Wussten Sie, dass Raupenfutterpflanzen für Schmetterlinge ebenso wichtig sind, wie Nektarpflanzen? Ja, es stimmt! Darum ist dieser Ratgeber den Nahrungsquellen für die Raupen von mehr als 20 heimischen Schmetterlingen gewidmet. Die Falter gehen trotzdem nicht leer aus. Wie Sie ein 120 x 80 cm Hochbeet mit der richtigen Bepflanzung in ein Schmetterlingsparadies verwandeln, erfahren Sie hier. Auf geht’s!
Schmetterlings-Hochbeet richtig befüllen
Die meisten Schmetterlingsraupen benötigen Futterpflanzen in lichter Vegetation an nährstoffarmen Standorten. Für die Bepflanzung eines Hochbeets mit Nahrungspflanzen ist daher ein nährstoffarmes Substrat wichtig, wie Sie es für den Anbau von Kräutern kennen. So machen Sie es richtig:
Schicht: Die Gehölzschicht ist 20 cm hoch und besteht aus grobem, organischem Material. Bedecken Sie einen Wühlmausdraht auf dem Boden mit Ästen, Zweigen, Strauchschnitt und Wurzeln. Nicht geeignet sind Rosenzweige, Thuja und Efeu.
Schicht: Die Laubschicht ist 10 cm bis 15 cm hoch. Verwenden Sie hierzu am besten Laub, angetrockneten Rasenschnitt und gehäckselte Äste. Eichen- und Walnusslaub zersetzt sich so langsam, dass es nicht geeignet ist.
Schicht: Die Kompostschicht ist 20 cm hoch und übernimmt im Hochbeet die Aufgabe der Nährstoffversorgung. Krautige Pflanzenreste, Gemüseabfälle, Kartoffelschalen, Eierschalen und ähnliche Bioabfälle sind geeignet sowie halbreifer Kompost.
Schicht: Die Pflanzschicht ist 30 cm hoch. Hier werden die Futterpflanzen für die Schmetterlingsraupen gepflanzt, die überwiegend zu den Schwachzehrern gehören. Darum eignen sich handelsübliche Kräutererde oder feinkrümeliger Kompost (abgemagert mit Sand) für die letzten 30 cm der Befüllung.
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Reich gedeckter Hochbeet-Tisch für Tagfalter und Schmetterlingsraupen
Die folgende Hochbeet-Bepflanzung für ein Schmetterlingsparadies in Ihrem Garten und auf dem Balkon lässt Tag- und Nachtfalter nicht leer ausgehen. Im Pflanzplan enthalten sind diese Nektarpflanzen und Raupenfutterpflanzen:
Nektarpflanzen für Tagfalter und Nachtfalter
1 Zwerg-Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii)
20 Gladiolen Knollen der Wildgladiole oder heimischen Gemeinen Siegwurz (Gladiolus communis).
Saatgut von: Zweijähriger Nachtkerze (Oenothera biennis/glazioviana), Wunderblume (Mirabilis
jalapa), Bartnelke (Dianthus barbatus), Silberblatt/Mondviole (Lunaria annua), Nachtviole
(Hesperis matronalis), Gewürzfenchel (Foeniculum vulgare), Dill (Anethum graveolens), Esparsette (Onobrychis).
Raupenfutterpflanzen
1 Brombeere aus der Sortengruppe Navaho, z. B. „Fruchtbengel“ ernährt Kaisermantel, Perlmutterfalter-Arten, Zipfelfalter-Arten, Faulbaum-Bläuling. Alternativ 1 Faulbaum (Rhamnus frangula) für Faulbaum-Bläuling und Zitronenfalter. Ein Faulbaum ist einfacher in der Schnittpflege und trägt keine Dornen, ist allerdings giftig.
1Brennessel (Urtica) füttert Landkärtchen, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral, Distelfalter, C-Falter.
2 Duftveilchen machen Kaisermantel und Perlmutterfalter-Arten satt.
Saatgut: Zweijährige Nachtkerzen verpflegen Weinschwärmer und Nachtkerzenschwärmer.
Saatgut: Silberblatt (Lunaria) und Nachtviole (Hesperis) verköstigen Aurorafalter und Weißlinge.
Saatgut: Fenchel und Dill ernähren Schwalbenschwanzraupen.
Saatgut: Esparsetten (Onobrychis) verpflegen Bläulinge, Gelblinge und Widderchen.
Hochbeet für Schmetterlinge: Pflanz-Tipps
Beste Zeit für die Aussaat und Pflanzung der Schmetterlingsweiden im Hochbeet ist im Frühling von März bis Juni. Stellen Sie die getopften Wurzelballen in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Derweil heben Sie für den Schmetterlingsflieder und die Brombeere in gegenüberliegenden Ecken Pflanzlöcher aus mit dem doppelten Volumen der Wurzelballen. Darin pflanzen Sie die ausgetopften Gehölze. Neben die Brombeere setzen Sie ein Rankgitter (gibt’s günstig bei Amazon). In der Mitte des Hochbeets wird die Brennnessel gepflanzt (Handschuhe nicht vergessen). Die Duftveilchen pflanzen Sie unter die Sträucher. Verteilt auf den noch freien Pflanzflächen pflanzen Sie die Gladiolenknollen 10-15 cm tief. Von den Wunderblumen und Silberblättern drücken Sie jeweils 5 Samen in die Erde. Das übrige Saatgut wird im Sand vermischt und gleichmäßig auf dem Hochbeet verteilt. Für einen guten Bodenschluss drücken Sie die Erde mit den Händen oder Brettchen an und gießen mit feiner Brause.
Pflege-Tipps für das Hochbeet Schmetterlingsparadies
Gießen Sie die Pflanzen bei fühlbarer Trockenheit (Fingerprobe) einzeln mit der Kanne und nicht Überkopf, weil nasse Blätter anfällig für Mehltau sind.
Von Mai bis September düngen Sie alle 4 Wochen, indem Sie einen organischen Flüssigdünger ins Gießwasser geben.
Die Hochbeet-Bepflanzung überwintern Sie unter einer schützenden Schicht aus Rindenmulch oder Laub und Nadelreisig oder Wintervlies. Zuvor graben Sie die Gladiolenknollen aus und bewahren sie in einer Holzkiste im dunklen, kühlen Winterquartier auf.
Alle übrigen Pflegemaßnahmen sind individuell abgestimmt auf die jeweilige Schmetterlingsweide. Die Stauden schneiden Sie im zeitigen Frühjahr bodeneben ab. Der Schmetterlingsflieder erhält regelmäßig einen kräftigen Rückschnitt, den Faulbaum oder die Brombeere lichten Sie aus und schneiden zu lange Zweige nach Bedarf zurück. Eine ausführliche Anleitung für die Schnittpflege von Brombeeren können Sie bei Bio-Gaertner.de nachlesen.
Quellen: Prasac.at, Wildgladiole und Naturimgarten.at, Hochbeete einmal anders und Wikipedia.org, Faulbaum
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