Während der Blütezeit mutet er an, wie die Pflanze aus einer anderen Welt. Tatsächlich ist Alpen Mannstreu (Eryngium alpinum) bodenständig, hart im Nehmen und sehr pflegeleicht. Lesen Sie hier einen kommentierten Steckbrief mit Bildern über die Alpendistel, erweitert um Tipps für die Pflanzung im Garten. Sie erfahren alles Wissenswerte von Verbreitung, Standortvorlieben und Wachstum bis Blütezeit, Giftigkeit und Samen.
Das Beitragsbild ist von Erich Westendarp auf Pixabay
Kurzfassung
Alpen Mannstreu ist eine krautige, aufrechte, verzweigte Staude aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sein schönster Schmuck ist ein extravaganter walzenförmiger Blütenstand mit bis zu 18 fiedervielspaltigen, amethystfarbenen Hüllblättern. Bei Nacht oder Nässe schließen sich die Hüllblätter zum Schutz der zahlreichen, 2-3 mm kleinen Einzelblüten. Die Alpendistel wird 50-70 cm hoch mit einem Laubgewand aus weichen, großen Grundblättern und gelappten, gegenständigen Stängelblättern. Bis auf den kräftigen Stängel sind alle Pflanzenteile von Eryngium alpinum mit distelartigen Stacheln besetzt. Vorkommen sind in den Westalpen, im Jura und Dinarischen Gebirge bis in 2500 m üNN. Alpenmannstreu ist winterhart, bienenfreundlich, nicht giftig und sehr pflegeleicht. Verwendungsmöglichkeiten sind Steingarten, Dachgarten, Friedhof, Südmauer und auf dem Süd-Balkon im Kübel.
Alpen-Mannstreu Steckbrief mit Bildern
Pflanzenfamilie | Doldenblütler (Apiaceae) |
Gattung | Mannstreu (Eryngium) |
Name der Art | Alpen-Mannstreu (Erygium alpinum) |
Synonym | Alpendistel |
Vorkommen | Westalpen, Jura, Dinarisches Gebirge |
Standortvorlieben | kalkhaltig, steinig-sandig |
Wuchsart | krautige Staude |
Wuchsform | aufrecht, verzweigt, distelähnlich |
Wuchshöhe | 50 cm bis 70 cm |
Blüte | walzenförmig, fiedervielspaltige Hüllblätter |
Blütenfarbe | amethystfarben, tief-blauviolett |
Blütezeit | Juli bis September |
Blatt | herzförmig, dreieckig, grob gesägt, dornig gezähnt |
Giftigkeit | ungiftig (nicht zum Verzehr geeignet) |
Winterhärte | winterhart |
Schutzstatus | Vorwarnliste |
Verwendung | Garten, Kübel, Friedhof, Schnitt- und Trockenblume |
Alpen Mannstreu Steckbrief Kommentare mit Bildern
Die folgenden Kommentare zum Alpen-Mannstreu Steckbrief haben stets den Bezug zum pflegeleichten, naturnahen und rückenfreundlichen Garten im Blickwinkel.
Alpen Mannstreu Vorkommen
Alpen-Mannstreu hat seine Heimat bereits im Namen. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in den Westalpen und dem Jura mit dem Französischen Jura und dem Schweizer Jura. Zum Vorkommen gehört außerdem das Dinarische Gebirge, ein 600 km langer Gebirgszug entlang des Ostufers der Adria.
Alpen Mannstreu Standort-Vorlieben
In den heimatlichen Gebirgszügen sucht sich Alpen-Mannstreu gezielt Flächen mit kalkhaltigem Boden aus. Aus diesen Standortvorlieben lassen sich Rückschlüsse ziehen für den optimalen Standort von Alpen-Mannstreu im Beet, Hochbeet und Kübel.
Sonnige Lage ohne stauende Hitze im Sommer
Trockener Boden, gut durchlässig ohne Gefahr von Staunässe
Sandig-kiesig, steinig, lehmhaltig, mager
Kalkhaltiger pH-Wert größer 7
Für die Kultivierung im Kübel eignet sich demzufolge eine Mischung aus lehmiger Gartenerde und torfarmer Blumenerde zu gleichen Teilen mit 1 bis 2 Handvoll kleinkörnigem Kies oder Blähton über einer Drainage aus Tonscherben auf dem Kübelboden.
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Alpen Mannstreu Blüte
Beim Alpen-Mannstreu sitzen die 2-3 mm kleinen Blüten dichtgedrängt auf einem kugeligen bis walzenförmigen Blütenstand. Seine Attraktion sind die 12 bis 18 fedrigen, fiedrig-vielspaltigen, amethystfarbenen Hüllblätter. Diese Hüllblätter stechen, weil sie am oberen Ende in einer Spitze auslaufen. Stechend ist auch der Blütenstand, denn seine 2 mm kleinen Kelchblätter enden in einer Dornenspitze. Alpen-Mannstreu hat einen bemerkenswerten Selbstschutz. Die dornigen Hüllblätter schließen sich bei Dunkelheit und Nässe. Erst bei Sonnenaufgang oder wenn der Regenschauer endet, öffnet sich die Doldenhülle zum Empfang ihrer Bestäuber. Die Früchte sind 6 mm lang, 4 mm im Durchmesser, braun-gelb und übersät mit spitzen, scharfen Längsrunzeln.
