Gewöhnlicher Teufelsabbiss ist weder eine reine Alpenpflanze, noch eine reine Uferpflanze und erst recht nicht gewöhnlich. Dafür klettert Succisa patrensis hervorragend bis an die Baumgrenze heran und gedeiht prächtig am Ufer von Gebirgsbächen, am sumpfigen Ufer von Naturseen und Gartenteichen. Lesen Sie hier einen kommentierten Steckbrief mit Bildern über einen Naturschatz für Ihren Teich.
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Kurzfassung
Gewöhnlicher Teufelsabbiss ist eine Staude der Moor-Feuchtwiesen bis hinauf auf die 2000 m üNN, die in Europa, Skandinavien und Nordamerika vorkommt. Teufelsabbiss wird 50-80 cm groß, verzweigt erst im oberen Bereich und bildet halbkugelige, blaue Blütenköpfchen. Blütezeit ist von Juli bis September. Die lanzettlichen Blätter bilden eine grundständige Rosette und sitzen oben auf den Stängeln. Gewöhnlicher Teufelsabbiss ist gefährdet und geschützt. Eine Kultivierung als Uferpflanze am Gartenteich trägt zum Erhalt der wertvollen Bienenweide bei. Fruchtreife ist ab August. Die Samen sind Kaltkeimer.
Bild von (c) Luca Zaninelli
Gewöhnlicher Teufelsabbiss Steckbrief
Pflanzenfamilie | Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) |
Unterfamilie | Kardengewächse (Dipsacoideae) |
Name der Art | Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis) |
Vorkommen | Europa, Skandinavien, Nordamerika |
Standort Präferenzen | montane Moor-Feuchtwiesen, wechselfeucht, nährstoffarm, schwach sauer |
Wuchsart | ausdauernde, krautige Staude, oben verzweigt, unten unverzweigt |
Wuchshöhe | 50 cm bis 80 cm |
Blüte | halbkugeliges Köpfchen |
Blütezeit | Juli bis September |
Besonderheit | wichtige Nahrungspflanze für Bienen, Zweiflügler, Falter |
Blütenfarbe | violett bis blau, weiß |
Frucht, Samen | länglich, Kaltkeimer |
Blatt | grundständiges Blatt gestielt, oben sitzend, lanzettlich |
Wurzel | senkrecht stehendes Rhizom |
Winterhärte | winterhart |
Giftigkeit | nicht giftig |
Status | geschützt, gefährdet |
Gewöhnlicher Teufelsabbiss Steckbrief Anmerkungen
Die folgenden Anmerkungen beleuchten die Daten des Steckbriefs unter dem Aspekt einer Verwendung von Teufelsabbiss als Uferpflanze für den Teich im privaten Garten.
Teufelsabbiss Standort Präferenzen
Die Teufelsabbiss Pflanze wächst häufig in moorigen Feuchtwiesen in der Nähe von Gewässern. Diese bevorzugten Vorkommen des Gewöhnlichen Teufelsabbiss in der Natur erlauben Rückschlüsse auf den optimalen Standort am Gartenteich:
Sonnige bis halbschattige Lage
Feuchter bis sumpfiger Boden, idealerweise wechselfeucht (zwischenzeitliche, kurze Trocknung)
Nährstoffarme, vor allem ungedüngte Erde, schwach saurer bis neutraler pH-Wert 6,0 bis 7,5
Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Welche Bedeutung hat der Name Teufelsabbiss?
Foto von André Cogez
Teufelsabbiss Blüte, Blütezeit, Besonderheit
Teufelsabbiss blüht im ansonsten Blüten-armen Herbst. Daher kommt der Wildblume eine besondere Bedeutung zu als Nahrungspflanze für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und kleine Zweiflügler. Anerkannte Bienen-Experten berichten, dass 14 Wildbienen-Arten die Blüten als Nektar- und Pollenquelle nutzen, wovon sich 5 Arten auf den Teufelsabbiss spezialisiert haben. Mindestens 7 Schmetterlinge fliegen die blauen Blütenköpfchen an, um sich am Nektar zu stärken und Pollen für die Brut zu sammeln. Viele Schwebfliegen-Arten besuchen regelmäßig den Gewöhnlichen Teufelsabbiss.
Quellen: naturadb.de., hier Succisa pratensis und loki-schmidt-stiftung, hier Blume des Jahres 2015
Teufelsabbiss Frucht und Samen mit Aussaat-Tipps
Bestäubte Blüten verwandeln sich ab August in 5-7 mm lange Früchte, die am Teichufer und im Garten ihre Samen verteilen. Gut zu wissen für die Aussaat: Teufelsabbiss Samen sind Kaltkeimer. Für die Keimung benötigt das Saatgut für 4 bis 6 Wochen einen Kältereiz mit Temperaturen von 0° bis 5° Celsius. Frost schadet nicht. Sobald die Temperaturen auf 10° bis 15° Celsius steigen, setzt die Keimung ein. Darum ist die beste Zeit für eine Direktaussaat oder Aussaat in Töpfen auf dem Balkon von November bis März.
Quelle: Trachtpflanzen24.de, hier Saatgut Gewöhnlicher Teufelsabbiss
Teufelsabbiss Status
Schon in 2015 machte die Loki-Schmidt-Stiftung auf die Gefährdung aufmerksam, indem sie den Gewöhnlichen Teufelsabbiss zur Blume des Jahres ernannte. Als Hauptursache für den bundesweiten Rückgang sieht sehen die Experten Zitat: „die großflächige Intensivierung von Feuchtgrünland, die in vielen Bereichen infolge von Düngereintrag auch die letzten Magerstandorte vernichtet hat.“ (Quelle: Loki-Schmidt-Stiftung Asset zur Blume des Jahres 2015). Das Rote-Liste-Zentrum führt Succisa pratensis auf der Vorwarnliste. Quelle: Artensuchmaschine, hier Suchergebnis Succisa pratensis.
Fazit
Die Kultivierung von Teufelsabbiss als Uferpflanze bereichert die Pflanzengesellschaft am Teich um einen wahren Naturschatz. Schönster Schmuck der heimischen Wildblume sind blaue Blütenköpfchen, die von Juli bis zum ersten Frost erblühen. Das wissen Nektarsammler sehr zu schätzen, weil zu dieser Zeit nur wenige Blüten Nektar und Pollen als Nahrung spenden.