflanzte Waldrebe. Für Kübelpflanzen ohne Winterschutz reduziert sich die Winterhärte auf bestenfalls -6,7 Grad, weil der Wurzelballen von allen Seiten angreifbar ist für Frost. Mit Winterschutz lässt sich die Frosthärte soweit verbessern, dass eine Clematis im Kübel draußen überwintern kann, sofern ein Substratvolumen von mindestens 20 Litern zur Verfügung steht. So gelingt es:
Bodenschutz: Den Kübel auf einen Holzblock oder eine Styroporplatte (gibt’s bei Amazon) stellen. Einen Pflanzenroller mit Stroh unterfüttern, wobei die Abzugslöcher frei bleiben.
Kübelschutz: Das Pflanzgefäß ummanteln mit Wintervlies aus Schafwolle (gibt’s bei Amazon).
Substratschutz: Die Erde mulchen mit Rindenmulch oder Laub und Nadelreisig.
Klettertriebeschutz: Über die Kletterhilfe mit den Ranken eine Schutzhaube aus atmungsaktivem Wintervlies stülpen (gibt’s bei Amazon). In mehreren Lagen übereinander gewickelt eignet sich das Wintervlies auch als Kübelschutz.
Idealerweise lässt sich die Kübel-Waldrebe vor Winterbeginn unter ein Vordach oder eine Markise schieben, zumindest aber in den Windschatten einer Mauer.
Clematis im Kübel schneiden
Für die richtige Schnittpflege von Clematis im Kübel sollte bekannt sein, zu welcher Schnittgruppe die Sorte gehört. Daraus ergeben sich alle weiteren Schritte. Waldreben werden eingeteilt in die folgenden 3 Schnittgruppen:
Clematis Schnittgruppe 1
Hier sind alle Frühjahrsblüher erfasst, insbesondere Clematis montana und Clematis alpina. Weil Frühjahrsblüher am vorjährigen Holz blühen, schneidet man Clematis der Schnittgruppe 1 nach der Blütezeit. Im Mai und Juni kann man die Clematis im Topf zurückschneiden auf die gewünschte Höhe. Eine Clematis montana im Topf profitiert von einem teilweisen Rückschnitt, indem nur einige Ranken zurückgeschnitten werden.
Clematis Schnittgruppe 2
In dieser Schnittgruppe sind Clematis Hybriden enthalten, die zweimal im Jahr blühen. Hierzu zählen bekannte Sorten, wie ‚Nelly Moser‘ und ‚The President‘, die sich aufgrund ihrer Schnittverträglichkeit sehr gut als Kübelpflanze eignen. Die Schnittpflege ist einfach. Im November/Dezember schneiden Sie alle Triebe um die Hälfte zurück. Alle 4 bis 5 Jahre erhalten Clematis der Schnittgruppe 2 einen starken Rückschnitt bis auf 30 cm.
Eine besondere Empfehlung zur Schnittgruppe 2 gibt der heimliche Clematis-Papst von Deutschland und Österreich, F. M. Westphal, Zitat: „Typisch für diese Clematis Sorten ist der reiche Fruchtansatz nach der ersten Blütezeit. Diese Früchte sollte man mit dem darunterliegenden Blattpaar abschneiden und entfernen, damit anschließend die Triebe schnell nachwachsen und die neue Triebe dann in ca. 6 Wochen erneut üppig blühen!“ (Quelle: Clematis-Westphal.de, Clematis-Hybriden dieser Schnittgruppe).
Clematis Schnittgruppe 3
Zu dieser Schnittgruppe gehören die sommerblühenden Waldreben, wie die pflegeleichte Clematis viticella. Im November/Dezember schneidet man die Dauerblüher unter den Clematisarten kräftig zurück auf 20-30 cm. Ohne diesen Rückschnitt würden die Waldreben von unten her verkahlen, was vor allem bei Kübelpflanzen nur schwer zu kaschieren ist.
Quellen: Wikipedia.org, Waldreben und Clematis.de, Pflanz- und Pflegetipps und Clematis-Westphal.de, Clematis-Westphal.de und Über 30 Jahre Erfahrung als Hobbygärtnerin
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