Grasmilben nennt man augenzwinkernd Juckpulver auf sechs Beinen. Nichts zu lachen haben freilich die Opfer der bissigen Parasiten. In der Tat verursachen Grasmilben Bisse heftigen Juckreiz, der viele Tage anhalten kann. Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie Sie die juckende Pein lindern auf der Haut von Mensch und Haustier. So bekämpfen Sie Grasmilben und deren bissige Larven im Garten ohne Gift. Auf geht’s!
Kurzfassung
Grasmilben oder Herbstmilben (Neotrombicula autumnalis) sind 1-2 mm kleine, rote Milben auf dem Rasen mit extrem bissigen, orangeroten, 0,2-0,3 mm kleinen Larven. Grasmilbenlarven-Bisse sind nicht schmerzhaft, verursachen jedoch unerträglichen Juckreiz und rote Quaddeln auf der Haut von Menschen und Haustieren. Beste Mittel gegen Grasflöhe-Bisse sind, Kälte (Eispad), Zitronen- und Zwiebelscheiben, hochprozentiger Alkohol als Tupfer sowie Juckreiz-stillende Salben.
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Grasmilben Steckbrief
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Grasmilben: vom Ei bis zur Larve
Im Frühling legen begattete Milben-Weibchen auf Grünflächen mit niedriger Vegetation ihre Eier im Erdboden ab. Innerhalb von vier Wochen schlüpfen scharenweise orangerote Milbenlarven. Diese Larven sind zwingend angewiesen auf Zellsäfte von Säugetieren und Vögeln als Flüssignahrung. Darin enthaltene Nährstoffe sind erforderlich für die anschließende Weiterentwicklung in Nymphen und erwachsene Neotrombicula autumnalis. Gelingt den Milbenlarven diese Nahrungsaufnahme nicht, sterben sie innerhalb weniger Tage ab.
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Grasmilben Larven befallen ihre Wirte
Eifrig klettern im Juni und Juli geschlüpfte Milbenlarven auf den Grashalmen in die Höhe. Hier warten die Biester geduldig auf einen vorbeistreifenden Wirt. Grasmilben-Larven laufen nicht aktiv auf ein passendes Opfer zu. Aus diesem Grunde sind Grasflöhe in der Wohnung äußerst seltene Gäste ohne die geringsten Überlebenschancen. Häufigste Befallsflächen mit Grasmilben sind Gärten und Parks mit niedriger Vegetation, wie Rasen, Wiesen oder Moosflächen. Geeignete Wirte für die Parasiten sind:
Menschen
Hunde
Katzen
Pferde, Esel
Kaninchen
Maulwürfe
Vögel
Geschickt wechseln die Herbstgrasmilben auf ihren Wirt. Flink laufen die Larven über die Haut auf der Suche nach einer geeigneten Zapfstelle. Mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen beißen Grasmilben-Larven in die obersten Hautschichten, geben ein auflösendes Sekret ab und saugen an der Zellflüssigkeit. Bei Menschen beträgt die Saugdauer vier bis acht Stunden. Bei vierbeinigen und geflügelten Wirten erstreckt sich die Prozedur über mehrere Tage. Mit ihren winzigen Kieferklauen können die Parasiten lokale Blutgefäße freilich nicht erreichen. Daher saugen Grasmilben kein Blut, wie Zecken oder Flöhe.
Gesättigte Larven werden zu erwachsenen Grasmilben
Haben Grasmilben genügend Zellsäfte konsumiert, fallen sie zu Boden. In den oberen Bodenschichten verwandeln sich die Larven nach einem Ruhestadium innerhalb von vier bis sechs Wochen zunächst in Nymphen und daraufhin in erwachsene Grasmilben. Jetzt sind die Herbstgrasmilben keine Parasiten mehr, sondern ernähren sich von anderen Milben, Insekteneiern und pflanzlichen Stoffen.
