Ist es nicht niederschmetternd, wenn sich an einer prächtig blühenden Clematis die Blätter gelb verfärben? Ohne Gegenmaßnahmen steht die Kletterpflanze am Ende blattlos da und geht ein. Darum sollte die Ursache ermittelt und behoben werden. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über häufige Ursachen für gelbe Blätter an Waldreben mit Tipps für die besten Sofortmaßnahmen. Auf geht’s!
Das Beitragsbild ist von Md Tanvir Ahmed Bhuiyan auf Unsplash
Bild von (c) Pixelmädchen auf Flickr
Kurzfassung
Was sind die häufigsten Ursachen für gelbe, fleckige Clematis-Blätter?
Nährstoffmangel ist eine der häufigsten Ursachen, wenn eine Clematis gelbe Blätter bekommt. In erster Linie sind Blattvergilbungen zurückzuführen auf einen Mangel an Kalium (K), Stickstoff (N) und Eisen (Fe). Beste Sofortmaßnahme bei Nährstoffmangel ist eine organische Blattdüngung. Weitere Ursache für gelbe Blätter ist die Clematiswelke. Gut zu erkennen an hellbraunen bis dunkelbraunen Flecken mit gelben Höfen. Beste Sofortmaßnahmen sind ein Rückschnitt ins gesunde Holz und die Stärkung der Abwehrkräfte mit Aspirintabletten.
Ursache Nr. 1 für gelbe, fleckige Clematisblätter: Nährstoffmangel
Wenn die Blätter einer Clematis vergilben, weist dieses Schadbild oftmals auf einen Mangel an wichtigen Nährstoffen hin. In vielen Fällen bleiben die Blattadern noch einige Zeit grün. Jetzt sollte man die Nährstoffversorgung auf den Prüfstand stellen. Waldreben benötigen verschiedene Elemente für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte. Im Fokus stehen Kalium, Stickstoff und Eisen. Eine Clematis bekommt gelbe Blätter, wenn ihr eines oder mehrere dieser Hauptelemente nicht zur Verfügung stehen.
Kalium reguliert den Wasserhaushalt
Kalium (K) leistet einen entscheidenden Beitrag zum ausgeglichenen Wasserhaushalt einer Waldrebe. Außerdem stärkt der Hauptnährstoff die Zellwände. Auf einen Mangel an Kalium reagiert die Pflanze mit Bleichsucht bzw. Blattchlorose in Gestalt blasser, gelblicher, schlaffer Blätter mit grünen Blattadern. Ohne genügend Kaliumvorräte steht für Waldreben die Winterhärte auf Messers Schneide und die Abwehrkräfte gegen Krankheiten sinken rapide.
Stickstoff kurbelt das Wachstum an
Stickstoff (N) wird aus gutem Grund auch „Motor des Wachstums“ genannt. Das Element ist maßgeblich beteiligt an der Bildung von Blattgrün (Chlorophyll). Darum sind dunkelgrüne Blätter der Beweis für eine gute Versorgung und gelbe Blätter ein Indiz für Stickstoffmangel. Weitere Symptome sind Kümmerwuchs und reduzierte Blütenbildung. Je größer die Blattmasse, desto höher ist der Stickstoffbedarf einer Clematis.
Ohne Eisen keine Fotosynthese
Eisen (Fe) ist zwar nur ein Spurenelement und dennoch ein essentieller Bestandteil von Chlorophyll, dem grünen Farbstoff in Pflanzen. Ohne Chlorophyll kann keine Fotosynthese stattfinden, sodass keine Wachstumsenergie produziert wird. Leidet eine Clematis unter Eisenmangel, färben sich die jungen Blätter gelblich, während die Blattadern grün bleiben. In stark saurer Erde mit einem pH-Wert kleiner 5 wird das ohnehin wenige Eisen im Boden komplett festgelegt. Im weiteren Verlauf bleichen die Blätter zusehends aus, sterben ab und fallen zu Boden. Gleichzeitig wachsen und blühen betroffene Waldreben kümmerlich.
Beste Sofortmaßnahme bei Nährstoffmangel: Blattdüngung
Bei einer Blattdüngung gelangen die Nährstoffe über die Blätter direkt ins Pflanzeninnere, wo sie von der Clematis dringend gebraucht werden. Am besten geeignet ist ein spezieller Clematisdünger (gibt’s bei Amazon), der auf die Bedürfnisse der Kletterpflanze abgestimmt ist. Alternativ können Sie einen Flüssigdünger für Blühpflanzen verwenden. So beheben Sie Nährstoffmangel an einer Clematis richtig:
Bester Zeitpunkt ist morgens oder abends bei Temperaturen zwischen 15° und 25° Celsius.
5 ml Flüssigdünger und 1 l kalkarmes Wasser einfüllen in einen Drucksprüher (gibt’s günstig bei Amazon).
Alle Clematis-Blätter auf den Ober- und Unterseiten einsprühen.
