Alpenpflanzen

Alpen-Pestwurz im Garten pflanzen: Die besten Tipps

3. September 2024
Die Alpen-Pestwurz ist ein dekorativer Problemlöser für den Garten.
Die Alpen-Pestwurz ist ein dekorativer Problemlöser für den Garten.

Dem Bergwanderer ist die Alpen-Pestwurz ein vertrautes Bild. Doch wussten Sie, dass die Alpenpflanze ein echter Problemlöser für den Garten ist? Ja, es stimmt! Wenn Hobbygärtner einen Rohbodenpionier, Schuttüberkriecher oder Böschungsverfestiger brauchen, ist die alpine Staude zur Stelle. Eine Super-Bienenweide ist Petasites paradoxus obendrein. Lesen Sie hier einen Steckbrief über die Alpen-Pestwurz mit den besten Tipps für die Samen-Ernte und Aussaat im Garten. Auf geht’s!

Das Beitragsbild ist von (c) Heidemarie Wagner bei Flickr

Drei Blütenstände der Alpen Pestwurz
Die Alpen-Pestwurz ist ein schöner Frühblüher für den Garten.

Bild von Ria auf Pixabay

Kurzfassung

Wie kann man die Alpen-Pestwurz im Garten säen?

Beste Zeit für die Aussaat einer Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus) im Garten ist vom Herbst bis zum Frühjahr. Die Samen der Schnee-Pestwurz sind Kühlkeimer und Lichtkeimer. Darum ist die Direktaussaat am einfachsten. Bester Standort ist halbschattig bis schattig, kühl und mit einem frisch-feuchten, durchlässigen, kalkhaltigen Boden. Vor der Aussaat wird der Boden gejätet und feinkrümelig vorbereitet. Die Samen streut man flächig aus, übersiebt das Saatgut dünn mit Sand, drückt die Erde an und gießt mit feiner Brause. Nach der Keimung werden die kräftigsten Sämlinge ab einer Wuchshöhe von 5-10 cm vereinzelt auf einen Abstand von 40-45 cm.

Collage aus verschiedenen Einzelbildern, die alle oberirdischen Pflanzenteile einer Alpen-Pestwurz zeigen.
Die Alpen-Pestwurz begeistert mit individuellen Eigenschaften

Bild von (c) Luca Zaninelli bei Flickr

Alpen-Pestwurz Steckbrief

PflanzenfamilieKörbchenblütler (Asteraceae)
Gattung mit 15 bis 18 ArtenPestwurzen (Petasites)
Name der ArtAlpen-Pestwurz (Petasites paradoxus)
SynonymeGeröll-Pestwurz, Schnee-Pestwurz, Schneeweiße Pestwurz
VorkommenAlpen, insbesondere Kalkalpen bis auf 2600 m üNN
Wuchsartaufrechte, ausläuferbildende, winterharte, krautige Pflanze
Wuchshöhe8-30 cm bei Fruchtreife bis 60 cm
Wurzelntiefreichende, kräftig verzweigte Pfahlwurzeln
Blütendichte Traube aus körbchenförmigen Teilblütenständen am dicken, hohlen, geschuppten, behaarten Schaft; Austrieb vor den Blättern
BlütezeitApril bis Juni
Blütenfarbeweißlich-rötlich
FrüchteAchänen mit weißer Haarkrone (Stichwort Pusteblume)
Blätterrotbraune, schuppige Stängelblätter, gestielte, herzförmige, bis 30 cm große Grundblätter, buchtig gezähnt, unterseits filzig behaart.
Ökologiewertvolle Bienenweide mit Nektarwert 3/4, Pollenwert 3/4, wichtige Raupenfutterpflanze für 11 Schmetterlingsarten
Giftigkeitschwach giftig
Winterhärtewinterhart
VerwendungPionierpflanze, Befestigung von Geröll, Böschung, Hanggarten, Rohboden-Pionier auf Neubaugelände, Bienenweide, Naturgarten, Zierstaude, Frühlingsblüher, Bodendecker für extremen Kalkboden.
Schöner Samenstand einer Alpen Pestwurz
Wenn sich die Samenstände bilden, kann die Ernte der Samen beginnen.