Grasmilben Bisse erkennen: Tipps
Um die bissigen Parasiten auf frischer Tat zu ertappen, sind Grasmilben viel zu klein. Fatalerweise setzt der brennende Juckreiz erst ein, wenn die satt gefressenen Milbenlarven längst verschwunden sind. Verursacht wird das quälende Jucken vermutlich durch das Speichelsekret, das eine Herbstgrasmilbe beim Biss in die Haut injiziert. Die Intensität und Dauer der juckenden Tortur gibt einen wichtigen Hinweis darauf, dass es sich nicht um Mückenstiche handeln kann. An folgenden optischen Hinweisen sind Grasmilben-Bisse zu erkennen:
Dicht nebeneinander liegende rötliche Knötchen im frühen Stadium (4-36 Stunden nach den Bissen).
Rote Flecken für die Dauer von 3 bis 7 Tagen.
Als Folge unkontrollierten Kratzens rote, geschwollene Quaddeln.
Bevorzugte Stellen für Grasflöhe-Bisse sind die Ränder eng anliegender Kleidung, Hautfalten, dünne Hautpartien, wie Achseln, Knöchel oder Kniekehlen. Bei Kleinkindern sind häufig Grasmilben-Bisse im Kopfbereich zu beklagen. Heftiges Kratzen verursacht an diesen empfindlichen Hautstellen eine deutliche Schorfbildung, was den Kindern zusätzliche Qualen bereitet.
Grüner-Daumen-Tipp: Mit einem einfachen Test lässt sich feststellen, ob Sie Grasmilben im Garten haben. An einer sonnigen Stelle legen Sie ein weißes Blatt Papier oder einen weißen Teller auf den Rasen. Tauchen da orangerote Punkte auf, haben Sie fiese Herbstmilben im Garten.
Sofortmaßnahme gegen Grasmilben-Bisse: Den unerträglichen Juckreiz schnellstmöglich stillen. Bei den meisten Grasmilben-Opfern obsiegt dennoch ein unwiderstehlicher Drang zum Kratzen über die Selbstbeherrschung. Aus diesem Grunde folgen im nächsten Schritt effektive Vorkehrungen gegen drohende Sekundär-Infektionen an aufgekratzten Quaddeln, wie allergische Reaktionen, Entzündungen oder Streptokokken-Infektionen. Das können Sie jetzt tun:
Grasmilben Bisse auf der Haut – Was tun?
Juckreiz stillen
Kühlen: Eispad aus der Tiefkühltruhe oder Eiswürfel auf die Grasmilben-Bisse legen.
Alkohol: Hochprozentigen (70 %) Alkohol auf Wattepads träufeln und die juckenden Hautstellen betupfen.
Zitronenscheiben: Frische Zitronenscheiben auf die Grasmilben-Bisse legen.
Zwiebelscheiben: Zwiebel aufschneiden und auf die lästigen Papeln drücken.
Ist die akute Pein gelindert, halten Sie mit Juckreiz-stillenden Salben aus der Apotheke das Verlangen zum Kratzen unter Kontrolle. Rezeptfrei erhältlich ist das bewährte Fenistil, das man bei Amazon als Gel oder praktischen Fenistil Roll-on kaufen kann. Beste Wirksamkeit wird dem Anti-Juck-Spray von Soventol attestiert, das Sie ebenfalls bei Amazon kaufen können.
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Was tun, wenn Grasmilben meinen Hund befallen haben?
Unablässiges Kratzen, Lecken und Knabbern an den Pfoten zeigen, dass Ihr Hund von heftigem Juckreiz gepeinigt wird. Bei näherem Hinsehen, am besten mit einer Lupe, erkennen Sie auf der Haut eine rötliche Schorfkruste, bestehend aus unzähligen, lebenden Milbenlarven. Im Gegensatz zum Menschen versammeln sich Grasmilben auf einem Hund zu inselartigen Befallsstellen, an denen die Quälgeister bis zu sechs Tage saugen. Untersuchen Sie bei Ihrem Liebling die Zwischenräume der Pfoten, Augen und Nase, Bauch und Brust sowie die Schenkelbeugen.
