Mit seiner furiosen Herbstfärbung verleiht der Bergahorn dem goldenen Oktober besonderen Glanz. Ein bunter Reigen interessanter Besonderheiten zeichnet den Rübezahl unter den Ahornarten aus. Tauchen Sie hier ein in die wundersame Welt einer imposanten Charaktergestalt der Alpen, die ein kommentierter Bergahorn-Steckbrief in Worte fasst. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist Lythy – CC BY-NC 2.0
Kurzfassung
Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) ist ein großer, sommergrüner Laubbaum, der in den Alpen beheimatet ist. Er wird 15 m bis 40 m hoch, besitzt eine rundliche Krone und ist für seine leuchtend gelb-orangen Herbstfarben bekannt. Weitere Erkennungsmerkmale sind dunkelgrüne, fünflappige Blätter, gelb-grüne Blüten im Frühling und geflügelte Spaltfrüchte als lustige Schraubenflieger im Herbst, die für Pferde leider tödlich giftig sind.
Bild von Björn Groß – CC BY-ND 2.0
Bergahorn Steckbrief
Dem Wanderer in den Alpen ist der Bergahorn ein vertrautes Bild, denn feucht-kühles Klima behagt dem mächtigen Baum sehr. Hügelland, Schluchtwälder und Tiefebenen teilt der sich mit Buche, Esche, Ulme und anderen Laubbäumen. Seine prachtvolle Gestalt veranlasst Gartenarchitekten, Kommunen und private Parkbesitzer, den Bergahorn anzupflanzen als Strukturelement oder Alleenbaum. So verwundert es wenig, dass er die häufigste Ahorn-Art in Mitteleuropa ist. Bergahorn Merkmale und Besonderheiten bringt der folgende Steckbrief auf den Punkt.
Bergahorn Steckbrief – Antworten auf häufige Fragen
Wo wächst der Bergahorn?
Der Berg-Ahorn ist in Mitteleuropa die häufigste Ahornart. Verbreitungsschwerpunkt ist in den Alpen bis auf knapp 2.000 m üNN. Hier regieren Bergahorn und Zirbelkiefer als das geheime Königspaar des Hochgebirges. Weiterhin wächst der Acer pseudoplatanus in den Mittelgebirgen bis auf 1.300 m üNN, im Bayerischen Wald und bis 900 m üNN im Harz und Erzgebirge.
Weit verbreitet ist der Bergahorn in allen europäischen Ländern von A, wie Albanien bis Z, wie Ziskaukasien. Wikipedia berichtet von Fundortangaben in Deutschland, Österreich, Frankreich, der Schweiz und Italien. Auch auf Sizilien und Korsika ist der Bergahorn zu bewundern. In Osteuropa gedeiht der mächtige Baum unter anderem in Ungarn, Polen, Bulgarien, Moldawien und in der Ukraine. Nur in Südspanien und in Südgriechenland wachsen keine Bergahorne.
Der Bergahorn gedeiht bevorzugt am sonnigen Standort mit einem frisch-feuchten, gut durchlässigen, humosen und kalkhaltigen Boden. Einen Platz im kühlen Halbschatten von Felswänden verschmäht der mächtige Ahorn nicht. Ältere Exemplare überstehen auch längere Trockenzeiten problemlos. Staunässe bringt auch einen alten Bergahorn in arge Bedrängnis.
Bild von gailhampshire – CC BY 2.0
Wann blüht ein Bergahorn?
Der Berg-Ahorn ist ein Frühlingsblüher mit einer Blütezeit von April bis in den Juni hinein. Seine grün-gelben Blütenrispen mögen in unseren Augen unauffällig erscheinen. Für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sind die unzähligen, kleinen Einzelblüten eine Sensation, denn hier gibt es Nektar und Pollen in rauen Mengen zu ernten. Das bestätigen der Nektarwert 4 von 4 und Pollenwert 2 von 4. Mit dieser besonderen Eigenschaft empfiehlt sich der Bergahorn als Hausbaum für den bienenfreundlichen Garten.
Wie schnell wächst der Bergahorn?
Der Berg-Ahorn ist in seiner Jugend mit 50 cm bis 100 cm Jahreszuwachs eine echte Wachstumsrakete. Nach 10 Jahren misst der Laubbaum stattliche 4 Meter. Am richtigen Standort hat er nach 20 Jahren schon 16 Meter Wuchshöhe erreicht. Wann ein Bergahorn seine durchschnittliche Endhöhe von 25 bis 30 Metern erreicht, hängt von den lokalen Bedingungen ab. Angesichts einer Lebenserwartung von 500 bis 600 Jahren, kann der Bergahorn es langsam angehen lassen.
Welche Merkmale kennzeichnen Bergahorn Blätter?
Die Blätter sind sein schönster Schmuck und weit mehr, als bloßes Erkennungsmerkmal eines Bergahorns. Schon die Blattknospen sind ein Hingucker. Die vollständig entfalteten Blattspreiten gedeihen so groß und dicht, dass sich Vögel und Eichhörnchen im Sommer gerne darunter verstecken. Spektakulär ist das Saisonfinale im Herbst. Lesen Sie wissenswerte Details mit Bild über das Bergahorn Blatt kurz gefasst:
Bild von Brigitte Riester – CC BY-NC-ND 2.0
Olivgrüne Blattknospen mit spitz eiförmigen End- und Seitenknospen, deren Knospenschuppen ein grünbrauner bis schwarzer Rand verziert.
Bild von Rudolf Schäfer – CC BY-SA 2.0
Das Bergahorn Blatt ist fünflappig und mit 20 cm Länge ziemlich groß. Typischerweise sind die 3 mittleren Blattlappen voll ausgebildet. Dekorativ ist die farbliche Ausprägung mit einer matt dunkelgrünen Blattoberseite und einer hell-graugrünen Unterseite, die im Hochgebirge zart purpurfarben gefärbt ist. Am Rand ist ein Bergahorn Blatt gesägt oder unregelmäßig gekerbt.
Bild von Wendy Cutler – CC BY-NC-ND 2.0
Ist der Bergahorn giftig?
Zu den negativen Besonderheiten des Bergahorns zählt der Giftgehalt seiner Samen. Wenn im Herbst die geflügelten Nüsschen mit ihren Propellern durch die Lüfte schweben, herrscht vor allem unter Pferdebesitzern Alarmzustand. In den Samen ist ein Toxin enthalten, das bereits in kleinen Mengen auf Pferde und Esel tödlich wirkt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass auch Menschen nach einem Verzehr vor gesundheitsschädlichen Folgen nicht gefeit sind.