Bild von Petra auf Pixabay

Zwei Hände halten Samen und lassen diese langsam aus den Händen rieseln.

Alpen-Pestwurz im Garten: Samen ernten

Anbieter für Saatgut oder vorgezogene Alpen-Pestwurz konnte ich weder Online, noch lokal vor Ort in Deutschland und Österreich finden. Für den Anbau der alpinen Staude im Garten müssen wir zur Samenernte in die Berge. Im Vorfeld sollten diese wichtigen Prämissen bekannt sein: Das Sammeln von Samen in der freien Natur, einschließlich der Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus), ist in vielen Regionen erlaubt, solange bestimmte Regeln beachtet werden. Hier sind einige wichtige Punkte:

roter Punkt mit einer Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger soll aufmerksam machen, warnen und Obacht zurufen.

Naturschutzgebiete: In Naturschutzgebieten und Nationalparks ist das Sammeln von Pflanzen oder deren Samen in der Regel verboten.

roter Punkt mit einer Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger soll aufmerksam machen, warnen und Obacht zurufen.

Privatgrundstücke: Um die Samen einer Alpen-Pestwurz auf einem Privatgrundstück zu sammeln, bedarf es in Deutschland der expliziten Erlaubnis des Eigentümers. In Österreich ist das Sammeln erlaubt, wenn der Eigentümer keine Verbotsschilder aufgestellt hat.

roter Punkt mit einer Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger soll aufmerksam machen, warnen und Obacht zurufen.

Geschützte Pflanzen: Von als gefährdet eingestuften Pflanzen dürfen keine Samen gesammelt werden. Gemäß dem Rote Listen Zentrum gilt die Alpen-Pestwurz als ungefährdet mit Stand von Anfang September 2024. (Quelle: Rote-Liste-Zentrum Artensuchmaschine Ergebnis für Petasites paradoxus).

roter Punkt mit einer Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger soll aufmerksam machen, warnen und Obacht zurufen.

Mengenbeschränkung: Grundsätzlich gilt für das Sammeln von Pflanzen im öffentlichen Raum eine Mengenbeschränkung, Stichwort Handstraußregel: Für den persönlichen Bedarf dürfen kleine Mengen gesammelt werden, solange dies den Bestand der Pflanze nicht gefährdet.

Quellen: Mundraub.org, Handstraussregel und BMUV.de, Darf ich Blumen pflücken? und Österreich.gv.at, Pilze, Beeren, Samen sammeln im Wald

In der Bergwiese sind die Alpen-Pestwurz und Huflattich nebeneinander erblüht.
Alpen-Pestwurz und Huflattich sind charakteristische Frühblüher der Berge

Bild von (c) Heike Korowiak bei Flickr

Eine Pusteblume vor blauem Himmel, von der einige Samen mit dem Pappus davonfliegen.

Alpen-Pestwurz Samen richtig ernten und aufbewahren

Am Ende der Blütezeit treiben die großen, herzförmigen Grundblätter aus. Parallel beginnt die Fruchtreife. Als Korbblütler verwandeln sich bestäubte Blüten einer Alpen-Pestwurz in Samen mit einem weißen Haarkranz, dem sogenannten Pappus. Reife Samen sind dunkelbraun. Damit die Samen mit ihrem Pappus nicht davonfliegen, sollten Sie einige der „Pusteblumen“ einsammeln und in einem dunklen Schraubglas aufbewahren. Am kühlen Standort behalten die Samen einer Schnee-Pestwurz für einige Jahre ihre Keimfähigkeit.

Zwei Hände halten Samen und lassen diese langsam aus den Händen rieseln.

