Bäume und Sträucher

Silberahorn – Blatt, Blüte, Ahornsirup

1. Januar 2025
Herbstlicher Silberahorn mit leuchtend roten und gelben Blättern in einer Parklandschaft.
Herbstlicher Silberahorn mit leuchtend roten und gelben Blättern in einer Parklandschaft.

Silberahorn ist ein Fest für die Sinne. Furios ist das herbstliche Farbenfestival seiner Blätter. Auch sonst hat ein Acer saccharinum einiges zu bieten. Neben seinen mannigfaltigen optischen Attributen beschert uns der prachtvolle Silber-Ahorn mit seinem Pflanzensaft einen süßen Gaumenschmaus als Ahornsirup wohlbekannt. Hobbygärtner lernen in diesem Steckbrief die nordamerikanische Charaktergestalt näher kennen. Auf geht’s!

Das Beitragsbild ist von denisbin – CC BY-ND 2.0

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Kurzfassung

Der Silber-Ahorn (Acer saccharinum) ist ein laubabwerfender Baum mit einer hochgewölbten, ausladenden Krone, der aus Nordamerika stammt. Er erreicht eine Wuchshöhe von 20-40 m und ist gut winterhart. Seine 5-lappigen Blätter sind auf der Oberseite hellgrün und auf der Unterseite silbrig behaart und beenden das Gartenjahr mit einer leuchtend gelb-orange-roten Herbstfärbung. Die Blütezeit der nektarreichen Blüten reicht von Februar bis März. Ab Mai sind die geflügelten Früchte unterwegs. Silber-Ahorn wird auch Zucker-Ahorn genannt, weil man seinen süßen Pflanzensaft abzapfen und daraus Ahornsirup zubereiten kann. Der Name ist eine Anspielung auf eine silbrig-graue, längsrissige Rinde.

alle wichtigen Pflanzenteile des Silberahorns

Bild von Gmihail – CC BY-SA 3.0 rs via wikimedia

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Silberahorn Steckbrief

Name der ArtSilber-Ahorn (Acer saccharinum)
PflanzenfamilieSeifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Gattung mit 110 bis 200 Arten (je nach Autor)Ahorne (Acer)
HerkunftNordamerika
Verbreitungweltweit in den gemäßigten Regionen, in Europa seit 1725 in Kultur
Wuchsartsommergrüner Baum
Wuchsformaufrecht, ausladende, hochgewölbte Krone, herabhängende Äste
Wuchshöhe20 m bis 40 m
Wuchsbreite12 m bis 20 cm
Besonderheitsilbrige bis graubraune Borke, längsrissig, abblätternd
Blattlang gestielt, fünffach gelappt mit zugespitzten Lappen, bis 14 cm groß
Besonderheitleuchtend gelb-orange-rote Herbstfärbung
Blütegrünlich unscheinbar
BlütezeitFebruar bis März vor dem Laubaustrieb
FrüchteFlügelnüsschen ab Mai
Winterhärtewinterhart
Ökologiebienenfreundlich
VerwendungHausbaum, Bienenweide, Naturgarten, Rarität, eigene Herstellung von Ahornsirup
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Silberahorn Steckbrief Erläuterungen

Silberahorn im Sommer steht in einer Wiese
Der Silberahorn bildet eine hochgewölbte, ausladende Krone.

Bild von Maggie – CC BY-NC 2.0

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Silberahorn Wachstum

Sein dekoratives Wachstum rückt den stattlichen Silberahorn in Parks, entlang von Alleen und in großen Gärten in den Mittelpunkt. Die hochgewölbte, locker verzweigte Krone mit den teils tief herabhängenden Ästen zieht schon aus der Ferne alle Blicke auf sich. Mit einer Wuchshöhe von bis zu 40 m und einer Breite von bis zu 20 m lädt der Laubbaum im Sommer als Schattenspender zum Verweilen ein. Mit einem Jahreszuwachs von bis zu 50 cm ist der schattenspendende Effekt innerhalb weniger Jahre erreicht. Schon lange vorher kommen wir in den Genuss weiterer, vorteilhafter Eigenschaften des Acer saccharinum. Lesen Sie weiter.

Silberahorn Blüte unter Eis und Schnee
Inmitten von Eis und Schnee beginnt die Silberahorn Blütezeit

Bild von Plant Image Library – CC BY-SA 2.0

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Silberahorn Blüte

Im Gegensatz zu seiner eleganten Wuchsform sind Silberahorn Blüten unscheinbar. Dem würden Bienen und Hummeln vehement widersprechen und das aus gutem Grund. Die Kombination aus sehr früher Blütezeit und einem hohen Nektargehalt macht den Ahorn zu einer wertvollen Bienenweide. Wenn Sie im Februar und März in einer Baumkrone lautes Summen hören, dürfte es sich um emsige Honigbienen, Hummeln und Wildbienen handeln, die sich am reichlichen Nektarbuffet des Silberahorns bedienen. Natürlich sollte man genau hinschauen und die Ahornsteckbriefe auf Grüner-Daumen konsultieren, denn es könnte auch der bienenfreundliche Bergahorn sein, der so stark frequentiert wird.

