Bäume und Sträucher

Zirbelkiefer Steckbrief mit Gartentipps

1. März 2024

Kennen Sie schon die ungekrönte Königin der Alpen? So wird die Zirbe (Pinus cembra) im Alpenraum liebevoll genannt. Es wird Sie überraschen, dass die prähistorische Kiefernart auch in Ihrem Garten wachsen kann. Erfahren Sie hier im kommentierten Steckbrief mit Bildern alles Wissenswerte über die Zirbenkiefer von Wuchsform, Vorkommen und Nadeln bis zu den Blüten, Zapfen und essbaren Samen. Hobbygärtner lesen in kompakten Tipps, was die Vorkommen aussagen über die Kultivierung einer Zirbelkiefer im Garten. Zuständig für die Verbreitung ist der Tannenhäher, weil er seine Samenverstecke oftmals vergisst.

Das Beitragsbild ist von Hans auf Pixabay

Blick durch den Zirbelwald auf eine winterliche Bergwelt
Klirrender Frost und Schnee machen Zirbelkiefern nichts aus.

Bild von Hans auf Pixabay

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Kurzfassung

Die Zirbelkiefer (Pinus cembra) ist eine schlanke Konifere mit Ästen bis zum Boden und einer Wuchshöhe bis 25 Meter. Weitere Namen sind Arbe, Arve, Zirbenkiefer, Zirbel und Königin der Alpen. Verbreitungsgebiet ist schwerpunktmäßig der Alpenraum sowie die Hohe Tantra der Karpaten. Standort-Vorlieben von Arben: frisch-feuchter, lockerer Boden und Halbschatten. Besonderheiten von Zirbelkiefern: intensiver Duft, weiche Nadeln, essbare Samen (Zirbennüsse) und frosthärtester Baum im Alpenraum. Von Mai bis Juli erblühen violette Weibchen und gelbliche Männchen als Zapfenblüten. Reife Zirbelzapfen sind hellbraun, stehend und fallen am Stück zu Boden, wo sie zerfallen. Die Zirbelkiefer ist für Insekten wichtig als Nahrungsquelle, Lebensraum und Larvenstube.

Vektor für Steckbrief, Wissen, Informationen

Zirbelkiefer Steckbrief

PflanzenfamilieKieferngewächse (Pinaceae)
Name der ArtZirbelkiefer (Pinus cembra)
SynonymeArbe, Zirbenkiefer, Zirbel, Zirbe
VerbreitungsgebieteAlpenraum, Hohe Tatra
Standort-Präferenzenfrisch-feucht, sauer, halbschattig
Wuchsformaufrecht, schmal, Äste fast bis zum Boden
WuchsartKonifere
Wuchshöhe, Alterbis 25 m, bis 1000 Jahre
Besonderheitduftendes Holz, schädlingsabwehrende Wirkung
Nadelnweich, 5-11 cm lang, in 5-er Büscheln
Blütenviolett (w), gelb-weiß (m)
BlütezeitMai bis Juli
Zapfen, Samenstehend, 5-9 cm lang, 93 essbare Samen je Zapfen
Winterhärtefrosthärtester Baum der Alpen
Giftigkeitungiftig
Statusgefährdet
Verwendung im GartenHausbaum, Großstrauch, Kübelpflanze
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Zirbelkiefer Steckbrief-Kommentare

Die Daten des Steckbriefs lassen erahnen, dass die Zirbelkiefer ein ganz besonderer Baum ist. In den folgenden Kommentaren werfen wir einen Blick auf die vielversprechenden Daten der Arbe.

Zirbelkiefer Vorkommen

Die Verbreitungsgebiete von Zirbelkiefern sind räumlich voneinander getrennt. Im Alpenraum liegt die größere Teilregion mit Schwerpunkt in den Zentralalpen. Zweite Teilregion sind die südlichen und östlichen Karpaten sowie die Hohe Tantra. Außerhalb der beiden natürlichen Vorkommen findet man die Arbe häufig in Parkanlagen und privaten Gärten.