Alpen-Pestwurz im Garten säen

Am einfachsten ist die Direktaussaat von Alpen-Pestwurz im Garten, denn die Samen sind Kühlkeimer. Im Grunde genommen gedeiht die alpine Pionierstaude an jedem Standort. Optimale Licht- und Bodenverhältnisse entlocken der Alpenpflanze eine beeindruckende Wuchskraft mit riesigen Blattschmuckblättern, prächtigen Blüten und kräftigen Wurzeln. Lesen Sie weiter, denn jetzt folgen wichtige Details:

Alpen-Pestwurz im Garten: Bester Standort und Boden

Am besten gedeiht die Alpen-Pestwurz im Halbschatten. Ein sonniger Standort wird toleriert, wenn der Boden entsprechend feucht ist. Gut geeignet ist auch ein lichtschattiger Platz unter Laubgehölzen, die während der Blütezeit der Alpenblume noch keine Blätter tragen. Die Pestwurz der Berge bevorzugt einen frischen bis feuchten, kalkhaltigen Boden. Wie es sich für eine Pionierpflanze gehört, lässt sich die alpine Pestwurz auch an trockenen und leicht sauren Standorten nieder. Steinige Hänge, Bachschotter und sickerfeuchten Felsschutt befestigt die Staude mit ihren tiefen Pfahlwurzeln, wenn ein feinerdiger Untergrund vorhanden ist.

Alpen-Pestwurz im Garten: Beste Aussaat-Zeit

Die beste Zeit für die Aussaat von Alpen-Pestwurz im Garten ist im Herbst. Idealerweise säen Sie die Samen zwischen September und November aus. Ein zweites Zeitfenster für die Direktaussaat öffnet sich im Frühjahr, sobald der Boden aufgetaut ist. Beide Aussaat-Termine sorgen dafür, dass die Samen den erforderlichen Kältereiz für die Keimung auf natürlichem Weg erhalten.

Alpen-Pestwurz im Garten richtig säen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Zahl auf in Weiß vor grünem Hintergrund

Für die Direktaussaat am Standort ein Unkraut-freies, feinkrümeliges Saatbeet vorbereiten.

die Zahl 2 vor grünem Hintergrund

Die sehr feinen Samen mit Vogelsand (gibt’s bei Amazon) vermischen, auf der Erde ausstreuen und dünn mit Sand übersieben.

Die Zahl 3 vor grünem Hintergrund

Alternativ im Abstand von 40-45 cm flache Furchen ziehen, die Samen darin aussäen, Furchen samendick schließen.

Erde im Saatbeet andrücken mit den Händen, Brettchen oder einer Rasenwalze.

Saatbeet überziehen mit einem engmaschigen Schutznetz (gibt’s bei Amazon) und angießen mit feiner Brause.

Schnee ist günstig für die Keimung und den Austrieb von Alpen-Pestwurzen

Bildquelle (c) Chironius bei Flickr

Alpen-Pestwurz im Garten: Pflege nach der Aussaat

Halten Sie das Saatbeet mit den Alpen-Pestwurzen konstant leicht feucht. Trockenstress ist die häufigste Ursache, wenn Samen nicht keimen und Sämlinge eingehen. In den ersten Wochen ist regelmäßiges Jäten wichtig, damit die Keimlinge nicht von Unkraut überwuchert werden. Eine Schneedecke ist willkommen, denn sie trägt zur Keimung der Samen bei. Im Frühling können Sie die kräftigsten Keimlinge vereinzeln auf einen Abstand von 40-45 cm.

Quellen: Wikipedia.org, Alpen-Pestwurz und Ökologie-Seite, Alpen-Pestwurz und Naturadb.de, Gewöhnliche Pestwurz und Pflanzenlust.de, Giftig oder nicht Pestwurz

Als Amazon-Partner verdiene ich mit qualifizierten Verkäufen.

Sabine Kroschel bei Pixabay. Luca Zaninelli, Heidemarie Wagner, Karin Herr, Jacques Moreau, Chironius, Tumbling Bumblebee, Vil Sandi bei Flickr. Den Fotografinnen und Fotografen herzlichen Dank!

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