Alpenpflanzen

Österreichischer Kranzenzian im Portrait

10. Juli 2024
Der Österreichische Kranzenzian ist in den Alpen selten geworden.
Der Österreichische Kranzenzian ist in den Alpen selten geworden.

Darf ich vorstellen? Der Österreichische Kranzenzian ist ein sehr seltener Verwandter des Blauen Enzians. Interessanterweise kommt der Gentianella austriaca in Deutschland nicht vor. Lernen Sie hier den nahezu unbekannten Verwandten des Blauen Enzians im Portrait näher kennen. Im kommentierten Steckbrief erfahren Sie alles Wissenswerte über seine extravaganten Blüten, seine Blütezeit, seine Vorkommen und vieles mehr. Auf geht’s!

Kurzfassung

Der Österreichische Kranzenzian (Gentianella austriaca) ist eine seltene zweijährige Alpenblume aus der Gattung der Kranzenziane (Gentianella) mit purpurnen oder weißen, fünfzähligen Glockenblüten. Auffälliges Detail ist ein Haargitter, das die Kronröhre für einkriechende Insekten blockiert, damit nur langrüsselige Schmetterlinge, Hummeln und Taubenschwänzchen an den Nektar gelangen. Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Der Kranzenzian erreicht Wuchshöhen bis 40 cm. Hauptvorkommen sind trockene bis frische Wiesen und die Fels- und Geröllfluren des Hochgebirges.

Österreichischer Kranzenzian Steckbrief

PflanzenfamilieEnziangewächse (Gentianaceae)
Gattung mit 125 bis 250 Arten (je nach Autor)Kranzenziane (Gentianella)
Name der ArtÖsterreichischer Kranzenzian (Gentianella austriaca)
Vorkommenmitteleuropäische Alpen bis in 2000 m Höhe in der Steiermark
StandorteTrockenwiesen, Rasen, Fels- und Geröllfluren des Hochgebirges (Hauptvorkommen)
Wuchsartzweijährige, krautige Pflanze
Wuchshöhe10-20 cm, selten kleiner oder größer bis 40 cm
Blüten5-zählige, kelchförmige, endständige Blüten, leicht zurückgeschlagene Kronzipfel, auffälliges Haargitter
BlütezeitJuni bis Oktober
Blütenfarbepurpurn oder weiß
Blättergegenständig, kahl, eiförmig-lanzettlich bis lanzettlich mit zugespitztem oberen Ende
FrüchteKapseln, 2-4 mm lang, gestielt
Winterhärtewinterhart
Giftigkeitungiftig, nicht zum Verzehr geeignet aufgrund von Bitterstoffen
Statusgeschützt
Quellen: Wikipedia.org, Österreichischer Kranzenzian und Wikipedia.org, Kranzenziane und Floraweb.de, Gentianella austriaca

Österreichischer Kranzenzian Kommentare zum Steckbrief

Kranzenziane tragen Blüten mit einem besonderen Detail

Schönster Schmuck des Österreichischen Kranzenzians sind seine purpurnen, glockenförmigen, fünfzipfeligen Blüten mit zurückgebogenen Kronzipfeln. Jede Blüte ziert ein Haargitter. Dieses Haargitter hat die Alpenpflanze als „Zugangskontrolle“ für seine Bestäuber angelegt. Aufgehalten werden von dem Haargitter zunächst alle großen Insekten. An den süßen Nektar auf dem Blütenboden kommen nur die langrüsseligen Hummeln und Schmetterlinge, die mit ihrem Rüssel durch die „Gitterstäbe“ kommen. Das Haargitter kann freilich nicht verhindern, dass clevere Hummeln mit kurzem Rüssel die Blüten am unteren Ende anbeißen und auf diese Weise den Nektar schlürfen.

Wachstum des Österreichischen Kranzenzians

Im Unterschied zum Blauen Enzian (Gentiana acaulis) und anderen Arten führt der Österreichische Kranzenzian nur ein kurzes Leben von zwei Jahren. Im ersten Jahr bildet die Alpenblume eine Blattrosette, die den Winter überdauert. Im zweiten Jahr erheben sich die Stängel mit den endständigen Blüten. Sobald die Alpenpflanze gefruchtet und ihre Samen verstreut hat, verwelken die Blüten und kommen nicht wieder. Mit diesem Wachstum ist der Deutsche Fransenenzian in den Bergen nicht alleine. Der heimische Natternkopf (Echium vulgare) oder die wilde Engelwurz (Echium vulgare) geben ebenfalls nur ein zweijähriges Stelldichein.

In Bezug auf seine Wuchshöhe hält sich ein Österreichischer Kranzenzian verschiedene Optionen offen. Von winzigen 1 cm bis stattlichen 40 cm erstreckt sich die Spannweite.

Der Österreichische Kranzenzian hat eine Vorliebe für kalkhaltigen Geröllboden.
Österreichische Flagge

Österreichischer Kranzenzian Vorkommen

Um den Österreichischen Kranzenzian in freier Natur zu bewundern, muss man ganz schön hoch klettern. In der Steiermark wurde er auf 2000 m üNN gesichtet. Die Alpenblume hat eine besondere Vorliebe für sonnige Bergweiden mit kalkhaltigem Boden. Seltener ist die Alpenblume im Tal anzutreffen. Die Hauptvorkommen befinden sich in den gemäßigten Zonen der Alpen auf etwa 600 m üNN. Eine besondere Vorliebe haben die meisten Gentianella für Schafweiden, Wiesen und Matten mit kalkhaltigem Boden, denn Beweidung können die zweijährigen Pflanzen relativ gut vertragen.

Einen Platz an der Sonne hat der Österreichische Kranzenzian am liebsten.

Licht- und Bodenverhältnisse für Österreichischen Kranzenzian

An dieser Stelle können wir eine Brücke schlagen von den natürlichen Vorkommen zur Eignung des Österreichischen Kranzenzians in Ihrem Garten. Folgende Rahmenbedingungen sind günstig für eine üppige Blütenpracht der Alpenblume:

Sonniger bis halbschattiger Standort mit mindestens 4 Stunden Sonne am Tag.

Trockener bis frischer, lehmig-sandiger, gut durchlässiger Boden.

Nährstoffarme, humose und kalkhaltige Erde mit einem pH-Wert um 8.

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Grüner-Daumen-Tipp: Der pH-Wert des Gartenbodens spielt eine große Rolle für eine üppige Blütenfülle des Österreichischen Kranzenzians. Mit dem pH-Bodentest von Neudorff ermitteln Hobbygärtner innerhalb von 3 Minuten und ohne chemische Vorkenntnisse, ob man die Erde kalken muss oder nicht. Das Ergebnis ist mithilfe einer Farbskala kinderleicht zu erkennen. Ein Set reicht für 8 Anwendungen.

Mit diesen Standortvorlieben ist der Österreichische Kranzenzian wie geschaffen für den Steingarten, die Felssteppe, eine Trockenmauer und das Alpinum. Gerne leisten ihm andere kalkliebende Alpenpflanzen Gesellschaft, wie der magische Alpenhelm (Bartsia alpina), die sagenumwobene Kärntner Wulfenie (Wulfenia carinthiaca) und natürlich das legendäre Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum).

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