Eine Zirbelkiefer im Schnee
Zirbelkiefer sind extrem winterhart

Bild von Hans auf Pixabay

Vektor für Sonne

Zirbelkiefer Standort-Präferenzen

Die Bedingungen in den Verbreitungsgebieten lassen erkennen, welchen Standort die Zirbelkiefer sich im Garten wünscht:

Sonnige bis halbschattige Lage

Frischer bis feuchter, gut durchlässiger Boden

Humose oder sandig-steinige Erde

Mit diesen bescheidenen Ansprüchen ist die Zirbelkiefer perfekt geeignet für den pflegeleichten Seniorengarten.

Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Was haben Zirbelkiefer und Tannenhäher gemeinsam?

Die Samen sind das Bindeglied zwischen Zirbelkiefer und Tannenhäher. Für den Singvogel mit dem weiß-getupften Gefieder sind Zirbelsamen die Hauptnahrungsquelle. Die Zirbelkiefer sichert mithilfe der Samen ihren Fortbestand. Erfolgsrezept der Zusammenarbeit ist die Versteckausbreitung. Ab August legt der Tannenhäher – auch über die Waldgrenze hinaus – zahlreiche Vorratsverstecke für Zirbelsamen an, vorzugsweise im locker-weichen Untergrund. Etliche Vorratslager findet der Singvogel nicht wieder, sodass immerhin 20 % der vergrabenen Samen zum Keimerfolg führen.

Beide Bilder sind von G.C. auf Pixabay

Zirbelkiefer Besonderheit

Wenn es beim Waldspaziergang so richtig nach Wald duftet, sind Zirbelkiefern nicht weit. Hervorgerufen wird der Duft durch das ätherische Öl Pinosylvin im Holz. Der herrliche Geruch ist nicht nur ideal für eine Aromatherapie zur Stresslinderung, sondern er vertreibt auch lästige Schädlinge. Bei Wikipedia ist im Unterabschnitt „Bio-inhibitorische Wirkung von Zirbelgehölzen“ nachzulesen:

Zitat: „Studienergebnisse weisen darauf hin, dass Zirbelholz die Larvenentwicklung von Kleidermotten signifikant einschränkt. Sowohl das Holz selbst als auch das Zirben-Öl fungieren als Anti-Motten-Mittel. Der Geruch der Zirbe vertreibt noch weitere Insekten wie Fliegen und Mücken.“

Somit eignen sich Zirbenspäne (gibt’s bei Amazon) hervorragend für die Befüllung von Duftsäckchen. Diese Säckchen werden, ähnlich wie Lavendel, im Kleiderschrank zwischen die Wäsche gelegt werden.

Grüner Daumen - Gartenblog von Gudrun Theissen

Grüner-Daumen-Tipp: Wegen der Schnittpflege auf die Zirbelkiefer im Garten zu verzichten, gibt es keinen Grund. Modernes Schneidwerkzeug erlaubt an großen Bäumen Schnittmaßnahmen vom Boden aus. Der Baum- und Strauchschneider StarCut 160 von Gardena schneidet Zweige mit 3,2 cm Durchmesser bis in 3,5 Meter Höhe. Mit dem Gardena Akku-Teleskop-Hochentaster TCS 20/18 V sägt man bis in 4 Metern Höhe die Äste ab. Beide Geräte sind erhältlich bei Amazon, auf Wunsch auch in kleinen Raten.

Beide Bilder sind von Hans auf Pixabay

Zirbelkiefer Nadeln

Schönster Schmuck einer Zirbelkiefer sind ihre dunkelgrünen, elastischen Nadeln. Eine Nadel ist 5 cm bis 11 cm lang und etwa 1 mm dick. Zirbelnadeln stehen nicht einzeln, sondern in Gruppen zu Fünft. HobbygärtnerÜ50 ziehen daraus den Schluss, dass Pflegearbeiten an einer Arve nicht mit schmerzhaften Nadelpieksern verbunden sind, wie das bei anderen Koniferen der Fall ist.

Zwei männliche Zapfenblüten stehen zwischen Nadelbüscheln an einer Zirbelkiefer.
Reifende Zirbelzapfen sind hellbraun.

