Insekten im Garten

Können Hummeln Menschen stechen?

18. Juni 2024
Wenn Sie diese Hummelgeste sehen, sollten Sie wissen, was dahintersteckt.
Wenn Sie diese Hummelgeste sehen, sollten Sie wissen, was dahintersteckt.

Die Legende hält sich hartnäckig, Hummeln hätten keinen Stachel und könnten folglich nicht stechen. Die schlechte Nachricht ist, Hummeln können Menschen sehr wohl stechen. Allerdings muss man sich schon sehr anstrengen, um Bekanntschaft zu machen mit einem Hummelstachel. Dieser Ratgeber erklärt, warum die dicken, gelb-schwarzen Brummer stechen und wie Sie einem Konflikt zuverlässig aus dem Weg gehen. Auf geht’s!

Kurzfassung

Können Hummeln Menschen stechen?

Hummeln können stechen, besonders wenn sie sich bedroht fühlen oder Gefahr für ihr Nest wittern. Weibliche Hummeln besitzen einen Stachel ohne Widerhaken und können mehrmals stechen. Männliche Hummeln, die Drohnen, verfügen über keinen Stachel und können nicht stechen. Allerdings simulieren die Männchen täuschend echt die Drohgebärden der Weibchen.

Können Hummeln stechen?

Pelzigen, dicken Hummeln wird zu Recht ein friedfertiges Gemüt attestiert. Alles lassen sich die gemütlichen Brummer freilich nicht gefallen. Um sich und ihr Nest bei Gefahr zu verteidigen, sind die Insekten mit einem Stechapparat ausgestattet. Es handelt es sich um einen Wehrstachel. Dieser ist verbunden mit einer kleinen Blase, um ein giftiges Sekret zu injizieren. Eine Hummel sticht niemals sofort und nie ohne handfestes Motiv. Seine Absicht kündigt das Insekte mit deutlichen Drohgebärden an:

Eine Hummel sitzt auf einem Blatt und hebt drohend ein Bein.
Bei dieser Drohgebärde sollte man auf Abstand zur Hummel gehen.

Erste Warnung: Die Hummel hebt ihr mittleres Bein in Richtung des Menschen.

Nahaufnahme eines Hummel-Stachels
So sieht ein Hummelstachel in Großaufnahme aus.

Zweite Warnung: Die Hummel dreht sich auf den Rücken, brummt laut und präsentiert ihren Wehrstachel.

Eine simple Annäherung, um eine fleißige Hummel aus der Nähe zu bewundern, löst diese Warnsignale nicht aus. Wer das flauschige Insekt berührt, zwischen die Finger nimmt oder anderweitig einzwängt, muss diesen Frevel mit einem schmerzhaften Stich büßen. Ein versehentlicher Tritt auf eine versteckte Hummel in der Blumenwiese wird ebenfalls mit einem Stich bestraft. Richtig böse werden Hummeln, wenn sie ihr Nest im Boden oder am Baum in Gefahr sehen. Lautes Brummen warnt den sich nähernden Menschen: Bis hierher und nicht weiter. Wird die Warnung ignoriert und das Nest geöffnet, bekommt der menschliche Übeltäter es mit einer ganzen Schar aufgebrachter Arbeiterinnen zu tun.

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Können Hummeln mehrmals stechen?

Am Stachel einer Hummel befinden sich keine Widerhaken. Dieser Umstand versetzt Hummeln in die Lage, nach einem Stich den Stachel wieder herauszuziehen. Aus diesem Grunde können Hummeln öfter stechen im Verlauf ihres kurzen Lebens. Tatsächlichen Gebrauch machen die flauschigen Pazifisten von dieser Fähigkeit allerdings selten. Insbesondere traktiert die Hummel ein gestochenes Opfer nicht mit weiteren Stichen, sondern sucht schnell das Weite.

Im Gegensatz dazu sind die Stachelapparate von Bienen mit Widerhaken besetzt, sodass sie in der Haut stecken bleiben. Fliegt die Biene davon, reißt dabei ein Teil ihres Hinterleibs ab. Bienen sind somit außerstande, mehrmals zu stechen, denn sie bezahlen jeden Stich mit ihrem Leben.

Welche Hummeln können nicht stechen?

Im straff organisierten Hummelvolk haben die Männchen schlechte Karten, vor allem in Bezug auf ihre Verteidigung. Drohnen haben nämlich keinen Stachel. Allerdings sind männliche Hummeln so clever, die Existenz eines Wehrstachels zu simulieren. Im Ernstfall senden Drohnen dieselben Warnsignale aus, wie ihre Stachel-bewehrten Artgenossinnen. Mittleres Bein anheben und dramatisch auf den Rücken drehen beherrschen die Männchen in Perfektion. Wer gerade keine Lupe zur Hand hat, um nach dem Stachel Ausschau zu halten, sollte daher Abstand nehmen von riskanten Experimenten zwecks Feststellung, ob es sich um eine stechende oder nicht stechende Hummel handelt.

