Fehlt Ihrem Teich noch ein dekoratives Highlight? Bei Weißen Scheinkalla werden Sie fündig. Das ostasiatische Aronstabgewächs schmückt den Uferbereich mit charakteristischen Kolbenblüten, umrahmt von einem weißen Hochblatt. Lesen Sie hier einen kommentierten Steckbrief über die Lysichiton camtschatcensis mit Tipps für den optimalen Standort am Gartenteich.
Foto von Magda Ehlers
Weiße Scheinkalla Steckbrief
Pflanzenfamilie | Aronstabgewächse (Araceae) |
Gattung mit 2 Arten | Scheinkalla (Lysichiton) |
Name der Art | Weiße Scheinkalla (Lysichiton camtschatcensis) |
Herkunft | Süd-Kamtschatka, Sachalin, Kurilen, Nord-Japan bis 35° nördlicher Breite. |
Standort-Präferenzen | Teichufer, sumpfige Bachufer, Sumpf-Wiesen |
Wuchsart | sommergrüne, mehrjährige, krautige Staude |
Wurzel | senkrechtes Rhizom als Überdauerungsorgan |
Wuchshöhe | 60 cm bis 100 cm |
Blüte | stängellose Kolbenblüte mit weißem Hochblatt |
Blütezeit | Mai und Juni |
Frucht | Beere, unscheinbar |
Blatt | elliptisch, länglich-eiförmig, spitz, kurz gestielt |
Winterhärte | winterhart |
Giftigkeit | schwach giftig |
Foto von Andy Kuo auf Unsplash
Weiße Scheinkalla Steckbrief Anmerkungen
Steckbrief-Daten können die florale Präsenz einer Weißen Scheinkalla am Teichufer nur erahnen lassen. Darum lohnt sich ein Blick auf die folgenden vertiefenden Informationen und Bilder mit Tipps für den besten Standort am Ufer privater Wasserwelten:
Bild von Tobia Verfuss – CC BY-NC 2.0
Standort-Präferenzenmit Teich-Tipps
Die Rahmenbedingungen an ihren Naturstandort in Ostasien erlauben folgende konkrete Rückschlüsse auf den idealen Standort einer Weißen Scheinkalla im Garten:
Sonne bis Halbschatten
Feuchter bis sumpfiger Boden, wenig durchlässig, nährstoffreich.
Kultivierung möglich im bis zu 5 cm hohen Wasserspiegel.
Quelle: Baumschule Horstmann, hier Ostasiatische Weiße Scheinkalla
Scheinkalla Blüte
Die Weiße Scheinkalla bildet den typischen Blütenstand eines Aronstabgewächses. Ein Kolben, die Spadix, ist umhüllt von einem Hochblatt, der Spatha. Das kahnförmige weiße Hochblatt umwickelt den Kolben zunächst vollständig. Auf diesem Kolben sitzen die eigentlichen, zahlreichen Einzelblüten. Im Verlauf der Blütezeit öffnet sich das Hochblatt im oberen Bereich. Zu Beginn ist der zylindrische Kolben kürzer, als die Spatha. Weil sein Stiel immer weiter wächst, überragt er am Ende das Hochblatt. Charakteristisch für Lysichiton camtschatcensis ist, dass die sehenswerten Blüten vor dem Laubaustrieb erscheinen.
Grüner-Daumen-Zwischenfrage: Gibt es für den kleinen Teich eine Calla als Uferpflanze?
Scheinkalla Blatt
Die großen, grünen Blätter einer Scheinkalla setzen sich zusammen aus einem kurzen, dicken Blattstiel und einer einfachen Blattspreite. Geformt sind die Blätter lanzettlich bis länglich-eiförmig mit einem spitzen oder stumpfen Ende. Wichtig zu beachten ist, dass die Blätter spät austreiben und oft schon im Laufe des Sommers absterben. Damit dabei keine Lücken am Ufer von Teich und Bachlauf entstehen, sind sommerliche Pflanznachbarn mit dichtem Laub vorteilhaft, wie Wieseniris (Iris sibirica) oder Sumpfgräser, wie Flatter-Binsen (Juncus effusus) und wintergrünes Wollgras (Eriophorum)
Quelle: Galasearch.de, hier Lysichiton camtschatcensis
Giftigkeit
Unter Hobbygärtnern stehen Aronstabgewächse unter Generalverdacht, giftig zu sein. Wenn Experten die Giftigkeit hinterfragen, treten begründete Zweifel auf, dass es sich bei der Weißen Kamtschatka-Scheinkalla tatsächlich um eine giftige Gartenpflanze handelt. Zitat: „Die Giftigkeit der Kamtschatka-Schlangenwurz wird, ebenso wie die der anderen Aronstabgewächse, dem Vorhandensein von Calciumoxalat-Kristallen sowie löslichen Salzen der Oxalsäure zugeschrieben. Andererseits enthalten auch viele Pflanzen, die der Ernährung dienen, Salze der Oxalsäure (etwa Rhabarber oder Sauerampfer).
Insofern kann die Giftigkeit der Aronstabgewächse nicht ausschließlich auf die Oxalate zurückgeführt werden. In der Literatur werden oftmals auch Scharfstoffe als giftige Substanzen genannt, ohne diese jedoch näher zu charakterisieren.“ (Quelle: Giftpflanzen.de, hier Lysichiton camtschatcensis). Aus Gründen der Vorsicht steht in diesem Steckbrief für Weiße Scheinkalla das Attribut „schwach giftig“.
Fazit
Als Uferpflanze für Teich und Bachlauf sorgt die Weiße Scheinkalla für Furore. Mit kahnförmigen, weißen Hochblättern und zylindrischen Kolben bei einer Wuchshöhe von bis zu 100 cm, ist die ostasiatische Staude nicht zu übersehen. Weil ihre großen Blätter bereits im Sommer einziehen, sollten geeignete Pflanzpartner zur Stelle sein, um die Lücken zu füllen.