Bild von Hans auf Pixabay

Zwei Hände halten Samen und lassen diese langsam aus den Händen rieseln.

Zirbelkiefer Blüten, Zapfen, Samen

Die Zirbelkiefer ist einhäusig-getrenntgeschlechtlich. Das bedeutet, weibliche und männliche Blüten sitzen auf derselben Arbe, jedoch in unterschiedlichen Baumbereichen. Weibliche Blütenzapfen sind violett und befinden sich im oberen Kronendrittel an den Spitzen von Langtrieben. Männliche Blütenzapfen sind gelblich und stehen im unteren Kronendrittel. Reife Arbenzapfen sind 5 cm bis 9 cm lang, 3,5 cm bis 6 cm dick und hellbraun. Im Frühling des dritten Jahres fallen die Zapfen ab und zerfallen erst am Boden. Die durchschnittlich 93 Samen verbleiben im Zapfen, werden von Tieren herausgelöst und in der Natur verteilt.

Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Ist die Zirbelkiefer insektenfreundlich?

In ihren Blütenzapfen bietet die Zirbelkiefer zwar keinen Nektar oder Pollen für Bienen an. Für andere Insekten ist die Arbe hingegen eine wichtige Futterpflanze. 29 Käferarten, 9 Schmetterlingsarten und 4 Schwebfliegenarten haben sich entweder auf die Zirbelkiefer spezialisiert, kommen gelegentlich für die Nahrungsaufnahme vorbei oder nutzen die Arbe als Lebensraum und Larvenstube. Hierzu zählen:

Buchdrucker, Ips typographus in Nachaufnahme

Buchdrucker (Ips typographus): Lebensraum, Larvenstube. (Das Bild ist von (c) Gilles San Martin unter CC BY-SA 2.0

(Das Bild ist von (c) Gilles San Martin unter CC BY-SA 2.0)

Goldhaar-Langbauch-Schwebfliege auf einem Blatt

Goldhaar-Langbauch-Schwebfliege (Xylota sylvarum): Larvenstube

(Das Bild ist von (c) gailhampshire unter CC BY 2.0)

Tannenzapfen-Blütenspanner (Eupithecia abietaria)

Tannenzapfen-Blütenspanner (Eupithecia abietaria): Raupenfutterpflanze.

(Das Bild ist von (c) Patrick Clement unter CC BY 2.0)

Vektor für Naturschutz, Schutzstatus gefährdeter Pflanzen

Zirbelkiefer Status

Zirbelkiefern stehen in ganz Österreich unter strengem Naturschutz. Wohl aus diesem Grund wird die Zirbel bislang nicht aufgeführt auf der Roten Liste gefährdeter Biotoptypen des österreichischen Umweltbundesamtes. In Deutschland gilt für Pinus cembra der allgemeine Schutz gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 1. März 2010. Der Artensuchmaschine des Rote-Liste-Zentrums zufolge und gemäß FloraWeb des Bundesamtes für Naturschutz gilt für die Zirbelkiefer in Deutschland die Gefährdungskategorie 3 gefährdet.

Vektor für Kurzfassung oder Fazit

Fazit

Die Zirbelkiefer ist ein Geschenk der Natur. Mit ihrem duftenden Holz schützt die Konifere sich selbst und die Menschen vor Schädlingen und schlechter Laune. Ihre biegsamen Nadeln stechen nicht und sind ebenso ungiftig, wie alle anderen Pflanzenteile der Arbe. Zirben lassen einige Jahre vergehen, bis zur ersten Blüte aus violetten Weibchen und gelblichen Männchen. Die daraus entstehenden Zapfen enthalten köstliche Samen, die man frisch genießen oder lecker verarbeiten kann. Dank ihrer bescheidenen Ansprüche an den Standort, gepaart mit einer robusten Winterhärte, eignet sich die Zirbelkiefer hervorragend als Hausbaum, Sichtschutz– und Kübelpflanze für den Familiengarten mit Kindern, Enkelkindern und Haustieren.

Quellen: Wikipedia, hier Zirbelkiefer Beschreibung, Zirbelkiefer Verbreitung und pflanzmich.de, hier Zirbelkiefer

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