Fragezeichen visualisieren dem Leser, dass eine grüner-daumen-zwischenfrage folgt.

Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Was tun nach einem Hummelstich?

Werden die Drohgebärden einer Hummel ignoriert oder nicht wahrgenommen, ist ein Hummelstich das schmerzhafte Resultat. Im Anschluss an den heftigen Schmerz zeigen sich weitere Symptome, wie eine starke Schwellung, Rötung und lästiger Juckreiz. Die Schmerzen lassen bereits nach kurzer Zeit nach. Alle übrigen Symptome begleiten das menschliche Opfer noch einige Tage bis zu einer Woche. Effektive Sofortmaßnahmen lindern erste Beschwerden nach einem Hummelstich und verkürzen die Dauer leidiger Folgeerscheinungen. In der Küche stehen die besten Erste-Hilfe-Mittel in der Regel bereit. So handeln Sie richtig nach einem Hummelstich:

Stichwunde lokalisieren und nicht aufkratzen.

Eiskompresse oder Eis-Akku auf die Stichwunde drücken.

Alternativ eiskaltes Wasser mehrere Minuten lang über die Stelle laufen lassen.

Küchenzwiebel aufschneiden, in Scheiben schneiden und die saftigste Zwiebelscheibe auflegen.

Zitronensaft auf einen Wattepad träufeln und auf den Hummelstich legen.

Nicht geeignet sind Zwiebelscheibe und Zitronensaft, wenn sich die Einstichwunde in Augennähe befindet. Einen kühlenden Waschlappen können Sie jedoch auflegen, um den ersten Schmerz zu lindern und der beginnenden Schwellung entgegenzuwirken.

Wie kann man einem Hummelstich vorbeugen?

Eine Hummel auf die Palme zu bringen, bedarf besonderer Bemühungen oder dem Zusammentreffen unglücklicher Umstände. Damit sich das friedliebende Insekt nicht zu Drohgebärden veranlasst sieht, tragen simple Verhaltensregeln maßgeblich bei. So beugen Sie einem Hummelstich erfolgreich vor:

Hummelstich vorbeugen: Konflikte vermeiden

Eine Hummel im Anflug befindet sich inmitten eines aufreibenden Arbeitstages mit bis zu 18 Stunden Dauer. Ihr einziges Streben ist die Ernte von Nektar, Pollen oder zuckerhaltiger Energie als Nahrung für sich und die zahlreiche Nachkommenschaft im Nest. Indem Sie das pelzige Insekt gewähren lassen, gehen Sie jeglichem Konflikt aus dem Weg. So machen Sie es richtig:

Niemals nach einer Hummel schlagen

Nicht mit den Armen wedeln.

Hummeln nicht anpusten

Flugbahn nicht blockieren

Hätten Sie es gewusst? Ein Schälchen mit Zuckerwasser in angemessener Entfernung wirkt wahre Wunder, wenn Sie ohne Hummelbesuch auf Balkon und Terrasse Ihre Kaffeetafel genießen wollen.

Hummelstich vorbeugen: Vorsicht in heiklen Zonen

Unvermutetes Zusammentreffen mit Hummeln geht für einen Menschen nicht gut aus. Wo sich die haarigen Insekten auf Nahrungssuche befinden oder mit Vorliebe ein Nest anlegen, sollte man vom Frühling bis zum Sommer Vorsicht walten lassen:

Obstwiesen: nur mit Schuhen betreten, Barfuß-Laufen vermeiden.

Mülltonnen und Abfallkörbe: nicht hineingreifen, Abfall einfach hinein fallen lassen.

Komposthaufen: zuerst auf ein Hummelnest untersuchen, dann umsetzen.

Zur heiklen Zone werden Rasenflächen und Bäume, wenn dort Erd- oder Baumhummeln ihren Kindergarten einrichten. Umsichtige Hobbygärtner machen mit ihrem Rasenmäher einen großen Boden um ein Erdnest, bis es im Juli/August verlassen ist. Der Rückschnitt an Baumkronen wird vertagt auf einen Termin im Herbst oder zeitigen Frühjahr, damit die Astschere mit der führenden Hand den Insekten nicht in die Quere kommt.

Fazit

Nach der Lektüre dieses Ratgebers steht einer friedlichen Koexistenz von Hummeln und Hobbygärtnern im bienenfreundlichen Garten nichts mehr im Wege. Die flauschigen Brummer können zwar stechen, greifen allerdings nur im äußersten Notfall auf ihren Wehrstachel zurück. Wer die Warnsignale kennt, niemals nach einer Hummel schlägt und in heiklen Bereichen Vorsicht walten lässt, wird auch niemals über einen schmerzhaften Hummelstich zu klagen haben.

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Naturgucker, Chris Melchi, Paul Kirchener bei Flickr. Frauke Riether bei Pixabay. Den Fotografinnen und Fotografen herzlichen Dank!

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