Beide Bilder sind von Rudolf Schäfer – CC BY-SA 2.0

Ahornblatt im Gegenlicht

Silberahorn Blatt

Alles andere als unscheinbar ist sein Blattgewand: Fünffach gelappt mit spitz zulaufenden Lappen sind die bis zu 14 Zentimeter großen, doppelt gesägten Blätter. Einen besonderen Effekt erzielt die unterschiedliche Färbung mit einer hellgrünen Blattoberseite und silbrigen Unterseite. Spektakulär verabschiedet sich der Ahorn in die Winterpause mit einer leuchtend goldgelben, ins Orange und Rot changierenden Herbstfärbung. Mit diesem Saisonfinale gehört der Silberahorn in Nordamerika zu den tragenden Säulen des legendären Indian Summers.

Silberahorn Baumrinde

Silberahorn Rinde

Den Namen verdankt der Silberahorn seiner im Sonnenlicht silbrig schimmernden Rinde. Mit zunehmendem Alter blättert die längsrissige Schuppenborke stückweise ab, was ein uriges Erscheinungsbild erzeugt.

Bild von Eli Sagor – CC BY-NC 2.0

Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Welcher Ahorn liefert die größere Menge süßen Pflanzensaft, Silberahorn oder Zuckerahorn?

Der Zucker-Ahorn (Acer saccharum) liefert eine deutlich größere Menge an süßen Pflanzensaft, als der Silber-Ahorn (Acer saccharinum). Ab einem Alter von 40 Jahren kann man am Zuckerahorn innerhalb von 4 Wochen 50-100 l Saft zapfen für die Verarbeitung zu Ahornsirup. Aus einem angezapften Silberahorn fließen dagegen nur 40 l Pflanzensaft innerhalb der gesamten Erntesaison.

Gründe für die größere Ergiebigkeit von Zuckerahorn sind unter anderem:

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Höherer Zuckergehaltvon 3-10 % Saccharose. Infolgedessen benötigt man weniger Saft, um die gleiche Menge Ahornsirup herzustellen.

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Ergiebigkeit: Zuckerahorn Bäume produzieren von Natur aus größere Mengen an Pflanzensaft.

Ein Haken auf grünem Untergrund als Aufzählungszeichen.

Tradition, Wirtschaft und Verbreitung: Der Zucker-Ahorn wird seit langem für die Ernte von Pflanzensaft genutzt. Die gesamte Ahornsirup-Industrie ist auf diese Ahornart ausgerichtet, was Anbaumethoden, Erntetechniken und Verarbeitungsprozesse betrifft. Sogar in Nordamerika kommt der Silberahorn nur selten vor und ist daher unbedeutend für die kommerzielle Sirup-Produktion.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Acer saccharum aufgrund seines höheren Zuckergehalts, seiner Ergiebigkeit und der etablierten Nutzung in der Ahornsirup-Industrie die weitaus wichtigere Rolle bei der Produktion von Ahornsirup spielt. Der Acer saccharinum ist zwar ebenfalls erwähnenswert, jedoch nur für die private Herstellung von Ahornsirup aus „Spaß an der Freude“.

Silberahorn Pflanzensaft für Ahornsirup selber zapfen – Tipps

Zapfeimer für Ahornsirup hängen an den Stämmen von Silberahornen

Ab einem Alter von 40 Jahren macht sich Ihr Silber-Ahorn als Lieferant für zuckersüßen Sirup nützlich. Um an den Pflanzensaft zu gelangen, bietet der Handel einen speziellen Ahornbaum-Zapfhahn mit Eimerhaken an, den man bei Amazon günstig kaufen kann. Erntezeit ist im zeitigen Frühjahr, wenn die nächtlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt pendeln und es am Tag bereits angenehm warm wird.

Auf der Südseite des Stamms bohren Sie in Höhe von 30 bis 100 cm ein Loch in die Rinde, passend zur Größe des Zapfhahns. Hobbygärtner mit Erfahrung berichten, dass ein Silber-Ahorn bis zum Ende der Saison 40 l Pflanzensaft abgibt, woraus sich 1 l Ahornsirup zubereiten lässt.

Quellen: Wikipedia.org, Silber-Ahorn und Pflanzmich.de, Silberahorn und Wikipedia.org, Zucker-Ahorn und Wikipedia.org, Ahornsirup

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