Solange die Waldrebe gelbe Blätter bekommt, kann die Blattdüngung als Ergänzung zur organischen Bodendüngung durchgeführt werden. Eine regelmäßige Blattdüngung ist in der Regel nicht nötig und kann eine Überdüngung verursachen.
Grüner-Daumen-Tipp: Der pH-Wert des Gartenbodens spielt eine große Rolle für die Verfügbarkeit von Nährstoffen für Ihre Clematis. Bei einem pH-Wert kleiner 5 sind gelbe Blattchlorosen vorprogrammiert, wird dem Boden kein Kalk zugeführt. Mit dem pH-Bodentest von Neudorff ermitteln Hobbygärtner innerhalb von 3 Minuten und ohne chemische Vorkenntnisse, ob Kalkbedarf besteht oder nicht. Das Ergebnis ist mithilfe einer Farbskala kinderleicht zu erkennen. Ein Set reicht für 8 Anwendungen. Weitere Grüner-Daumen-Tipps für rückenfreundliche Gartengeräte und hilfreiche Gartenprodukte können Sie hier nachlesen.
Ursache Nr. 2 für gelbe, fleckige Clematisblätter: Clematiswelke
Breiten sich auf den Blättern in Bodennähe hellbraune Flecken mit gelben Höfen aus, hat die Clematiswelke zugeschlagen. Rasch laufen die Flecken zusammen, die Blätter werden gelblich-braun, trocknen ein und fallen ab. Wenn Sie nicht schnell handeln, kann Ihre wunderschöne Waldrebe absterben. Verantwortlich für die Krankheit sind zwei Pilzerreger, die über Verletzungen im unteren Pflanzendrittel eindringen. Tritt das Schadbild im Mai/Juni auf, handelt es sich um die Phoma-Welke. Im Hochsommer schlägt dagegen die Fusarium-Welke zu. Mit diesen Sofortmaßnahmen können Sie eine Waldrebe mit Clematiswelke retten:
Rückschnitt: Schneiden Sie alle Pflanzenteile mit Welkeerscheinungen zurück bis ins gesunde Holz. Gesundes Holz ist innen grün. Krankes Holz ist dunkelbraun bis schwarz verfärbt. Verwenden Sie eine Bypass-Schere mit 2 scharfen Klingen (gibt’s bei Amazon). Notfalls schneiden Sie die Clematis bis zum Boden zurück. Weil die Clematiswelke nicht die Wurzeln befällt, treibt die Waldrebe munter wieder aus. Das Schnittgut werfen Sie in den Hausmüll oder die Biotonne, jedoch nicht auf den Kompost.
Kräftigung: Als Hausmittel zur Stärkung einer Waldrebe gegen die Clematiswelke lösen Sie 10 Aspirintabletten in 5 Litern Wasser auf. Mit dieser Lösung gießen Sie eine Clematis nach dem Rückschnitt regelmäßig, wenn die Erde fühlbar angetrocknet ist. Ergänzend setzen Sie die gewohnte Pflege fort.
Die Bekämpfung von Clematiswelke mit Fungiziden wird kontrovers diskutiert. Es stehen eine ganze Reihe von Pilzfrei Präparaten (gibt’s bei Amazon) zur Verfügung, die man unter Beachtung besonderer Sicherheitsvorkehrungen verwenden kann.
Weitere Ursachen für gelbe Clematisblätter
Lesen Sie im Folgenden vier weitere Gründe dafür, dass eine Clematis unten gelbe Blätter bekommt mit Tipps für Sofortmaßnahmen:
Staunässe: Boden auflockern und Sand einarbeiten, ohne die Wurzeln oder Triebe zu beschädigen. Das gelingt sehr gut mit der rollenden Sternfräse von Gardena, die man bei Amazon kaufen kann.
Trockenstress: Clematis durchdringend gießen, mit Rindenmulch mulchen und idealerweise mit einem Bodendecker unterpflanzen, wie Wilde Erdbeeren, Kleinblättriges Immergrün oder Steinbrech-Felsennelke.
Blattläuse: Befallene Pflanzenteile abschneiden und in die Mülltonne werfen. Schädlinge bekämpfen mit einer Seifenlösung aus 30-40 Gramm Kernseife, aufgelöst in 1 Liter Wasser.
Sonnenbrand: Clematis idealerweise umpflanzen in den Halbschatten. Alternativ mit einem Schattiernetz schützen (gibt’s günstig bei Amazon).
Quellen: Wikipedia.org, Nährstoff (Pflanze) und Wikipedia.org, Kalium biologische Bedeutung und Bio-Gaertner.de, Nährstoffmangel/-überschuss und Wikipedia.org, Stickstoff Mangelsymptome und Wikipedia.org, Eisen Bestandteil von Lebewesen und Bio-Gaertner.de, Blattdüngung
Als Amazon-Partner verdiene ich mit qualifizierten Verkäufen.