Soforthilfe gegen Juckreiz bei Ihrem Hund gibt es aus der Apotheke
Sofortige Linderung für Ihren Juckreiz-geplagten Hund verspricht ein ausgiebiges Bad mit einem Anti-Parasiten-Shampoo aus der Apotheke. Anschließend betupfen Sie die verschorften Stellen mit einer Juckreiz-stillenden Salbe, die Sie ebenfalls in der Apotheke erhalten. Verzeichnen Sie keine Besserung, konsultieren Sie bitte den Tierarzt Ihres Vertrauens.
Was tun, wenn Grasmilben meine Katze befallen haben?
Putzt sich die Katze ohne Unterlass und leckt pausenlos zwischen gespreizten Tatzen, stecken häufig Grasmilben dahinter. Zumeist fängt sich Ihr Stubentiger die hartnäckigen Parasiten bei seinem Streifzug durch den Garten ein. Untersuchen Sie die Ohren-Innenseiten, Tatzen-Zwischenräume sowie die Schwanzspitze auf rötliche Pusteln und verschorfte Hautstellen.
Im Gegensatz zum Hund wird Ihnen die Katze eine Grasmilben-Sofortbehandlung in der Badewanne auf Ewig übelnehmen. Mit Salbe behandelte Hautstellen werden empört sofort abgeleckt. In Anbetracht dieser Erfahrungen, empfehlen wir, eine Katze mit Verdacht auf Milbenlarven-Befall dem Tierarzt vorzustellen.
Grasmilben im Garten bekämpfen – Grasmilben Bisse vorbeugen
Haben sich Grasflöhe im Garten erst einmal eingenistet, sind die lästigen Spinnentiere sehr schwer wieder loszuwerden. Eine Studie der Universität Bonn kommt zu dem Schluss, dass Bekämpfungsmöglichkeiten gegen Herbstmilben entweder nicht oder nur kurz wirken, zu kostenintensiv oder giftig sind. Indem Sie Grasmilben das Leben auf Ihrem Rasen möglichst unbequem machen, gehen Sie einer Konfrontation mit den aggressiven Milbenlarven aus dem Weg. Wie Sie Herbstgrasmilben erfolgreich vorbeugen und bei akutem Befall den Leidensdruck senken, bringen folgende Tipps auf den Punkt:
Beregnen: Grünflächen im Garten regelmäßig beregnen mit dem Rasensprenger, z. B. von Gardena (gibt’s bei Amazon).
Rasen kurz halten: mindestens zwei Mal pro Woche den Rasen mähen.
Vertikutieren: im Frühling, Sommer und Herbst vermoosten Rasen vertikutieren.
Grasflöhe-Bisse verhindern: nicht barfuß laufen, die Gartenarbeit frühmorgens erledigen mit Gummistiefeln, z. B. von Dunlop (gibt’s bei Amazon).
Duschen: nach der Gartenarbeit zeitnah duschen.
Kleidung nach der Gartenarbeit waschen: Hose, Strümpfe, Oberteile und Unterwäsche in der Waschmaschine waschen (Handwäsche reicht nicht).
Wichtig zu beachten ist die Entsorgung von Schnittgut aus dem Garten in der Biotonne. Grasflöhe sind hart im Nehmen und breiten sich vom Kompost erneut im Garten aus.
Quellen: Wikipedia.org, Herbstmilbe und Universität Bonn Schöler, Arne: Untersuchungen zur Biologie und Ökologie der Herbstmilbe Neotrombicula autumnalis (Acari: Trombiculidae) im Hinblick auf Bekämpfungsmöglichkeiten sowie zu ihrer Bedeutung als Vektor der Borreliose. – Bonn, 2003. – Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-02088 und Parasitenportal.de, Grasmilben
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