Bild von Erich Westendarp auf Pixabay
Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Ist Alpen-Mannstreu bienenfreundlich?
Alpen Mannstreu Frucht und Samen
Foto von Bảo Hoàng auf Unsplash
Die Früchte sind 6 mm lang, 4 mm im Durchmesser, braun-gelb und übersät mit spitzen, scharfen Längsrunzeln. Sind die Samen auf den Früchten reif, fallen die Früchte als ganzes ab, zerfallen in Teilfrüchte und werden von Tieren oder dem Wind verbreitet. Wichtige Information für Hobbygärtner: Die Samen von Alpen-Mannstreu sind Kaltkeimer.
Quellen: Wikipedia, hier Alpen-Mannstreu Generative Merkmale und Jelitto Samen, hier Eryngium alpinum ‚Blue Star‘
Alpen Mannstreu Blatt
Der stark verzweigte, amethystfarbene Blütenstand wird untermalt von tiefgrünen, weichen Grund- und Stängelblättern. Die Grundblätter sind lang gestielt, einfach, 25 cm lang und 20 cm breit mit einem gezähnten Blattrand. Am Stängel sitzen kurz gestielte, wechselständige Blätter, handförmig gespalten, rundlich und mit distelartigen Stacheln. Die Blattränder sind gesägt.
Alpen Mannstreu Giftigkeit
Alpen-Mannstreu ist für Menschen nicht giftig. Im Gegenteil, wird Eryngium alpinum aufgeführt in der Broschüre „Kinderfreundliche Pflanzen für Kita, Kindergarten und Spielplatz“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Alpen Mannstreu Schutzstatus
In Deutschland und Österreich ist Alpen-Mannstreu selten geworden. Jahrzehntelang wurde die dekorative Staude gepflückt für die Verwendung als Schnittblume und Trockenblume. Zur gleichen Zeit schrumpften und schrumpfen ihre Lebensräume. Deutschland schützt Alpen-Mannstreu mittlerweile gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG).
Wie es um den Artenschutz in Österreich bestellt ist, erklärte Frau Maria Patek, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus in einem Interview am 03.10.2019. Zitat „Österreich hat im Gegensatz zu Deutschland kein Bundesnaturschutzgesetz, die alleinige Kompetenz in Naturschutzangelegenheit liegt bei den Bundesländern“. Das vollständige Interview können Sie bei Euractiv nachlesen.
Die IUCN (Internationale Union zur Erhaltung der Natur und natürlicher Ressourcen) führt Eryngium alpinum auf der Roten Liste der bedrohten Arten mit dem Status „Fast bedroht“.
Alpen-Mannstreu Verwendung
Mit seiner Vorliebe für sonnige, trocken-kiesige Standorte eignet sich Alpen-Mannstreu hervorragend für den Steingarten als Beet und Hochbeet, trockene Blumenrabatte und den Grünstreifen vor der Südwand. Für blaue Farbenpracht sorgt die Alpenstaude auf dem Dachgarten und im Kübel auf dem Süd-Balkon. Als Bepflanzung für eine Ruhestätte in vollsonniger, sandig-trockener Lage empfiehlt sich Eryngium ganz besonders. Im Vorgarten auf der Südseite setzt sich Alpen-Mannstreu dekorativ in Szene mit niedrigen Ziergräsern und anderen Alpenblumen, wie Alpen-Glöckchen und Alpen-Enzian. Gedeiht Alpen-Mannstreu in Ihrem pflegeleichten Garten, vermittelt sein Anblick das gute Gefühl, zum Erhalt dieser einzigartigen Blume der Berge beizutragen.
Fazit
Alpen-Mannstreu bringt frischen Wind in den bienenfreundlichen Naturgarten und den pflegeleichten Seniorengarten. Mit ihren extravaganten Blüten ist die Alpenstaude ein Blickfänger für alle sonnigen und trockenen Standorte im Beet, rückenfreundlichen Hochbeet, vor Südmauern und auf dem Süd-Balkon. Auf dem Friedhof macht sich Eryngium alpinum nützlich als dekorative Bepflanzungsidee. Natürlich darf Alpen-Mannstreu nicht fehlen im naturnahen Seniorengarten, denn die Staude ist eine hervorragende Bienenweide.
Quellen: Wikipedia, hier Alpen-Mannstreu und Baumschule Horstmann, hier Mannstreu ‚Blue Star‘